Titel: Ueber Injectoren, welche mit Abdampf betrieben werden.
Autor: Wehage
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 1
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Ueber Injectoren, welche mit Abdampf betrieben werden. Wehage, über Injectoren, welche mit Abdampf betrieben werden. Da man in neuerer Zeit angefangen hat, zum Betriebe von Injectoren den Abdampf der Maschinen zu benutzen, ist es nicht ohne Interesse, die dabei in Betracht kommenden Druckverhältnisse etwas näher zu untersuchen. Es liegt die Frage nahe, wie groſs die Spannung des treibenden Dampfes mindestens sein muſs, um Wasser in einen Kessel zu pressen, in welchem eine bestimmte Spannung herrscht. Zunächst kommt die Bedingung in Betracht, daſs die lebendige Kraft des aus der Dampfdüse in den Condensationsraum des Injectors einströmenden Dampfes groſs genug sein muſs, um dem zu fördernden Wasser eine Geschwindigkeit zu ertheilen, wie sie zur Ueberwindung der Kesselspannung erforderlich ist. Die lebendige Kraft des Dampfes ist bestimmt durch seine Masse und durch seine Ausströmungsgeschwindigkeit, letztere aber wieder durch den Ueberdruck des Abdampfes in dem Ausströmungsrohre des Cylinders über die Spannung im Condensationsraum des Injectors. Damit also nur ein möglichst geringer Ueberdruck nöthig sei, ist es zweckmäſsig, die Masse des Abdampfes, der ja für gewöhnlich in reichlichem Maſse zur Verfügung steht, möglichst groſs zu nehmen, d.h. zur Förderung einer bestimmten Wassermenge möglichst viel Dampf zu benutzen. Von der Menge des verwendeten Dampfes hängt aber die Temperatur des mit dem condensirten Dampfe gemischten Wassers ab und diese darf jedenfalls nicht 100° erreichen, wenn zwischen Misch- und Fangdüse, in dem sogen. Schlabberraum, atmosphärische Pressung vorausgesetzt wird. Soll die Condensation des Dampfes möglichst schnell und vollständig vor sich gehen, wie es für einen sicheren Betrieb nöthig ist, so wird die Temperatur des Gemisches wohl noch erheblich niedriger als 100° sein müssen; sie wird aber um so höher sein können, je vollkommener die Construction des Injectors ist, je besser für eine innige Mischung von Wasser und Dampf gesorgt ist. Es möge nun zunächst nach einer angenommenen, höchstens zulässigen Erwärmung des Wassers die höchste zulässige Dampfmenge (im Verhältniſs zur Wassermenge), dann mit dieser und der nöthigen Geschwindigkeit des Wassers im Druckrohre des Injectors die nöthige Ausströmungsgeschwindigkeit des Dampfes und aus dieser der nöthige Ueberdruck ermittelt werden. Es bezeichne: m1 das Gewicht des in einer bestimmten Zeit, etwa in 1 Secunde, in den Injector einströmenden Dampfes, m2 das Gewicht des von demselben geförderten Wassers, t1 die Temperatur des jedenfalls gesättigten und in der Regel feuchten Abdampfes, t2 die Temperatur des zuflieſsenden Wassers, t die Temperatur des Wassers im Druckrohr, p1 die Spannung des Abdampfes im Ausströmrohr der Maschine, bezieh. vor dem Kolben, W1 die in der Gewichtseinheit (1k) des Dampfes enthaltene Wärmemenge, also die Wärmemenge, welche 1k Wasser von 0° zugeführt werden muſs, um dasselbe im gesättigten Dampf von der Temperatur t1 zu verwandeln, y1 den verhältniſsmäſsigen Dampfgehalt des Abdampfes. Die von dem Dampfe bei seiner Condensation und Abkühlung bis zu