Titel: C. L. P. Fleck's Gatter zum Sägen kurzer Hölzer.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 106
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C. L. P. Fleck's Gatter zum Sägen kurzer Hölzer. Mit Abbildungen auf Tafel 10. Fleck's Gatter zum Sägen kurzer Hölzer. Trotzdem die Sägegatter (Voll- und Bundgatter) auf eine hohe Stufe der Vollkommenheit und Leistungsfähigkeit gebracht sind, eignen sie sich bisher nur zur Verarbeitung langer Hölzer, welche beim Beginn und beim Ende des Schneidens durch ihr Eigengewicht in genügend sicherer Lage gehalten werden. Für den Schnitt ganz kurzer Hölzer sind die bisherigen Gatter jedoch nicht brauchbar. Hölzer, wie sie namentlich bei der Fabrikation von Faſsdauben, Resonanzböden u. dgl. verwendet werden müssen, wo es darauf ankommt, vollkommen astfreie Stücke zu erlangen, fallen aber meist sehr kurz aus, da man sie durch Ausscheidung der Aeste aus längeren Stämmen gewinnen muſs. Eine für solche kurze Blöcke trefflich geeignete Gattersäge ist von C. L. P. Fleck Söhne in Berlin (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 15325 vom 10. November 1880) construirt; dieselbe arbeitete während ihrer Ausstellung in Halle a. S. in zufriedenstellender Weise. Während bei den bisherigen Gattern vor und hinter den Sägen je eine Vorschub- und eine Druckwalze, ebenso je ein Wagen vorhanden sind, befinden sich bei der vorliegenden Construction auf jeder Seite des Gatters je zwei Vorschub- und Druckwalzen, also im Ganzen je vier Führungswalzen. Die geriffelten Vorschubwalzen a1, a2 und a3, a4 (Fig. 35 und 36 Taf. 10) sind in je einem Lagerstuhl A1, A2 angeordnet und erhalten ihren Antrieb durch den bekannten Mechanismus mittels des Schleifenrades r, Getriebe h und Zahnrad i, Kettenräder o und Zwischenrad f. Die oberen Druckwalzen b1, b2 bezieh. b3, b4 sind in einem Lagerträger m angebracht, welcher innerhalb eines begrenzten Ausschlages um den in der Gabel l befestigten Bolzen c schwingen und den ihm durch diesen übermittelten Druck entweder durch seine beiden Walzen, oder aber auch nur durch eine Walze auf das vorzuschiebende Holz übertragen kann. Diese eigenartige Lagerung der Druckwalzen wirkt derart, daſs ein z.B. zwischen a4 und b4 eingeführtes Scheit den Lagerträger m, da die zweite Druckwalze b3 noch keinen Stützpunkt findet, so weit um seinen Zapfen dreht, bis die Anschlagrippen n sich gegen die Gabel l legen. Es wird demnach der durch den Gewichtshebel erzeugte Druck nur durch eine Walze auf das Holz übertragen. Ist der Holzklotz so weit vorwärts geführt, daſs er an die zweite Druckwalze gelangt, so wird er diese anheben und dann übermitteln beide den Druck. Die Anschlagrippen des Lagerkörpers werden sich nun so lange nicht an die Gabel l anlegen, als die Dicke bezieh. Krümmung der auf einander folgenden Hölzer innerhalb gewisser Grenzen gleich bleibt. Beim Beginn des Schnittes ist das Holz durch die vorderen vier Walzen vollständig festgehalten und kann sich weder nach oben abheben, noch nach unten mit seinem frei schwebenden Ende überkippen. Bei weiterem Vorschreiten wird der Klotz zeitweise von den zwei vorderen Walzenpaaren und dem ersten Walzenpaare hinter den Sägen festgehalten, und zwar legt sich hierbei der Lagerträger m mit seinen Anschlagsrippen n gegen die Gabel l, so daſs der Gewichtshebeldruck nur durch die nach den Sägen zu gelegenen Walzen auf das Holz übertragen wird, während die andere Pressionswalze b4 frei in der Luft schwebt. Wenn bei fernerem Vorschub das hintere Ende des Klotzes unter der ersten Druckwalze b1 fortgegangen ist und dieselbe nicht etwa auf einem folgenden Klotz einen neuen Stützpunkt findet, so legen sich die Anschlagsrippen n des Lagerträgers m gegen die Gabel l und dann preist vor den Sägen nur die Druckwalze b2 den Klotz herab. Hat endlich das hintere Ende des Klotzes auch das innere vordere Walzenpaar verlassen, so wird der Klotz bereits von den hinter den Sägen vorhandenen vier Walzen festgehalten. Es wird also in jeder Lage, welche der Klotz beim Durchgang durch das Gatter annimmt, derselbe stets vollständig fest und sicher von den Walzen gehalten und aus seiner Lage nicht verrückt werden können. Ferner ist ersichtlich, daſs die um den Zapfen c schwingenden Lagerträger nicht nur den Zweck haben, etwaige Ungleichheiten in Bezug auf die Stärke und Krümmungen im Holze ohne Beeinträchtigung der guten Wirkung zu gestatten, sondern hauptsächlich die Möglichkeit gewähren sollen, daſs die inneren Walzen recht nahe an die Sägen herangelegt werden können und daſs die an einem Lagerträger befindlichen Druckwalzen sowohl einzeln (gleichsam ablösungsweise), als auch gleichzeitig mit Sicherheit wirken. Um beim Auswechseln der Sägen k nicht durch die dicht anliegenden Walzen a2, a3 behindert zu sein, sind die Lagerstühle A1, A2 entweder um Zapfen d, d1 drehbar, oder aber so geführt, daſs sie in die punktirt angedeutete Lage Fig. 36 herabgeklappt werden können.

Tafeln

Tafel Tafel 10
Tafel 10