Titel: Neuerungen an elektrischen Lampen und Apparaten zum Messen elektrischer Ströme.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 270
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Neuerungen an elektrischen Lampen und Apparaten zum Messen elektrischer Ströme. Patentklasse 21. Mit Abbildungen auf Tafel 11. (Schluſs der Abhandlung S. 175 d. Bd.) Neuerungen an elektrischen Lampen u. dgl. 20) L. Scharnweber in Karlsruhe i. B., welcher für Lampen von langer Brenndauer die Anwendung von drei durch Messingstücke von einander getrennte Eisenkerne in Vorschlag (Erl. * D. R. P. Nr. 15323 vom 19. Oktober 1880) gebracht hat, welche bei fortschreitendem Abbrennen der Kohlen nach einander behufs der Regulirung zur Wirkung kommen., bezweckt neuerdings (Erl. * D. R. P. Nr. 16 298 vom 9. Februar 1881) einestheils die Erhaltung des Lichtbogens an ein und derselben Stelle und anderentheils die Möglichkeit, lange Kohlenstäbe zu verwenden, um eine lange Brenndauer der Lampe zu erzielen. Die Kohlenstäbe k (Fig. 11 Taf. 11) werden von je drei Reibungsrollen i, r1 und i, r2 gehalten. Den unteren Kohlenstift zieht behufs Bildung des Lichtbogens ein in den Lampenstromkreis eingeschalteter Elektromagnet von geringem Widerstand herab, dessen Anker a an dem die untere Reibungsrolle r2 tragenden Hebel d befestigt ist. Das Nachschieben beider Kohlenstäbe bewirkt das in einem Nebenschluſs no eingeschaltete Solenoïd S, dessen Kern E durch ein über einer Rolle hängendes Gegengewicht G beeinfluſst wird. Wird beim Abbrennen der Kohlen der Widerstand im Lampenstromkreis zu groſs, so zieht das Solenoïd seinen Kern in sich hinein und hierbei schiebt die an einem Querarme des Kernes befestigte Klinke q das mit der oberen Reibungsrolle r1 auf einer Achse sitzende Sperrrad R um einige Zähne rückwärts. An dieser Drehung nimmt auch die auf derselben Achse sitzende Schnurscheibe b1 theil und durch die über Rollen b geführte Schnur ohne Ende wird auch die untere Schnurscheibe b2 gedreht, welche entsprechend dem ungleichen Abbrennen der Kohle einen doppelt so groſsen Durchmesser hat wie b1. Beim Einziehen des Kernes in das Solenoïd wird aber gleichzeitig dem federnden Contact p durch Herabgleiten des Stiftes s in einem Schlitz von p gestattet, das isolirte Contactstück x zu verlassen, wodurch der Nebenschluſs no unterbrochen und der Kern von dem Gewicht G wieder aus S herausgezogen wird, ohne Aenderung der Stellung der Kohlenstifte k. Beim Heben des Kernes drückt der Stift s, in dem Schlitz von q aufgleitend, diesen Contact wieder auf s, worauf das Solenoïd von neuem eingeschaltet ist und die Kohlen einander abermals nähert, sobald der Widerstand zu groſs wird. 21) J. V. Nichols in Brooklyn (*D. R. P. Nr. 17640 vom 28. Juli 1881) schlägt zur Befestigung des Kohlenbügels einer Incandeszenzlampe an den Enden der Zuleitungsdrähte folgendes in Fig. 12 Taf. 11 skizzirte Verfahren vor: Die verbreiterten Enden des Kohlenbügels werden vor der Carbonisirung mit rechteckigen Oeffnungen versehen, durch welche dann, nachdem der Bügel carbonisirt ist, die abgeflachten Enden der Leitungsdrähte hindurchgesteckt und umgebogen werden. Um den Contact zwischen den Leitungsdrähten und dem Kohlenbügel noch inniger zu machen, können die Verbindungsstellen noch mit einem elektrolytischen Ueberzug von Kupfer, Platin, Nickel o. dgl. versehen werden. 