t° abgegebene Wärme ist sehr annähernd: m_1\,[y_1\,(W_1-t)+(1-y_1)\,(t_1-t)]=m_1\,[y_1\,(W_1-t_1)+(t_1-t)] und die von dem Wasser aufgenommene Wärme: m_2\,(t-t_2), folglich, da beide einander gleich sein müssen: m_1\,[y_1\,(W_1-t_1)+(t_1-t)]=m_2\,(t-t\,2) oder \frac{m_1}{m_2}=\frac{t-t_2}{y_1\,(W_1-t_1)+(t_1-t)}. Hiernach kann das Verhältniſs m1 : m2 berechnet werden, wenn die Temperaturen t1, t2 und t sowie der Feuchtigkeitsgehalt des Dampfes bekannt sind. Die Gröſse W1 kann gesetzt werden: W_1=606,5+0,305\,t_1.Diese wie auch einige später folgende Formeln sind dem Grashof'schen Werke: Hydraulik nebst mechanischer Wärmetheorie entnommen. Es sei nun zunächst angenommen, der Dampf habe nur 1at Spannung (absolut) und 10 Procent Wassergehalt; dann ist t1 = 100, W1 = 637 und y1 = 0,9, somit: \frac{m_1}{m_2}=\frac{t-t_2}{0,9\,(637-100)+(100-t)}=\frac{t-t_2}{483,3+(100-t)}. Die folgende Tabelle enthält die hiernach berechneten Werthe von m1 : m2 für verschiedene Werthe von t zwischen den Grenzen 90° und 60° und von t2 zwischen den Grenzen 10° und 50°: t2 = 10° 15° 20° 25° 30° 35° 40° 45° 50° \frac{m_1}{m_2}= für t = 90° „   t = 80° „   t = 70° „   t = 60° 0,1630,1390,1170,096 0,1520,1290,1070,086 0,1420,1200,0980,077 0,1320,1100,0880,067 0,1220,1000,0780,057 0,1120,0900,068 0,1020,0800,059 0,0910,070 0,0810,060 Wäre der Dampf völlig trocken, also y1 = 1 zu setzen, so würde: \frac{m_1}{m_2}=\frac{t-t_2}{W_1-t}=\frac{t-t_2}{637-t} sein, womit sich die nachstehenden Werthe ergeben: t2 = 10° 15° 20° 25° 30° 35° 40° 45° 50° \frac{m_1}{m_2}= für t = 90° „   t = 80° „   t = 70° „   t = 60° 0,1460,1260,1060,087 0,1370,1170,0970,078 0,1280,1080,0880,069 0,1190,0990,0800,061 0,1100,0900,071 0,1010,0810,062 0,0920,072 0,0830,063 0,073 Wenn die Dampfspannung p1 etwas mehr als 1at beträgt, so werden die obigen Werthe nur unwesentlich geändert. So würde z.B. für p1 = 2at der Werth t1 = 120,6 und W1 = 643,3 sein und hiermit würde nur die dritte Decimalstelle durchschnittlich um 1 bis 2, höchstens um 3 Einheiten vermindert werden. Wäre also eine Erwärmung auf 90° zulässig, so würde bei kaltem Wasser die Dampfmenge bis zu etwa 0,15 der Wassermenge betragen dürfen; nimmt man aber an, daſs die Erwärmung nur bis zu 70 bis 80° gehen darf, so ist 0,12 als obere Grenze anzusehen und im Mittel etwa m1 : m2 = 0,1 zu setzen. Bei etwas vorgewärmtem Wasser aber muſs m1 : m2 noch kleiner sein. Hat das zuflieſsende Wasser z.B. eine Temperatur von 50°, so darf die Dampfmenge nur etwa halb so groſs sein, als wenn die Temperatur nur 10° beträgt. Bei Verwendung feuchten Dampfes darf die verhältniſsmäſsige Dampfmenge selbstverständlich etwas gröſser sein, als wenn trockner Dampf benutzt wird. Im ersten Falle muſs aber auch wegen des gröſseren specifischen Gewichtes die zur Erzielung einer bestimmten Ausfluſsgeschwindigkeit nöthige Dampfspannung gröſser sein als im zweiten Falle. Die Geschwindigkeit u0, mit welcher das Wasser in das Druckrohr eintreten muſs, bestimmt sich – von den Widerständen zunächst abgesehen – aus der Formel u_0=\sqrt{2\,g\,h}, wenn das Wasser auf eine Höhe h gehoben werden soll, oder u_0=\sqrt{2\,g\,(\frac{p}{\gamma}-\frac{p_0}{\gamma})} wenn, wie im Folgenden immer angenommen werden mag, das Wasser in einen Kessel zu pressen ist, in welchem die Spannung