Titel: | Boye's Indicator. |
Autor: | Bd. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 106 |
Download: | XML |
Boye's Indicator.
Mit Abbildungen auf Tafel 8.
Boye's Indicator.
In umgekehrter Weise wie bei den gewöhnlichen Indicatoren wird bei dem von L.
Boye in Bergen, Norwegen (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 14261 vom 4. August 1880) construirten
Indicator die Papiertrommel durch die Wirkung des Dampfdruckes und der Zeichenstift
von einem oscillirenden Theil der Maschine bewegt. Der Dampf tritt in eine gekrümmte
Röhre b (Fig. 8 bis
10 Taf. 8), deren Ausschlagswinkel proportional den Dampfspannungen ist
und welche in geeigneter Weise die Papiertrommel a in
oscillirende Bewegung setzt. Der Schreibstift ist in einer Mutter d befestigt, die durch ein Rohr f mit dem von einem oscillirenden Maschinentheil auf- und abbewegten Arme
e verbunden ist und mittels der Schraube g vertical verstellt werden kann, um mehrere Diagramme
auf einem Blatt Papier neben einander erhalten zu können.
Mit dem Indicator ist eine Einrichtung verbunden, welche gestatten soll, sofort nach
Abnahme des Diagrammes den mittleren Druck desselben abzulesen. Der Arm e hat einen stangenartigen Fortsatz i, auf welchem ein Theil eines Gewindeganges
eingeschnitten ist, dessen Centriwinkel 90° beträgt. Eine gegen Verschiebung
gesichterte drehbare Hülse k umschlieſst die Stange i und ist durch Arme l mit
einer Kappe m verbunden, welcher sie ihre durch die
Bewegung der Stange i verursachte Drehung mittheilt.
Diese Kappe m trägt die Lager einer auf der
Papiertrommel a ruhenden kleinen Scheibe n, welche durch zwei gleichgroſse Kegelräder o mit einer Scheibe p in
Verbindung steht. Beim Dampfeintritt dehnt sich das Rohr b aus und dreht die Papiertrommel a; doch
wird hierdurch die Scheibe n nicht bewegt, da ihre
Mittelebene bei Beginn des Hubes durch die Trommelachse geht. Wird nun beim Hube von
e die Hülse k um den
von ihr umschlossenen Theil des Gewindeganges auf i
gedreht, so wird die Rolle n um 90° um ihre verticale
Achse bewegt und, wenn beim Dampfaustritt sich das Rohr b und mit ihm die Trommel a zurückdreht, so
rotirt die Rolle n und dreht unter Vermittelung der
Rädchen o die Scheibe p um
einen entsprechenden, der Höhe des Diagramm es proportionalen Winkel. Die
Scaleneintheilung der Scheibe p ist in der Weise zu
bestimmen, daſs man durch Versuche den Druck feststellt, welcher nöthig ist, die
Rolle n, also auch die Scheibe p, eine volle Umdrehung machen zu lassen, und dann den Umfang der
letzteren in gleiche Theile theilt, die man mit den entsprechenden Pressungen
(einfach proportional) bezeichnet.
Bd.