22) J. A. Mandon in Limoges (* D. R. P. Nr. 14257 vom 15. Mai 1880) erhält den leuchtenden Punkt dadurch auf stets gleicher Höhe, daſs er die kreisförmig gekrümmten, mit den freien Enden sich nahe stehenden und den Lichtbogen bildenden Kohlenstäbe in Haltern befestigt, welche auf zwei Säulen an zwei Achsen befestigt sind. Halter und Kohlenstäbe sind durch zwei Gegengewichte ausgeglichen und ebenso durch zwei andere Gegengewichte zwei krumme Metallstäbe, welche in zwei ebenfalls kreisförmige Gefäſse mit Quecksilber eintauchen und an ihrem unteren Ende mit einem Schwimmer versehen sind. Die Kohlen heben sich beim Abbrennen und es stellt sich das Gleichgewicht dadurch wieder her, daſs die Metallstäbe jetzt weniger tief in das Quecksilber eintauchen. 23) C. W. Harrison in London (* D. R. P. Nr. 13491 vom 26. März 1880) stellt die Elektroden aus Lampenruſs, gemischt mit fein pulverisirtem Holzstoff (Ganzzeug) oder Stärke und einer plastischen Masse aus Naphtalin, Pech oder Harz, in kochendem Theer gelöst, her und setzt sie dann 24 Stunden der Weiſsglühhitze aus. Die Entfernung der Elektroden von einander wird in eigenthümlicher Weise regulirt. Von zwei Trommeln von verschiedenem Durchmesser auf einer gemeinschaftlichen Achse wickeln sich biegsame Ketten oder Drähte ab, welche über entsprechende Leitrollen laufen und an ihren Enden die Elektrodenhalter tragen. Zur Herstellung des Lichtbogens dient ein kleiner Elektromagnet, welcher, wenn ihn der Strom umkreist, seinen Anker anzieht, dadurch eine Leitrolle hebt und die Elektroden so lange nähert, bis der Strom die Nadel eines Galvanoskops ablenkt, so daſs der mit dieser verbundene Bremsklotz gegen das auf der Trommelachse sitzende Bremsrad angedrückt wird und eine weitere Näherung der Elektroden verhindert. 24) J. C. Jamin hat ein weiteres Zusatzpatent (*Nr. 13669 vom 13. Oktober 1880) auf eine Vorrichtung zur Einschaltung eines neuen Kohlenpaares genommen, in welcher, wenn ein Paar abgebrennt ist, sich eine Nebenschlieſsung herstellt, worauf der Anker eines Elektromagnetes abfällt und das nächste Paar zur Berührung bringt und entzündet. (Vgl. 1879 233 427. 1881 239 125). 25) A. G. Desquiens in Paris (* D. R. P. Nr. 17072 vom 7. Mai 1881) hat eine Einrichtung für den nämlichen Zweck angegeben, wobei jedoch der Vorgang ein rein mechanischer ist, indem das abgebrannte Kohlenpaar einen Messingstift schmilzt und dadurch einen Contactarm der Wirkung einer Feder überläſst, so daſs nun der Strom zum nächsten Paare geführt wird. 26) C. L. Pilleux in Paris (* D. R. P. Nr. 12581 vom 17. Februar 1880) führt in dem Räume zwischen zwei sich gegenüber stehenden Leitern die Spitze eines dünnen Kohlenstabes ein und erhält an den Berührungspunkten Funken bezieh. einen ununterbrochenen Bogen. Für gröſsere Lichter nimmt er zwei Kohlenstäbe E und E1 (Fig. 13 und 14 Taf. 11), welche sich auf Stäbe F, G aus Magnesia, Zirkonerde oder ähnlichem unschmelzbarem Material stützen und je einen der Leiter A, A1 berühren. In Fig. 14 geht der Strom nicht durch die ganze Länge der Kohlenstäbe hindurch, tritt vielmehr erst nahe an den Enden der Kohlenstäbe E, E1 durch die von den Leitungsdrähten A, A1 ausgehenden Klauen H und H1 in die Kohlen ein. Diese sind in Röhren F, F1 gelagert, in denen sie durch Federn G, G1 vorgeschoben werden. (Vgl. 1882 243 429.) 