Titel: | Boye und E. Müller's Apparat zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades des Dampfes. |
Autor: | Bd. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 199 |
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Boye und E.
Müller's Apparat zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades des
Dampfes.
Mit Abbildung auf Tafel 18.
Boye und E. Müller's Bestimmung der Dampffeuchtigkeit.
Dieser in Fig. 8 Taf.
18 abgebildete Apparat von L. Boye in Bergen, Norwegen, und Ernst Müller in
Dresden (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 14807
vom 12. Januar 1881) soll den procentischen Wassergehalt des
Kessel-Dampfes angeben und beruht im Wesentlichen darauf, daſs ein bestimmter Raum
mit Kesseldampf angefüllt und dann unter constanter Temperatur vergröſsert wird, bis
der eingeschlossene Dampf durch Ex-Pension aus dem gesättigten in den überhitzten
Zustand übergeht (vgl. Brocq 1881 242 * 317). Die hierzu nöthig werdende Vergröſserung des Raumes kann in
0,01 Procent des ursprünglichen Rauminhaltes abgelesen und hieraus der Wassergehalt
bestimmt werden.
a ist der Raum, welchem durch den Hahn m eine bestimmte Menge Kesseldampf zugeführt wird,
worauf a abgesperrt und nun der Kolben b
mittels Handrad h und Spindel g, auf
welcher das Querstück f der Kolbenstange als Mutter
sitzt, zurückgezogen wird. Hierbei expandirt der Dampf in a und zwar unter constanter Temperatur, da der Raum a mit Kesseldampf umgeben ist, der sich im Räume c und ebenso im Deckel k
und über dem Kolben b befindet. Ist der Kolben b so weit zurückgezogen, daſs die Feuchtigkeit des
Dampfes in a gleich Null ist, d.h. daſs der Dampf in
den überhitzten Zustand übergeht, so findet in a eine
Druckverminderung statt, welche dadurch angezeigt wird, daſs die Quecksilbersäule
d, welche an dem einen Ende mit dem Raum a und am anderen Ende mit c in Verbindung steht, eine entsprechende Abweichung zeigt. Der Weg des
Kolbens b gibt an der Scale e die procentuale Zunahme des Raumes a an.
Das Gewinde der Spindel g ist von solcher Steigung,
daſs ein Umgang derselben eine Raumzunahme von 1 Procent des ursprünglichen
Rauminhaltes verursacht. Der Umfang des Handrädchens h
ist in 100 Theile getheilt und in Folge dessen kann man mittels des Zeigers i noch 0,01 Proc. ablesen. Bei n kann ein Federmanometer angebracht werden, so daſs man auch die Spannung
des Dampfes im Kessel bezieh. im Schieberkasten, wie solcher sich ja auch im Raum
c befindet, bestimmen kann. Der Blechmantel o dient zum Schutz des Apparates gegen Abkühlung.
Bd.