p herrscht, und wenn p0 die Spannung zwischen Mischdüse und Fangdüse (im Schlabberraum), y das specifische Gewicht des Wassers bezeichnet. In diesem Falle ist dabei von einer etwa vorhandenen geringen positiven oder negativen Druckhöhe abgesehen, da der Einfluſs derselben zu unwesentlich ist. Werden dann ferner die im Druckrohr auftretenden Widerstände (Leitungswiderstand im Rohr, Widerstand des Druckventiles u.s.w.) =\xi\,\frac{u^2}{2\,g} gesetzt, so ist mit Berücksichtigung dieser Widerstände: u_0=\sqrt{\frac{2\,g}{1-\xi}\,\frac{p-p_0}{\gamma}}. Nimmt man an, daſs durchschnittlich etwa 4 Procent der lebendigen Kraft des Wassers im Druckrohr von den Widerständen verzehrt werden, daſs also \xi=0,04 zu rechnen ist, so wird (alle Maſse auf Meter bezogen): u_0=\sqrt{\frac{2\,\times\,9,81}{0,96\,\times\,1000}}\,\sqrt{p-p_0}=0,143\,\sqrt{p-p_0}. Wenn der Schlabberraum, wie es gewöhnlich der Fall ist, mit der freien Atmosphäre in Verbindung steht, so ist p0 gleich dem Atmosphärendruck = 10333k. Ist der Schlabberraum ganz geschlossen, oder durch ein Rückschlagventil von der freien Luft abgesperrt, so ist p0 gleich der Spannung im Condensationsraum. Im letzteren Falle wird u0 gröſser als im ersten; es sei deshalb, um u0 möglichst klein zu erhalten, immer p0 = 1at = 10333k angenommen. Um nun ferner für bestimmte Werthe von m1 : m2 und von u0 die nöthige Geschwindigkeit u1 des ausströmenden Dampfes zu ermitteln, erscheint es am zweckmäſsigsten, für die Bewegung innerhalb des Injectors das Princip des Antriebes in Anwendung zu bringen, nach welchem die Aenderung der Bewegungsgröſse der Dampf- und Wassermasse in der Zeiteinheit auf einer bestimmten Strecke gleich der für diese Strecke in Betracht kommenden treibenden Kraft sein muſs. Es sei: u0 die Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser in das Druckrohr eintritt (wie oben), u1 die Geschwindigkeit des ausströmenden Dampfes, u2 die Geschwindigkeit des zuflieſsenden Wassers, p' die Spannung im Condensationsraum, p0 die Spannung im Schlabberraum (wie oben), p die Spannung in dem Kessel, in welchen das Wasser hineingeschafft werden soll (wie oben), y0 das specifische Gewicht des Wasser- und Dampfgemisches in der Fangdüse, F0 der kleinste Querschnitt der Fangdüse. Dann folgt nach Obigem: \frac{m_1}{g}\,(u_0-u_1)+\frac{m_2}{g}\,(u_0-u_2)=(p'=p_0)\,F_0 oder, da F_0=\frac{m_1+m_2}{\gamma_0\,u_0} ist, \frac{m_1\,(u_0-u_1)}{g}+\frac{m_2\,(u_0-u_2)}{g}=\frac{(m_1+m_2)\,(p'-p_0)}{\gamma_0\,u_0} und hieraus: u_1=u_0+\frac{m_2}{m_1}\,(u_0-u_2)+\left(1+\frac{m_2}{m_1}\right)\,\frac{g\,(p_0-p')}{\gamma_0\,u_0}. Das specifische Gewicht γ0 des in das Druckrohr eintretenden Wassers, welches noch mit uncondensirtem Dampfe gemischt ist, wird um so geringer sein, je höher die Temperatur t ausfällt. Nach Grashof (Resultate der mechanischen Wärmetheorie, S. 60) kann annähernd gesetzt werden: γ0 = 1100 – 5t. Für t = 80° würde also z.B. γ0 = 700 und dieser Werth möge als Mittelwerth in den obigen Ausdruck für u1 eingesetzt werden, u1 kann dabei nicht wesentlich fehlerhaft werden, da der dritte Summand überhaupt von untergeordneter Bedeutung ist. Die Spannung p0 werde, wie schon oben erwähnt, = 10333k genommen. Die Spannung p' im Condensationsraume hängt von der Saughöhe ab. Es mögen im Folgenden die