27) J. W. Swan in Newcastle (* D. R. P. Nr. 17189 vom 10. Juni 1881) miſst und registrirt den elektrischen Strom, welcher zum Betrieb einer Anzahl Lampen gebraucht wird, folgendermaſsen: Eine Walze A (Fig. 15 Taf. 11) welche sich, durch ein Laufwerk getrieben, in einer gewissen Zeit einmal umdreht, ist mit so viel Stiften a versehen, als Lampen vorhanden sind. Vor dieser Walze ist ein um b drehbarer Hebel B angebracht, welcher durch eine Feder f gegen den festen Anschlag z gehalten wird und an seinem oberen Ende bei x drehbar einen Sperrkegel C trägt; letzterer hat am Ende einen Zahn c, mit welchem er jedesmal, wenn der Hebel B durch den Stift a zurückgedrängt wird, ein Sperrrad E fortrückt, das auf ein Zählwerk F wirkt. Ueber diesem ist ein Elektromagnet G angebracht, dessen Ankerhebel H für gewöhnlich durch eine Feder h auf die Anschlagsehraube i niedergehalten wird. Eine Zugstange L hält in diesem Zustande dann auch den Sperrhebel C äuſser dem Bereiche des Sperrrades E. Auf der Welle g sind nun so viel Sperrräder E angeordnet, als Lampen in dem Stromkreise sich befinden, und ebenso viel Elektromagnete G, Anker H, Hebel B nebst Zubehör sind vorhanden. Jeder Elektromagnet ist in den Stromkreis einer Lampe eingeschaltet, so daſs nur diejenigen Elektromagnete zur Thätigkeit gelangen, deren Lampen augenblicklich brennen. Da nun die entsprechenden Sperrhebel C bei angezogenen Ankern H ihre Sperrräder bewegen können und letztere alle gemeinschaftlich auf das Zählwerk F wirken, so wird der zum Betriebe der jeweilig brennenden Lampen erforderliche Strom gemessen und registrirt. 28) Th. A. Edison in Menlo-Park, New-Jersey (* D. R. P. Nr. 16661 vom 23. November 1880) miſst die an verschiedene Abnehmer gelangende Elektricitätsmenge dadurch, daſs ein bestimmter Stromtheil durch eine Zersetzungszelle (Metallvoltameter) geleitet wird, deren ausbalancirte Elektroden an einer drehbaren Achse befestigt sind und eine Drehung dieser Achse bewirken., sobald unter der elektrolytischen Wirkung des Stromes eine gewisse Gewichtsdifferenz beider Elektroden durch Metallablagerung auf der einen als Kathode der Zersetzungszelle wirkenden Elektrode erreicht ist. Durch diese Drehung der Achse wird der registrirende Zählapparat in Thätigkeit gesetzt, gleichzeitig aber die Richtung des Stromes in der Zersetzungszelle umgekehrt, wodurch nunmehr die Elektroden ihre Rollen vertauschen, indem die Kathode zur Anode wird und umgekehrt, was schlieſslich eine entgegengesetzte Drehung der Achse bewirkt, die aber ebenfalls ein Fortrücken des Zählapparates zur Folge hat. 29) Th. A. Edison (* D. R. P. Nr. 17921 vom 13. Mai 1881) zweigt behufs der Messung und Registrirung elektrischer Ströme einen bestimmten Proportionaltheil des zu messenden Stromes einer Leitung L1 L2 ab und leitet diesen Zweigstrom in ein in Wasser schwimmendes Gefäſs mit Wasser. Zufolge der durch den Strom bewirkten Wasserzersetzung und Gasausscheidung hebt sich das Gefäſs und mit ihm ein Hebel, welcher mit einem Registrirapparate verbunden ist; da die Menge entwickelter Gase proportional dein zersetzenden, mithin auch dem zu messenden Strom in L1 L2 ist, so kann hiermit die Gröſse des letzteren angegeben werden. Hat die Wasserzersetzung einen bestimmten Betrag erreicht, so hat sich das Gefäſs so hoch erhoben, daſs