Titel: | Neuerungen an Maschinen für Appretur und Färberei. |
Autor: | L. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 370 |
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Neuerungen an Maschinen für Appretur und
Färberei.
Patentklasse 8. Mit Abbildungen auf Tafel 27.
Neuerungen an Maschinen für Appretur und Färberei.
E. Posselt und R. Peters in
Bradford, England (* D. R. P. Nr.
14666 vom 25. Mai 1880) benutzen zum Färben von
Geweben mit Baumwollkette und Wollschuſs nicht die gebräuchlichen
Farbbäder, sondern sie lassen die betreffende Farbflotte oder die Beize in feinen
Strahlen aus einem höher gelegenen Behälter auf die gespannten Gewebe aufspritzen.
Der betreffende Apparat ist in Fig. 5 Taf.
27 angedeutet; durch Stellung eines Hahnes F im
Zuführungsrohr der Beize oder der Flotte läſst sich der Verbrauch derselben auf das
zulässige Minimum einstellen.
Die Société Cerruti und S.
Maurizio in Biella, Italien (* D. R. P. Nr. 13368 vom 12. Oct. 1880) spannen bei ihrem Verfahren zum Waschen, Färben u. dgl. die Gewebe
zwischen gelochte Metallplatten F und C (Fig. 6 Taf.
27) und lassen die Flotte in Form eines Regens auffallen. Die Flüssigkeit
durchdringt langsam das Gewebe und ihr Ueberschuſs sammelt sich am Boden des
Gefäſses, von wo er mittels eines Injectors gehoben und gegen die Schale i geschleudert wird, wodurch die regenartige
Vertheilung über die Siebplatte C erzielt wird.
Martin
Mengers in Berlin (* D. R. P. Nr. 13533 vom 15. August 1880) färbt die Baumwolle in der Spinnerei, indem er die
Bänder mehrerer Krempeln
neben einander legt und das so gebildete Vlieſs durch Farbbäder, Beizen,
Waschflüssigkeit und Trockenapparat in gespanntem Zustande führen will. Die hierbei
gegebene schwache Streckung, sowie das Trocknen des Vlieſses zwischen zwei endlosen
Netzen soll das Verwirren der Fasern verhüten.
Edw. C.
Davies in Bradford, England (* D. R. P. Nr. 14423 vom 23. März 1880) gibt eine Maschine
an, mit welcher Garn oder Vorgespinnst in Absätzen oder
strichweise gefärbt, gespült und getrocknet werden kann. Dieselbe besteht
im Wesentlichen aus einem oberen, durch Stellschrauben regulirbaren Färbeblock,
gegen welchen ein darunter liegender Block sich anpreſst; der erstere ist an seiner
unteren Seite mit Ansätzen versehen, welchen entsprechend Vertiefungen im unteren
Block ausgearbeitet sind. (Die Gruppirung dieser Ansätze und Vertiefungen bestimmt
das jeweilige Muster.) Beide Blöcke stehen mit Kammern in Verbindung, von und nach
welchen die Farbflüssigkeiten ab- und zugeleitet werden. Bei der Arbeit flieſsen
diese letzteren durch Oeffnungen in den Ansätzen des oberen Blockes auf das Garn o.
dgl., durchdringen dasselbe und laufen durch die Auskehlungen des unteren Blockes
nach dessen Kammern ab, von wo sie wieder in den Farbbehälter zurückgelangen. Nach
Beendigung des Färbeprocesses wird das Garn o. dgl. zwischen den Blöcken gespült und
endlich getrocknet; letzteres geschieht auf Trockencylindern, welche sich an die
Färbemaschine anschlieſsen.
Rob.
Anke in Oelsnitz i. V. (* D. R. P. Nr. 12715 vom 9. Juli 1880) benutzt zum Färben von Garnsträhnen in Regenbogenfarben einen
Kasten (Fig. 8 Taf.
27) mit schmalen Abtheilungen zur Aufnahme der verschiedenen Farben, ferner eine
Bürste (Fig. 7), mit
welcher gleichzeitig aus allen Abtheilungen Farbe genommen wird, endlich eine
zweitheilige Druckplatte, welche sich buchartig zusammenklappen läſst und innerlich
mit Filztuch ausgekleidet ist; auf diesen Tuchüberzug werden die Farben mittels der
Bürste durch einfaches Ueberfahren aufgetragen, der Garnsträhn aufgelegt, die
Druckplatte geschlossen und einer Pressung ausgesetzt.
Th. Böhme und Flor. Liebelt in
Chemnitz (* D. R. P. Nr. 2805 vom 14.
März 1878 und Zusatz * Nr. 12523 vom 13. Juni 1880) haben ihren
combinirten Koch-, Wasch- und Spülapparat für Garne und
Gewebe zu vervollkommnen gesucht. Die Verbesserungen bestehen in einer
seitlichen Entleerungsklappe des Waschkastens (Fig. 9 Taf.
27), welche mittels Bügel und Schraube festgezogen wird. Die Entleerung auf der
Seite hat den Vortheil, daſs sich die Auslauföffnung durch Mitschwemmen der Waare
nicht so leicht verlegt wie bei Abfluſs nach unten. Ferner ist ein Montejus d zwischen Waschkasten und dem Abfluſsstutzen eingeschaltet; je nach
der Stellung des Dreiwegehahnes k wird die Füllung oder
die Entleerung des Waschkastens bewirkt.
H.
Zwieger in Meerane, Sachsen (* D. R. P. Nr. 14713 vom 23. Januar 1881) benutzt zur Trocknung appretirter Gewebe endlose Filze, welche die
Waare zwischen sich nehmen. Die in Fig. 10
Taf. 27 skizzirte Maschine enthält drei Trockencylinder A bis C. Zwei endlose Filztücher sind derart
über dieselben gezogen, daſs je eines davon 2 Cylinder in gröſstmöglichster
Oberfläche umspannt, also über eine der Trockentrommeln (A
Fig.
10) beide Tücher gehen. An der Stelle, wo die Filze, die erwärmten Seiten
einander zugekehrt, zusammentreffen, läuft das feuchte Gewebe ein, wird durch die
Filze breit gehalten, geht mit über die Trommel A und
verläſst beim Auseinanderlaufen der Tücher getrocknet die Maschine.
L.