Titel: Elektrische Uhr von Alph. Lemoine in Paris.
Autor: Schg.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 213
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Elektrische Uhr von Alph. Lemoine in Paris. Mit Abbildungen auf Tafel 17. Lemoine's elektrische Uhr. Das von Alph. Lemoine in Paris (*D. R. P. KL 83 Nr. 17867 vom 17. November 1881) angegebene Schlagwerk benutzt zu seinem Betriebe die Kraft des elektrischen Stromes und hat den Vortheil, daſs es durch Einfügung einiger Theile in das Werk an bestehenden Uhren leicht angebracht werden kann (vgl. Fig. 14 bis 16 Taf. 17). Die den Stromschluſs bewirkenden Theile sind zwei Federn v und v1, von denen v bei jeder Schwingung des Pendels 1 mal mit v1 in Berührung gebracht wird, indem der am Pendel befindliche Elfenbeinstift u die Feder v zurückdrückt. Erfolgt dieser Contact, so geht der im Leitungsdraht W herbeigeführte Strom durch die beiden Federn v, v1 durch den Draht V nach der Feder r und hier findet er seinen weiteren Fortgang, sobald der bis zur Welle e führende, auf der aus isolirender Masse bestehenden rotirenden Scheibe k befestigte Metallstreifen m mit seinem Ende an dem Contactknopf l vorüberschleift, welche Berührung einer Zeitdauer von 12 Schlägen entspricht. Seinen weiteren Weg nimmt der Strom alsdann durch die Welle e nach dem metallischen Theil der Scheibe n, welche sich aus zwei isolirenden Theilen zusammensetzt und so an ihrem Umfange, nach einander folgend, immer länger werdende Metallstreifen p einschlieſst. An letztere schleift die Contactfeder s, welche mit dem anderen Pol der Batterie in Verbindung steht. Diese Scheibe n rotirt dergestalt, daſs die Vorsprünge p zu jeder Stunde in passender Ordnung dem Contact s gegenüber gelangen. Dies kann man dadurch erreichen, daſs man die Scheibe n in 1 Stunde eine beliebige Anzahl Umgänge, vermehrt um 1/12 Umdrehung, machen läſst. Man erzielt jedoch eine Vereinfachung des Räderwerkes, indem man dieses Mehr auf 5/12 der ganzen Umdrehungszahl erhöht. Es wird dies durch zwei Zahnräder t und t1 ermöglicht, von denen t 24zähnig und mit der Scheibe n fest verbunden ist, während das zweite Rad t1 auf der Zwischenwelle sitzt und 25 Zähne hat. Bei gleichzeitig stattfindendem Stromschluſs an den drei Stellen, nämlich zwischen v und v1, ferner bei l und endlich zwischen s und p erfolgen die Glockenschläge, deren Anzahl von der Länge der Vorsprünge abhängig ist. An Stelle der Vorsprünge p könnte man auch eine der Anzahl der Schläge entsprechende Menge neben einander liegender Zähne anordnen. Dadurch würde die Contactvorrichtung zwischen Feder v und v1 unnöthig; doch dürfte die erstere in ihrer Ausführung weniger Sorgfalt erfordernde Einrichtung immerhin vorzuziehen sein. Soll das Schlagwerk nicht nur die Stunden, sondern auch die Halb- und Viertelstunden angeben, so hat man nur nöthig, die Scheibe n mit 24 bezieh. 48 Vorsprüngen und die Scheibe k mit einer entsprechenden Anzahl Contactstreifen zu versehen. A. Lemoine (*D. R. P. Kl. 85 Nr. 18 555 vom 17. November 1881) hat auch ein Gehwerk construirt, welches ebenfalls vom elektrischen Strom unterhalten wird und zwar dadurch, daſs in bestimmten Zwischenräumen das Pendel von einem unter und seitlich von diesem (vgl. Fig. 17 Taf. 17) aufgestellten Magnete angezogen wird, indem um letzteren der elektrische Strom von Zeit zu Zeit läuft. Der Contact, welcher diesen Stromschluſs bewirkt, wird durch ein auf der Steigradwelle sitzendes Sternrad i (Fig. 18) vermittelt, sobald dieses mit seinen Armen an den Knopf k der Feder l stöſst. Die Bewegung der Welle selbst wird vom Pendel durch eine an letzterem angebrachte Sperrklinke übertragen, welche in die Zähne des Steigrades eingreift. Hierbei verhindert eine federnde Sperrklinke h den Rücklauf. Schg.

Tafeln

Tafel Tafel 17
Tafel 17