es einen elektrischen Strom in einer anderen Nebenschlieſsung zu L1 L2 durch die Gase leitet: letztere explodiren durch Erglühen einer Spirale, bilden Wasser und das Gefäſs sinkt wieder. Dies wiederholt sich. – Nach einem zweiten Verfahren wird der zu messende Strom in eine elektrolytische Zelle geleitet, deren eine Elektrode die innere Metallauskleidung der Zelle und deren andere ein an einer Feder aufgehängtes Metallstück bildet. Durch die vom Strom bewirkte Absetzung von Metall an der hängenden Elektrode sinkt diese in der Zelle und aus der Gröſse dieses Sinkens läſst sich an einer Skala durch einen mit der sinkenden Elektrode verbundenen Zeiger die Strommenge bestimmen. Durch einen Stromwender kann das Metall abwechselnd auf den beiden Elektroden abgelagert werden. 30) H. St. Maxim in Brooklyn (* D. R. P. Nr. 14852 vom 23. November 1880) läſst ein Solenoïd eine von seinem Kerne bewegte Sperrklinke hemmend in ein Räderwerk einlegen, das den oberen Kohlenhalter nach unten bewegt; ein glockenförmiger Luftbuffer verlangsamt das Hineinziehen des Kernes ins Solenoïd. Auch der eigentümlich aufgehängte untere Kohlenhalter wird beim Hineinziehen mit nach unten bewegt. 31) Auch in Maxim's anderem Apparat (* D. R. P. Nr. 15124 vom 26. Mai 1880) ist eine verwandte Sperrung des in theilweise regulirbaren Federn aufgehängten Räderwerkes vorhanden; der abwärts strebende obere Kohlenhalter ist aber durch den hohlen Kern des regulirenden Elektromagnetes geführt. 32) Unter D. R. P. Nr. 15301 vom 22. Februar 1881 schützte Maxim ein Verfahren zu Herstellung der Kohlenconductoren für Incandeszenzlampen (1881 239 126), welches darin besteht, daſs die Conductoren unter Zulassung eines Kohlenstoff haltigen Gases oder Dampfes durch einen elektrischen Strom erhitzt werden, bis sie in Folge der Zersetzung eines solchen Dampfes auf die normirte Stärke gebracht worden sind. 33) Der Vorschlag von J. M. A. Gérard-Lescuyer in Paris (* D. R. P. Nr. 15560 vom 3. Juni 1880) betrifft Lampen, bei denen der Lichtbogen zwischen einer sich abnutzenden und also (durch verdichtete Luft, Federkraft u. dgl.) nachzuschiebenden dünnen Kohlenelektrode und einer mehr oder weniger feststehenden Elektrode von verhältniſsmäſsig groſsem Querschnitt gebildet wird. Regulirt wird der Lichtbogen auf verschiedene Weise unter Mitwirkung eines in den Lampenstromkreis eingeschalteten Elektromagnetes oder Solenoïdes. 34) In der Lampe von Edw. Easton in Westminster (*D. R. P. Nr. 15712 vom 19. December 1880) ist die obere Elektrode, welche ein Stück Kupfer trägt, an einem drehbar gelagerten Hebel befestigt. Die untere Elektrode, ein Kohlenstab, wird mittels einer endlosen Schnur und eines Gewichtes nach oben bewegt und durch sie die obere Elektrode mit gehoben, bis der sie tragende Hebel mit einer Feder in Contact kommt und eine auf die Schnur und deren Gewicht wirkende Bremsvorrichtung in Thätigkeit gesetzt wird, bis die Kohle so weit abgebrannt ist, daſs sieh die obere Elektrode senkt und den Contact zwischen Hebel und Feder unterbricht. Die Lampe wird mit einer Glasglocke überdeckt: um aber die nöthige Luft zuzuführen, ist die die Glocke tragende Platte mit zwei Oeffnungen versehen, deren eine behufs Regulirung des Luftzutrittes mittels Ventil, das am Anker eines kleinen Elektromagnetes sitzt, beliebig geschlossen