Titel: Fallwerk von E. Kircheis in Aue, Sachsen.
Fundstelle: Band 244, Jahrgang 1882, S. 190
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Fallwerk von E. Kircheis in Aue, Sachsen. Mit Abbildungen auf Tafel 15. Kircheis' Fallwerk. An die bekannten Fallwerke (1881 240 * 6. 1882 243 * 105) reiht sich folgende sinnreiche Construction von E. Kircheis in Aue, Sachsen (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 16611 vom 3. Mai 1881), welche im Allgemeinen darauf hinausgeht, durch geeignete Mechanismen eine Hubverminderung am freien Zugriemenende herbeizuführen, bezieh. die Bewegung des letzteren durch die rotirenden Haupttheile des Fallwerkes selbst hervorzurufen, ohne die genaue Wirkung der Fallbärschläge, deren Veränderlichkeit und rasche Aufeinanderfolge der Willkür des Arbeiters zu entziehen. Es wird diese Absicht in eigenartiger Weise erreicht durch Einschaltung eines Uebersetzungsmechanismus zwischen Fuſstritt und Riemenende. Das freie Zugriemenende f (Fig. 15 und 16 Taf. 15) ist auf dem Umfang einer Rolle p befestigt, welche auf derselben Achse mit einer durch eine Schnur umdrehbaren Rolle t sitzt. Das Uebersetzungsverhältniſs zwischen beiden Rollen ist nun so groſs gewählt, daſs bei erfolgtem Antrieb der Riemenscheiben die Rolle p ein dem Hub des Fallbären gleiches Stück vom Zugriemen f aufwickelt, sobald der Fuſstritt v niedergedrückt wird und das sich von der Rolle t dadurch abwickelnde Zugseil u beide Rollen in gleichzeitige Umdrehung versetzt. (Statt des Fuſstrittes v kann der Handring b benutzt werden.) Hiernach würde zwar der herabfallende Bär D an sich schon die dem Pfeil entgegengesetzte Umdrehung beider Rollen p und t, sowie das Wiederaufwinden des losen Zugseiles u bewirken; um den freien Fall des ersteren indeſs gänzlich ungehemmt eintreten zu lassen, beschleunigt eine während des Hubes sich spannende Feder c im Innern der Rolle p (welche auch durch Gegengewicht ersetzt werden könnte) die Abwickelung des Zugriemenendes f vom Augenblick an, wo der Fall des Bären beginnt. Die Regulirvorrichtung qrs gestattet ein dem Gebrauch des Fallwerkes entsprechendes Anspannen seiner Feder, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Statt des Zugseiles u wird auch eine Zahnstange mit einem Getriebe an Stelle der Rolle t vorgeschlagen, eine Einrichtung, welche der beschriebenen jedenfalls nachsteht. – Gleichfalls umständlicher und namentlich weniger sicher erscheint folgende Lösung. Auch hier wird das von der Scheibe C ablaufende Zugriemenende auf eine Rolle gewickelt, deren Umdrehung aber nicht direct durch ein Zugseil und Fuſstritt, sondern durch Reibungsräder bewirkt wird. Als solche werden eine Rolle, welche entsprechend der Rolle t mit der das Zugriemenende tragenden auf derselben Achse sitzt, und das Schwungrad benutzt. Diese Achse läuft in beweglichen Lagern, welche um eine feste Achse mittels Fuſstritt und Gestänge schwingbar ist. Durch Niederdrücken dieses Fuſstrittes kommt die erwähnte Rolle der Riemenachse mit dem Schwungrad in Berührung und die Aufwickelung des Riemens geschieht wie oben.Man denke sich in Fig. 16 bei t eine Reibungsrolle und die Welle s um eine zweite Achse schwingbar. Auch hier bewirkt eine Feder die Rückwärtsdrehung der Riemenrolle nach aufgehobener Reibung zwischen beiden Rollen, um die Fallgeschwindigkeit des Bären D nicht zu hemmen. Als Vereinfachung der letzteren Anordnung gilt der Vorschlag, die Rolle p mit den vorspringenden Rändern der Rolle C in Berührung zu bringen, um besondere Reibungsrollen zu ersparen.

Tafeln

Tafel Tafel 15
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