beiden Werthe p' = 10333k (= 1at) und p' = 5167k (= 0at,5) zu Grunde gelegt werden. Die Geschwindigkeit u2 des zuflieſsenden Wassers werde zunächst zu 1m angenommen, wonach dann, wenn p' gegeben ist, die nöthige positive oder negative Saughöhe zu bemessen wäre. Wird p' = p0 = 10333k gesetzt, so kann das Wasser nicht gesaugt werden; es muſs vielmehr eine solche Druckhöhe haben, daſs es mit der Geschwindigkeit u2 in den Condensationsraum eintritt. Für den angenommenen Werth u2 = 1m würde hierzu, bei einem Widerstandscoefficienten ξ = 4 und wenn das Wasser aus einem offenen Behälter zuflieſst, eine Höhe: h_2=(1+\xi)\,\frac{u_2}{2\,g}=\frac{5}{2\,\times\,9,81}=0^m,25 genügen. Mit p' = p0 wird der dritte Summand von u1 zu Null, also: u_1=u_0+\frac{m_2}{m_1}\,(u_0-1). Hiernach erhält man mit u_0=0,143\sqrt{p-10333} (s. oben) die folgenden Werthe von u1, in Meter: p (in at) = 2 3 4 5 6 7 8 u0 in Meter = 14,5 20,6 25,2 29,1 32,5 35,6 38,5 u1 = für m1 : m2 = 0,12„       „      = 0,10„       „      = 0,09 127150165 184217239 227267294 263310341 295348383 324382420 351414455 Soll p' nur = 0at,5 sein, so muſs das Wasser gesaugt werden und zwar auf eine Höhe gleich dem Absolutwerth der negativen Druckhöhe: h_2=(1+\xi_2)\,\frac{{u_2}^2}{2\,g}+\frac{p'-p_2}{\gamma_2}, worin p2 den Druck bezeichnet, welcher auf dem Wasser in dem Behälter lastet, aus welchem dasselbe zuflieſst, also in der Regel den Atmosphärendruck, und y2 das specifische Gewicht des Wassers (= 1000). Mit den obigen Annahmen wäre also: h_2=\frac{(1+4)}{2\,\times\,9,81}+\frac{5167-10333}{1000}=-4^m,9. Ob es überhaupt möglich ist, beim Betriebe des Injectors mit Abdampf das Wasser auf mehrere Meter anzusaugen, ist zweifelhaft; jedenfalls dürfte wohl jene Saughöhe von fast 5m als äuſserste Grenze anzusehen sein, wonach folglich auch p' nie kleiner als 0at,5 werden wird. Mit p' = 5167 ergeben sich nach der Formel: u_1 =u_0+\frac{m_2}{m_1}\,(u_0-1)+\left(1+\frac{m_2}{m_1}\right)\,\frac{9,81\,(10333-5167)}{700\,u_0} = u_0+\frac{m_2}{m_1}\,(u_0-1)+\left(1+\frac{m_1}{m_2}\right)\,\frac{72,5}{u_0} die nachstehenden Werthe von u1 in Meter: p (in at) = 2 3 4 5 6 7 8 u1 = für \frac{m_1}{m_2} = 0,12 „     „   = 0,10 „     „   = 0,09 174205226 217256282 254299329 286337371 316372410 343404445 369435478 Für Werthe von p', welche zwischen 1at und 0at,5 liegen, ist u1 hiernach leicht durch Interpolation zu bestimmen. Wäre u_2=0^m,5, also um 0m,5 kleiner als angenommen, so würde für sämmtliche Werthe von p, sowie für beliebige Pressungen p' im Condensationsraum die Geschwindigkeit u1 bezieh. um: \frac{0,5}{0,12}=4^m,2,\ \frac{0,5}{0,1}=5^m\ \mbox{und}\ \frac{0,5}{0,9}=5^m,5 gröſser ausfallen. Wäre dagegen u2 = 2m, also um 1m gröſser angenommen, so würde u1 bezieh. um: \frac{1}{0,12}=8^m,3,\ \frac{1}{0,1}=10^m\ \mbox{und}\ \frac{1}{0,9}=11^m,1 kleiner werden. Es erübrigt nun noch, hiernach die Spannung p1 des Abdampfes zu ermitteln, welche derselbe haben muſs, um die Ausfluſsgeschwindigkeit u1 zu erlangen. Haben p' und u1 die oben angegebenen Bedeutungen und bezeichnet ferner: v1 das specifische Volumen des Abdampfes im Ausströmrohr, so lautet die Formel für die Ausfluſsgeschwindigkeit des Dampfes: u_1=\sqrt{2\,g\,\frac{n}{n-1}\ \frac{p_1\,v_1}{1+\xi_1}\,\left\{1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{\frac{n-1}{n}}\right\}}. Hierin