oder geöffnet werden kann. 35) Die Lampe von W. Greb und Comp. in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 16635 vorn 2. April 1881) enthält einen sperrenden Einfallhebel, welcher das vorhandene Triebwerk bald mit dein Abstoſsungsmechanismus, bald mit dem Näherungsmechanismus je nach Bedürfniſs des Stromes in Verbindung bringt. Der Elektromagnet des Abstoſsungsmechanismus ist in den Hauptstromkreis eingeschaltet und bewirkt unter Selbstunterbrechung mittels eines Stoſszahnes und Sperrrades die Entfernung der Kohlen von einander. Ist eine entsprechende Entfernung erreicht, so kommen zwei andere in Nebenstromkreisen liegende, ebenfalls mit Selbstunterbrechung versehene Elektromagnete zur Wirkung, setzen den Abstoſsmechanismus auſser Thätigkeit und verhüten, daſs die Kohlen wieder zusammenfallen. 36) Jos. J. W. Watson in Saint-Marychurch, England (* D. R. P. Nr. 15 781 vom 12. December 1880) will die Leuchtkraft von Gas- und ähnlichen Flammen unter Zuhilfenahme der Elektricität verstärken. Entweder wird in eine Flamme oder einen aus mehreren solchen gebildeten Flammenkegel ein starker elektrischer Inductionsstrom eingeleitet, welcher, elektrolytisch wirkend, die Bestandtheile der Flamme zersetzt, oder innerhalb der Flamme wird ein Körper von hohem elektrischen Widerstand eingeführt und durch einen elektrischen Strom zur Weiſsglut gebracht, der dann auch zersetzend auf die Flamme wirkt. 37) S. Schuckert in Nürnberg (Erl. * D. R. P. Nr. 14395 vom 30. September 1879) hat eine der Schaltung der Differentiallampen (1880 236 * 420) äuſserlich ähnliche Einschaltung zweier (oder mehrerer) Lampen in einen Stromkreis angegeben, bei welcher die Lampen gegenseitig auf einander wirkend in den Widerständen ihrer Lichtbögen einen Gleichgewichtszustand erhalten sollen, ohne durch Nebenschlüsse einen Stromverlust zu erleiden. Er führt den einen Zweig durch die Spule a1 der ersten Lampe, durch deren Kohlen und von da durch die Spule b2 der zweiten Lampe und den anderen Zweig den Weg durch Spule b1 der ersten Lampe, Spule a2 der zweiten Lampe und dann durch die Kohlen der letzteren. 38) Th. L. Clingman in Asteville, Nordamerika (*D. R. P. Nr. 14890 vom 6. November 1880) wendet einen kugelförmig, ellipsoidisch oder ähnlich gestalteten Körper aus Zirkoniumoxyd oder aus einer Mischung von Zirkonerde und Graphit oder aus Zirkonerde und Thonerde oder Magnesia, Kalk, Kieselerde oder Mischungen einer oder mehrerer dieser Substanzen an. Dieser Körper ist an jeder Seite mit Stiften aus Platin, Bronze, Eisen o. dgl. versehen, die mit ihm entweder nur an einer oder an mehreren Stellen in Berührung sind und ihn mit den Zuleitungen des elektrischen Stromes verbinden. Die Kugel kann mit kanalartigen Durchbohrungen versehen sein, damit die Luft hindurch streichen kann, um eine zu starke Erhitzung zu vermeiden. 