Titel: | Giessofen mit Trockenkammer. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 53 |
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Gieſsofen mit Trockenkammer.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Gieſsofen mit Trockenkammer.
Gewöhnlich legt man die kleinen Schachtöfen, in welchen das Metall in Tiegel für den
Guſs eingeschmolzen wird, dicht an einen Schornstein; manchmal verbindet man mit dem
Schmelzofen eine Trockenkammer für Kerne und kleine Formkasten, obzwar deren
getrennte Anlage zweckmäſsiger erscheint, weil durch die langen, flachen und daher
leicht mit Flugasche versetzten Heizkanäle, welche solche mit Schmelzöfen verbundene
Trockenkammern besitzen, der angestrebte Zweck nur unvollkommen erreicht wird.
Dieser Mangel der gewöhnlichen Einrichtung erscheint bei dem in Fig. 8 und
9 Taf. 6 gezeichneten Ofen, welchen Obermaschinenmeister F. Oberstadt in seinem empfehlenswerthen Werke: Die Technologie von EisenbahnwerkstättenWiesbaden 1881. C. W. Kreidel's
Verlag. beschreibt, gänzlich beseitigt. Hier bilden guſseiserne
Kästen z wirkliche Heizkanäle, welche auch bequem von
Flugasche gereinigt werden können und zugleich als Tische für Trockenformen
dienen.
Die nähere Einrichtung ist folgende. Die Oefen bestehen aus schmiedeisernen Cylindern
c, welche am unteren Ende mit einem Winkelring
beschlagen sind, um auf diesen die Fütterung von feuerfesten Steinen aufzubauen. Die
Ofenschächte ruhen auf Mauern m, welche, ebenfalls mit
feuerfesten Steinen bekleidet, durch Anker d
zusammengehalten sind und auch die Roststäbe l tragen.
Durch Kanäle r, welche bei e durch Schieber abgesperrt sind, um bequem gereinigt werden zu können,
entweichen die Verbrennungsgase durch kurze Rohrstücke o in die wagrecht
liegenden guſseisernen Rauchrohre z und von da in den
Schornstein bei J. Die obere Rohrwand ist so gestaltet,
daſs sie als Tischfläche für zu trocknende Formen und Kerne verwendet werden kann.
Zum Reinigen des Rohres z dienen verschlieſsbare
Oeffnungen x. Die Enden des Abzugsrohres sind bei z1 durch einen
gemauerten Kanal verbunden, welcher mit zwei gegen einander liegenden guſseisernen
Platten ab bedeckt ist und ebenfalls als Tisch zum
Auflegen von zu trocknenden Formen gebraucht wird. Bei u sind Register angeordnet, um die Richtung der Heizgase bezieh. die
Temperatur der Trockenkammern zu reguliren.
In Betreff der Einzelheiten der Ausführung sei auf die genannte Quelle verwiesen.