Titel: | C. H. Weisbach's Kluppe zum Fassen und Breithalten von Geweben. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 76 |
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C. H. Weisbach's Kluppe zum Fassen und
Breithalten von Geweben.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Weisbach's Kluppe zum Fassen und Breithalten von
Geweben.
Zum Fassen und Breithalten von Geweben bei Appretur- und Trockenmaschinen führt die
Maschinenfabrik von C. H. Weisbach in Chemnitz (*D. R.
P. Kl. 8 Nr. 17078 vom 26. Juni 1881) die in Fig. 3 und
4 Taf. 6 dargestellte Kluppe aus. Diese in Verbindung mit einem
Kettengliede a gezeichnete Kluppe besteht aus den zwei
Stangen b, welche den vorderen Kluppenuntertheil c in feste Verbindung mit dem Kettengliede a bringen. In den vorderen Untertheil c ist schwalbenschwanzartig eine Platte d fest eingeschoben oder geschraubt, welche zum
Auflegen des Gewebes dient und aus einem geeigneten, nicht rostenden Material
besteht. Auſserdem sind an die beiden Stege b zwei nach
abwärts gerichtete Stützen angegossen, welche unten die durchgehende Spindel e aufnehmen; auf e kann
sich der Kluppentheil f lose bewegen. Dieser
Kluppentheil selbst besteht aus einem kurzen Arm g,
einem längeren Hebel h, dem Bogenstück i, dem mit Zähnen versehenen oder mit einem rauhen
Stoff belegten Kluppenobertheil k und dem Griff l. An dem Kettengliede a
ist weiter eine Feder m befestigt, welche an ihrem
unteren Ende eine Verstärkung mit zwei schrägen Flächen besitzt.
Das Schlieſsen der mit punktirten Linien dargestellten geöffneten Kluppe erfolgt
derart, daſs durch eine beliebige Vorrichtung ein Druck von der inneren Seite aus
auf den Griff l ausgeübt und dadurch der ganze
Kluppentheil f nach vorn geschoben wird, so daſs der
Arm g an der unteren schrägen Fläche der Feder m bis zum höchsten Punkt emporsteigt und hierdurch die
Feder anspannt; ist der Uebergangspunkt überwunden, so schiebt die Feder m den Arm g vermöge der
ihr innewohnenden Spannkraft an ihrer oberen schrägen Fläche nach aufwärts und übt
sonach einen entsprechenden Druck auf den zwischen der Platte d und dem oberen Kluppentheil k befindlichen Stoff aus. Wird nun der zwischen die Kluppe gespannte Stoff
in der Richtung des Pfeiles angezogen, so legen sich die Zähnchen oder der rauhe
Belag des oberen Kluppentheiles k in demselben
Verhältniſs fester in den Stoff ein, in welchem die Kraft des Zuges zunimmt, und
zwar deshalb, weil der Stoff in Folge des auf ihn ausgeübten Zuges das Bestreben
hat, in der Richtung desselben auf der glatten Fläche der Platte d zu gleiten; da sich nun aber die Zähnchen oder der
rauhe Belag der oberen Kluppenfläche vermöge der auf dieselbe wirkenden Federkraft
fest in den Stoff eingelegt haben, so muſs derselbe den ganzen drehbaren
Kluppentheil um ebenso weit vorziehen, als er auf der glatten Fläche der Platte d gleitet, so daſs also hierdurch ein um so höherer
Druck der oberen auf die untere Kluppenfläche ausgeübt wird und somit eine
selbstthätige Anspannung erfolgt.
Das Oeffnen der Kluppe erfolgt durch einen auf die Auſsenseite des Griffes l wirkenden kurzen Druck, welcher den Arm g über den höchsten Punkt der oberen schrägen Fläche
der Feder m schiebt, wonach die Feder den Arm g nach unten und somit die oberen Theile nach hinten
drückt.
Die Kluppe kann auſser mit Kettengliedern auch mit Breithalter- oder
Breitspannvorrichtungen combinirt werden.