39) Th. A. Edison (* D. R. P. Nr. 14058 vom 11. Juni 1879) gibt Verbesserungen an den unter Nr. 9165 patentirten Vorrichtungen an, betreuend die Construction des Brenners, die selbstthätige Regulirung des Stromes, des Systemes der Leitung, der Mittel zur Erzeugung und zur Messung der Elektricität, sowie in anderen mit der elektrischen Beleuchtung zusammenhangenden Einrichtungen. Den Brenner a (Fig. 16 Taf. 11) stellt Edison aus einer Spirale, einem Draht o. dgl. aus Platin her, welches mit Magnesiumoxyd überzogen und in eine luftleere Glasglocke b eingeschlossen ist. Zur Regulirung benutzt er die vom Brenner entwickelte Hitze, indem die Luft, welche in dem die eigentliche Lampe b umgebenden Gefäſse i enthalten ist, wenn sie durch die Hitze ausgedehnt wird, auf eine elastische Kammer l wirken soll, die dann durch Oeffnen eines Federcontactes c den Strom nach dem Brenner so lange unterbricht, bis die Temperatur desselben wieder entsprechend gesunken ist. Als Leitung dienen zwei Hauptconductoren, nämlich ein in die Erde gelegtes Rohr und ein in dieses Rohr gelegtes Kabel; durch Zweigrohre werden einzelne Drähte nach den Verwendungsstellen abgezweigt. Zur Messung der verbrauchten Elektricität benutzt Edison eine elektrolytische Zelle, in welcher eine dicke und eine dünne Kupferelektrode in neutraler Kupfervitriollösung sich befinden. Nach der Ablagerung von Kupfer auf der dünnen Elektrode soll dann die Menge verbrauchter Elektricität bestimmt werden.Ausführlichere Mittheilungen über Edison's System bringt das Journal für Gasbeleuchtung. 1882 * S. 75 ff. 40) R. J. Gülcher in Bielitz-Biala (Oesterreichisches Patent vom 12. November 1881) benutzt eine einfache Parallelschaltung von Lampen seiner in D. p. J. 1881 239 124 und 1882 243 428 beschriebenen Einrichtung, wobei sich dieselben gegenseitig reguliren. Messungen bei Versuchen mit Gülcher's Lampen gibt die Zeitschrift für angewandte Elektricitätslehre, 1882 S. 83 ff. 41) Th. A. Edison (* D. R. P. Nr. 15602 vom 23. April 1880) stellt in Incandescenzlampen die Glaskugel b (Fig. 17 Taf. 11) mit Rohr c und dem Glaskopfe d, welcher den weiſsglühenden Körper a trägt, getrennt von einander her, vereinigt sie erst nach Einsetzung des Körpers a mit seinen Klemmen h und den Leitungsdrähten w in den Glaskopf d durch Zusammenschmelzen an der Erweiterung e des letzteren. Hierauf wird durch ein an der Glaskugel ausgezogenes Rohr mittels Luftpumpe die Glaskugel b luftleer gemacht und sodann das Rohr dicht an der Luftpumpe zugeschmolzen. Dicht über der Kugeloberfläche bei l wird das Rohr nochmals zugeschmolzen, dann oberhalb l abgebrochen und die Bruchstelle verschmolzen. Die Zuführungsdrähte 1 und 2, welche mit den bei p in dem Glaskopf eingeschmolzenen Drähten w verbunden sind, werden unten im Halse f durch einen Pfropfen n gehalten. Die Lampe wird in einen isolirenden Cylinder q gesetzt, der mit Contactfedern 13 und 14 versehen ist. Diese legen sich gegen zwei leitende Platten u und v in dem auf irgend einen Gasarm t o. dgl. aufzuschraubenden Halter r. Die Platte u ist mit dem Drahte 5 verbunden. Platte v wird von einer Schraube y berührt, deren Mutter s mit dem anderen Drahte 6 in Verbindung steht und welche das Schlieſsen des Stromes bewirkt. 42) P. Jablochkoff geht bei Herstellung einer Glühlichtlampe auf einen am 30. November 1876 in England patentirten, anfänglich für seine Kerzen verwendeten Gedanken zurück: Er legt für jede einzelne Lampe oder für mehrere zugleich eine Inductionsspule in den Stromkreis. Jetzt verwerthet er die Fähigkeit der Funken, brechende Materialien, die auf ihrem Wege liegen, zum Glühen zu bringen, wobei sich ihr Leitungsvermögen erhöht, wenn sie rothglühend werden. So kam er auf seine Porzellan-Glühlichtlampe, welche auf der Pariser Ausstellung 1881 von der Compagnie Générale d'Électricité