ist die Constante n nach der Zeuner'schen Formel: n=1,035+0,1\,y_1 zu bestimmen, während das specifische Volumen v1 = y1 v gesetzt werden kann, wenn v das specifische Volumen des trocknen, aber gesättigten Dampfes von der Pressung p1 ist. Beide Gröſsen n und v1 sind also von der gröſseren oder geringeren Wassermenge abhängig, welche der Dampf mit sich führt. Da p1 nach obiger Formel nicht direct berechnet werden kann, so mögen für angenommene Werthe von p1 bezieh. p' die zugehörigen Werthe von u1 ermittelt werden, und zwar sollen dabei zwei Fälle unterschieden werden. Zunächst werde die Annahme gemacht, daſs die Spannung p' im Condensationsraum des Injectors = 1at sei, und damit werde u1 für p1 = 1,1 bis 2at bestimmt. Dann werde umgekehrt die Spannung p1 des Abdampfes = 1at vorausgesetzt und hiernach u1 für p' = 0,9 bis 0at,5 berechnet. Bezüglich der Gröſse y1 werde zunächst in beiden Fällen angenommen, daſs der Dampf 10 Proc. Wasser enthalte; es ist dann y1 = 0,9 zu setzen, also: n=1,035+0,1\,\times\,0,9=1,125=9/8,\ n\,:\,(n-1)=9 und v1 = 0,9 v. Der Widerstandscoefficient ξ1 möge = 0,04 gerechnet werden. Hiermit wird: u_1=\sqrt{\frac{2\,\times\,9,81\,\times\,9}{1,04}\,p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9}\right]}=13\,\sqrt{p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9}\right]}. 1) Es sei p' = 1at; man erhält dann die folgenden zusammengehörigen Werthe: p 1 v1cbm für 1k 1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9} u 1   1,10at 1,357 0,0105 166m 1,15 1,301 0,0154 201 1,20 1,250 0,0201 230 1,25 1,203 0,0245 254 1,30 1,160 0,0287 276 1,35 1,119 0,0328 295 1,40 1,081 0,0367 312 1,45 1,046 0,0404 328 1,50 1,013 0,0441 343 1,55 0,983 0,0475 356 1,60 0,954 0,0509 369 1,65 0,926 0,0541 381 1,70 0,901 0,0573 392 1,75 0,877 0,0603 403 1,80 0,854 0,0632 413 1,85 0,832 0,0660 422 1,90 0,811 0,0688 431 1,95 0,791 0,0715 439 2,00 0,773 0,0741 447 2) Es sei p1 = 1at an 10333k. In diesem Falle ist v1 constant, nämlich v_1=0,9\,\times\,1,649=1,485, mithin u_1=13\,\sqrt{10333\,\times\,1,485}\,\sqrt{1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9}}=1610\,\sqrt{1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9}}. Damit ergeben sich nachstehende Zahlen: p' 1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{1/9} u 1   0,90at 0,0116   174m 0,85 0,0179 216 0,80 0,0245 252 0,75 0,0315 286 0,70 0,0389 318 0,65 0,0467 348 0,60 0,0552 378 0,55 0,0643 408 0,50 0,0741 438 Wenn der Dampf vollständig trocken wäre, so würde y=1,\ n=1,135,\ (n-1)\,:\,n=0,119 und v_1=v sein, folglich: u_1=\sqrt{\frac{2\,\times\,9,81}{1,04\,\times\,0,119}\,p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,119}\right]}=12,6\,\sqrt{p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,119}\right]}. Mit p' = 1at würde hieraus folgen: für p1 =  1,2 1,4 1,6 1,8 2at u1 = 242 329 388 435 471m, d. i. durchschnittlich 5,3 Proc. mehr, als sich oben ergeben hat. Mit p1 = 1at erhielt man: u_1=12,3\,\sqrt{10333\,\times\,1,649\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,119}\right]}=1642\,\sqrt{\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,119}\right]} und hiernach: für p' = 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5at u1 = 183 265 335 399 