Titel: J. Kernaul's Neuerung an Dampfschiebern.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 119
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J. Kernaul's Neuerung an Dampfschiebern. Mit Abbildung auf Tafel 7. J. Kernaul's Neuerung an Dampfschiebern. Während man allgemein eine Drosselung des Dampfes beim Einströmen in den Cylinder möglichst zu vermeiden sucht, ist von Joh. Kernaul in München (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 8854 vom 10. August 1879 und Zusatz * Nr. 18472 vom 20. December 1881) eine Schieberform vorgeschlagen, welche eine sehr starke Drosselung des Dampfes bewirkt. In Fig. 17 und 18 Taf. 7 ist die neuere Form (Zusatzpatent Nr. 18472) dargestellt. Der Schieber ist nach beiden Seiten verlängert und in diesen Verlängerungen mit einer gröſseren Anzahl etwa 1mm breiter Schlitze versehen. Bei der Construction des Hauptpatentes waren dieselben nach der Seite offen. Auf dem Schieber ruht eine in der Querrichtung verstellbare Platte D, deren oberhalb der Cylinderkanäle liegende Lappen C gleichfalls mit engen Einschnitten versehen sind und welche gestattet, die Einströmungsspalten noch mehr zu verengen. Der Zweck dieser Einrichtung ist, das stoſsweise Einströmen des Dampfes und das hierdurch verursachte Mitreiſsen von Wasser zu vermeiden. Der Gang der Maschine soll bei Anwendung eines solchen Schiebers ein sehr ruhiger und gleichmäſsiger werden. Die Einrichtung scheint hauptsächlich für Locomotiven bestimmt zu sein und soll bei diesen nicht nur für den Steuerschieber, sondern auch für den sogen. Regulator verwendet werden. Eine Dampftrocknung wird durch dieselbe jedenfalls erreicht; ja es ist möglich, daſs Dampf, welcher schon ziemlich trocken aus dem Kessel kommt, in Folge der groſsen Widerstandsarbeit, welche sich in Wärme umsetzt, etwas überhitzt wird. Der so erreichte Vortheil dürfte aber doch wohl nur unter besonderen Verhältnissen den jedenfalls nicht unwesentlichen, in Folge der Drosselung eintretenden Druckverlust werth sein.

Tafeln

Tafel Tafel 7
Tafel 7