ausgestellt war. Nach Engineering, 1881 Bd. 32 * S. 391 enthält diese Lampe zuoberst eine Porzellanplatte in einer Messingfassung; an die Platte heran reichen als Stromzuführer zwei steife Stahldrähte. Die Inductionsfunken werden durch ein Kohlenstückchen in isolirtem Griff über die Platte geführt, deren oberer Theil sehr bald glühend wird. Man kann dies auch dadurch erreichen, daſs man die obere Fläche der Platte mit einer Mischung aus Gummi und Kohle bestreicht, wie bei den Jablochkoff-Kerzen. Man erhält so ein Licht von 2 bis 3 Carcel (zwischen 20 und 30 Kerzen), von gelber Farbe, bei einer Länge des glühenden Streifens von etwa 37mm. Das Porzellan wird nur sehr langsam verbraucht; der Kraft verbrauch dagegen ist verhältniſsmäſsig beträchtlich. Jablochkoff entwarf dazu auch eine neue Wechselstrommaschine. 43) Alex L. Fyfe in London und J. Main in Brixton erlangten am 2. September 1881 in England ein Patent (Nr. 3821) auf eine elektrische Lampe, deren regulirende Partie in Fig. 18 Taf. 11 abgebildet ist. Der obere Kohlenhalter B ist, wie gewöhnlich, beweglich. Die Hauptschlieſsung enthält ein Solenoïd E, dessen Kern K durch eine bewegliche Stange mit einem zweiarmigen Hebel D verbunden ist; an der anderen Seite hängt an D ein Kasten C, der sich vertikal verschieben kann; sobald sich der Kasten aufwärts bewegt, legt sich die unten an ihm befindliche Klammer um den viereckigen Kohlenhalter B und nimmt ihn mit in die Höhe. Ein verstellbares Gewicht Q hält dem Kasten C das Gleichgewicht. In der Nebenschlieſsung liegt ein Rheostat R und ein an C befestigtes zweites Solenoïd (oder ein Elektromagnet) G aus feinem Drahte. Ein anderer zweiarmiger Hebel trägt auf der einen Seite wieder ein verschiebbares Gewicht q zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes, auf der anderen Seite eine Feder f, welche sich bremsend an den Umfang eines Rades r anlegt und dessen Drehung für gewöhnlich unmöglich macht; r gehört einem in C eingeschlossenen Satze von Rädern an, dessen letztes c mit Zähnen in den gezahnten Kohlenhalter B eingreift. Sobald der Strom von J aus durch E, B, n nach H geschlossen, wird der Kern K des Solenoïds angezogen, dadurch der Kasten C am anderen Hebelarm in den Führungen a und gleichzeitig mit diesem der obere Kohlenhalter B etwas gehoben; so werden die beiden Kohlen in die richtige Entfernung zur Bildung des Lichtbogens gebracht. Wenn dann in Folge der Verzehrung der Kohlen der Widerstand im Lichtbogen gröſser als der Widerstand in der Nebenschlieſsung mit dem Rheostat R wird, geht durch die Nebenschlieſsung ein so groſser Theil des Stromes, daſs das Solenoïd (oder der Elektromagnet) G den Arm mit der Feder f vom Anschlage i hinwegzuziehen vermag; f drückt nicht mehr gegen r und der Rädersatz gibt dem Eigengewichte des Kohlenhalters B nach, der in Folge dessen sinkt. Bei einem zu weiten Sinken würde der Hauptstrom zu stark werden und das Solenoïd E den Kasten C und somit die Kohle B wieder etwas erheben. Soll das Licht stets in der nämlichen Höhe erhalten werden, so wird die untere Kohle nicht im Rahmen befestigt, sondern von der oberen Kohle B aus in geeigneter Weise in die Höhe bewegt. (Nach Engineering, 1882 Bd. 33 S. 659.)

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Tafel Tafel 11
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