463m, d. i. durchschnittlich 5,4 Proc. mehr als oben. Nimmt man dagegen an, der Dampf enthalte statt 10 etwa 24 Proc. Wasser, so ist y=0,76,\ v_1=0,76\,v,\ n=1,111 und (n-1):n=0,1 zu setzen; es wird dann: u_1=\sqrt{\frac{2\,\times\,9,81\,\times\,10}{1,04}\,p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,1}\right]}=13,7\,\sqrt{p_1\,v_1\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,1}\right]}. Mit p' = 1at liefert diese Formel: für p1 = 1,2 1,4 1,6 1,8 2at u1 = 212 287 338 380 413m, d. i. durchschnittlich 8 Proc. weniger als oben. Mit p1 = 1at endlich ergibt sich: u_1=13,7\,\sqrt{10333\,\times\,0,76\,\times\,1649\,\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,1}\right]}=1563\,\sqrt{\left[1-\left(\frac{p'}{p_1}\right)^{0,1}\right]} und hiernach: für p' = 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5at u1 = 160 232 293 349 405m, d. i. durchschnittlich 7,8 Proc. weniger als oben. Durch Interpolation kann man nun auch aus den Tabellen, welche das Verhältniſs zwischen p und u1 ausdrücken, und denjenigen, welche p1 und u1 bezieh. p' und u1 zu einander in Beziehung bringen, die zusammengehörigen Werthe von p und p1 bezieh. p' ermitteln. Für den zuerst angenommenen Fall, daſs p' = 1at sei, ergibt sich bei einem Wassergehalt von 10 Procent: p = 2 3 4 5 6 7 8 p1 = für \frac{m_1}{m_2} = 0,12 „     „   = 0,10 „     „   = 0,09 1,0561,0821,099 1,1261,1781,219 1,1951,2801,347 1,2701,3941,493 1,3501,5191,659 1,4371,6541,839 1,5311,8062,050 Für den zweiten Fall, entsprechend p1 = 1at, findet man: p = 2 3 4 5 6 7 8 p' = für \frac{m_1}{m_2} = 0,12 „     „   = 0,10 „     „   = 0,09 0,9480,9180,896 0,8810,8310,793 0,8220,7550,705 0,7680,6850,624 0,7170,6200,551 0,6690,5610,487 0,6220,506 Mit Hilfe der vorstehenden Ausführungen und Tabellen wird sich ein bestimmter vorliegender Fall leicht beurtheilen lassen. Soll z.B. ein Kessel, in welchem eine Dampfspannung von 6at herrscht, mit Wasser, dessen Temperatur 20° beträgt, gespeist werden, so kann nach der ersten Tabelle, wenn eine Erwärmung auf 80° als zulässig angenommen wird, das Verhältniſs m1 : m2 = 0,12 sein, d.h. zur Förderung von 1k Wasser können 0k,12 Abdampf benutzt werden. Soll nun das Wasser nicht angesaugt werden, so daſs die Spannung im Condensationsraum p' = 1at ist, so würde nach der vorletzten Tabelle die Spannung des Abdampfes (d. i. also auch die Spannung vor dem Kolben) noch 1at,35 (absolut) betragen müssen, einen Wassergehalt desselben von 10 Proc. vorausgesetzt. Soll aber die Dampfspannung 1at nicht übersteigen, so darf die Spannung p' im Condensationsraum nach der letzten Tabelle 0at,717 nicht übersteigen, einer Saughöhe von etwa 3m entsprechend. Ist durch eine passend gewählte Construction des Injectors ein Ansaugen auf 3m möglich, wenn auch erst, nachdem der Injector etwa mit Hilfe von frischem hoch gespanntem Dampf in Gang gesetzt worden ist, so ist ein solcher Betrieb mit Ansaugen des Wassers selbstverständlich vortheilhafter, aber auch unsicherer, als wenn das Wasser nicht gesaugt wird. Jedenfalls dürfte bei Maschinen ohne Condensation (solche können überhaupt nur in Betracht kommen), welche bei Bedarf auch eine zeitweise geringe Steigerung der Vorderdampfspannung gestatten, die Verwendung des Abdampfes zum Betriebe der Injectoren von Nutzen sein. Wehage.