Titel: | Thomas Williamson's Festigkeitsprobirmaschine. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 41 |
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Thomas Williamson's
Festigkeitsprobirmaschine.
Mit einer Abbildung auf Tafel 4.
Williamson's Festigkeitsprobirmaschine.
Um Zerreiſsversuche in groſser Zahl und mit genügender Genauigkeit veranstalten zu
können, hat die Steel Company of Scotland nach dem
Entwürfe ihres Directors, Thomas Williamson, die in
Fig. 3 Taf. 4 nach dem Engineer, 1881 Bd. 51
S. 389 angedeutete Festigkeitsprobirmaschine bei Westray,
Copeland und Comp. in Barrow-in-Furneſs bauen lassen. Bei 2½jährigem
Betriebe soll sich diese Zerreiſsmaschine vollkommen bewährt haben; man hat häufig
90 Versuche in einem Arbeitstag zu 9 Stunden zur Ausführung gebracht. Um die
Probestücke vorzurichten, dient eine doppelseitige horizontale Fräsmaschine, auf
welcher bis zu 25 Stück gleichzeitig fertig gestellt werden; die Tagesleistung
beträgt 150 Stück.
Die Probirmaschine ist für Zugkräfte bis zu 50t
construirt, arbeitet mit hydraulischem Druck und bestimmt durch selbstthätig auf dem
Belastungshebel verschiebbares Reitergewicht die Gröſse der angewendeten Belastung.
Wie aus der Figur 3 zu
ersehen, sind die Hebel horizontal auf einer starken verticalen Guſssäule
angeordnet; sie haben ein Uebersetzungsverhältniſs von 1 : 100 und ihre Gewichte
sind gehörig ausgeglichen. An der Maschine sind zwei hydraulische Cylinder nahezu
gleichen Inhaltes,
aber von verschiedenem Durchmesser angewendet; beide Cylinder sind vertical und der
gröſsere trägt das senkrecht eingespannte Probestück an einer
Befestigungsvorrichtung, welche ein Einstellen für verschiedene Probelängen
gestattet. Der Kolben des kleineren Cylinders wird mittels Schraube und Handrad
bewegt und erzeugt im groſsen Cylinder den zum Ausgleich der angewendeten Belastung
erforderlichen Gegendruck. Die Pressung im groſsen Cylinder wird also stetig und
somit ohne Stoſs erzeugt; ebenso kann bei eintretendem Bruche der Probe ein
wesentlicher Stoſs nicht entstehen, da auf beiden Seiten des Kolbens Wasser
vorhanden ist und ein Sinken des Kolbens nicht eintreten kann. Die Vorschubbewegung
des Reitergewichtes geschieht mittels Zahnradübersetzung von der Mittelsäule aus
durch eine Schraube, welche in dem Hebel für das Laufgewicht gelagert ist; die
conischen Uebertragungsräder sind in Bezug auf die feste Drehachse des Hebelwerkes
so gelegt, daſs keine störenden und das Resultat beeinflussenden Momente beim
Fortschieben des Laufgewichtes auftreten können.