Titel: Liveing's Grubengas-Anzeiger.
Autor: E–e.
Fundstelle: Band 244, Jahrgang 1882, S. 206
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Liveing's Grubengas-Anzeiger. Mit Abbildung auf Tafel 16. Liveing's Grubengas-Anzeiger. L. Clark, Muirhead und Comp. in London haben nach den Angaben von E. H. T. Liveing ein Instrument zur Anzeige und Messung entzündbarer Gase in Bergwerken construirt. Dasselbe geht – wie bereits 1881 240 49 berichtet wurde – von der Thatsache aus, daſs, wenn der Luft weniger als 5 Procent des Volumens an Sumpfgas beigemengt ist, das Gemisch nicht explosiv und auch nicht im Stande ist, seine Verbrennung bei gewöhnlicher Temperatur und gewöhnlichem Druck von selbst zu unterhalten, weil der Heizwerth des Sumpfgases nicht hinreicht, das Uebermaſs von atmosphärischer Luft auf die nöthige Verbrennungstemperatur zu bringen. Wird dagegen eine solche Mischung einem hinlänglich erhitzten Gegenstande, besonders aus Platin, ausgesetzt, so brennt sie an der Berührungsstelle und in deren Nachbarschaft und erhöht dabei die Temperatur des Gegenstandes und zwar um so mehr, je mehr Procent Sumpfgas in dem Gemisch enthalten sind. Der Apparat besteht aus einem kleinen Kästchen AB (Fig. 12 Taf. 16) von etwa 0m,2 Länge, das in seiner oberen Decke ein kleines Fenster C besitzt; zu beiden Seiten neben dem Fenster führt je eine Röhre D und E in das Innere des Kästchens. An den beiden Enden des Kästchens ist je ein feiner Platindraht F und G ausgespannt, durch Welchen der Strom einer kleinen, im unteren Theile des Kästchens befindlichen magneto-elektrischen Maschine gesendet werden kann; da beide Drähte in demselben Stromkreise liegen, gleichen Widerstand und gleiche ausstrahlende Fläche besitzen, so werden sie beim Drehen der Kurbel der Maschine gleich stark erhitzt. Einer der Spiralen Drähte ist in eine kleine Röhre eingeschlossen, welche mit reiner Luft erfüllt und am Ende mit Glas verschlossen ist; die andere Spirale ist in einem kleinen Cylinder aus Drahtgaze mit verglastem Ende der in das Kästchen durch die Röhren eindringenden, zu prüfenden Gasmischung ausgesetzt. Ist dieses eindringende Gas frei von brennbaren Beimischungen, so glühen beide Spiralen gleichmäſsig; ist ihm aber über 1/400 des Volumens Sumpfgas beigemischt, so wird die der Mischung ausgesetzte Spirale glänzender und ihr Glanz steigt mit der Menge des beigemischen Sumpfgases. Um die Sumpfgasmenge zu messen, ist in dem Kästchen ein einfaches Photometer angebracht. Mittels einer Stange K kann ein oben in eine Schneide auslaufender Schirm H entlang einer Scale L zwischen den beiden Spiralen F und Q nach der in reiner Luft glühenden, als Einheit dienenden Spirale hin verschoben werden; zeigt er sich dann bei Beobachtung durch das Fenster von beiden Seiten gleich stark besuchtet, so kann man aus seiner Stellung mit Hilfe einer von Liveing gelieferten Tabelle auf die vorhandene procentuale Menge des Sumpfgases schlieſsen. Bei einer Beimengung von 3 und 4 Proc. Sumpfgas ist das Leuchtkraftverhältniſs 1 : 22 und 1 : 64, d.h. bevor das explosive Mischungsverhältniſs erreicht wird, macht die Versuchsspirale den Schirm 60 bis 70 mal so hell als die Einheitsspirale. (Nach dem Engineer, 1881 Bd. 52 S. 156.) E–e.

Tafeln

Tafel Tafel 16
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