Titel: | Apparat zur Messung von Spannungsänderungen in den Bestandtheilen von Tragwerken. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 101 |
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Apparat zur Messung von Spannungsänderungen in
den Bestandtheilen von Tragwerken.
Mit Abbildungen auf Tafel 10.
Klemperer's Spannungsmesser.
Um die Formänderungen, welche bei Tragwerken durch eine Belastung in ihren einzelnen
Theilen hervorgerufen werden, beobachten und dann auf die entsprechenden Spannungen
schlieſsen zu können, hat F. Klemperer in Straſsburg (*
D. R. P. Kl. 42 Nr. 10550 vom 27. Februar 1880) die in Fig. 7 bis
9 Taf. 10 abgebildete Vorrichtung ersonnen. An dem zu prüfenden Stab T werden vor der Belastung zwei Zwingen K befestigt, deren jede eine durch eine Membran M dicht verschlossene Dose G und eine Stellschraube trägt, welche mit der Membran der gegenüber
liegenden Dose durch eine Stange V verbunden wird. Die
Dosen sind mit Quecksilber gefüllt, so zwar, daſs die Füllung auch noch in dem
evacuirten Glasröhrchen R sichtbar ist, welches mit der
Dose in Verbindung steht.
Tritt nun zwischen den Befestigungsstellen A und B der Zwingen eine Längsänderung ein, so erfahren die
Membranen M eine Durchbiegung, welcher eine Aenderung
des Dosenhohlraumes entspricht. Das Quecksilber verändert in Folge dessen auch
seinen ursprünglichen Stand im Röhrchen R. Dieser
merkliche Ausschlag, welcher an einer Scale abgelesen wird, gibt ein Maſs für die
eingetretene Spannungsänderung.
Erfährt der zu untersuchende Stab zwischen A und B eine Biegung, so werden die Ausschläge der Füllung
der beiden Dosen verschieden sein, da die Dosen selbst in verschiedener Entfernung
vom Stab angebracht sind. Die Berücksichtigung dieser Entfernung von der neutralen
Stabfaser und die Ablesung an den Scalen dienen zur Berechnung der
Spannungsänderungen der Stabfasern.