Titel: Darstellung von Arsen und Selen freier Schwefelsäure aus Sodarückständen.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 152
Download: XML
Darstellung von Arsen und Selen freier Schwefelsäure aus Sodarückständen. Mit einer Abbildung auf Tafel 13. Bornträger's Darstellung von Schwefelsäure. Nach H. Bornträger in Würzburg (* D. R. P. Kl. 12 Nr. 15757 vom 8. März 1881) wird das Druckfilter A (Fig. 8 Taf. 13) durch das Mannloch e mittels des Trichters I mit Sodarückständen des Leblanc'schen Verfahrens bis zu ⅓ der Höhe angefüllt; der Siebboden f ist mit einem starken Filtertuche bedeckt. Das Druckfilter wird sodann durch Wasserrohr a zu ⅔ der Höhe mit Wasser gefüllt, während alle übrigen Hähne des Apparates zu schlieſsen sind. Nach der Füllung wird das Mannloch e geschlossen und durch Rohr b der volle Dampfdruck eines Kessels auf den Inhalt des Druckfilters ausgeübt. Zeigt das Manometer bei c 5 bis 6at Druck an, so öffnet man den Hahn des Rohres g und läſst die gelbe Schwefel lauge in den Behälter B einflieſsen, wo dieselbe mit gemahlenen, angefeuchteten Kiesabbränden mittels des Rührwerkes H gemischt wird. Man läſst so lange Lauge in B einflieſsen, bis eine filtrirte Probe der Mischung gelb gefärbt, also die Absorption beendet ist. Nun öffnet man den Hahn am Behälter B und läſst den schwarzen Schlamm durch die Hähne des Rohres i in die Trichter C, D, E und F einflieſsen, welche am Boden durchlöchert und mit einem Tuche bedeckt sind, um die Masse abtropfen zu lassen. Nach erfolgter Abtropfung kippt man die Trichter mittels der Kippvorrichtung L um, wodurch deren Inhalt in den inzwischen entleerten Behälter G fällt, von wo er in eine mäſsig warme Abtheilung eines Kiesofens gebracht wird, um dort zuerst getrocknet zu werden. Das anhängende Wasser gelangt so als Dampf in die Bleikammern. Ist die Masse trocken, in welchem Zustande sie 15 bis 20 Proc. Schwefel enthält, so stöſst man sie in eine heiſse Ofenabtheilung, wo sie in 1 bis 2 Stunden völlig abbrennt und den Bleikammern von Arsen und Selen freie Schwefligsäure zuführt. Die abgeröstete Masse kann sofort wieder in Behälter B zurückgebracht werden, um neuen Schwefel zu absorbiren. Die ausgelaugten Rückstände werden aus dem Filter A durch das Mannloch d entfernt.

Tafeln

Tafel Tafel 13
Tafel 13