Titel: Ueber die Bestandtheile gut gebrannter Nadelholzkohle; von L. Rinman in Nora.
Autor: L. Rinman
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 472
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Ueber die Bestandtheile gut gebrannter Nadelholzkohle; von L. Rinman in Nora. Rinman, über die Bestandtheile gut gebrannter Nadelholzkohle. Bunsen und PlayfairPercy-Knapp: Metallurgie, Bd. 1 S. 127. glühten gewöhnliche Nadelholzkohlen in geschlossenem Gefäſs und sammelten das Gasgemisch A, dessen Zusammensetzung in Vol.-Proc. bestimmt wurde; jedoch gaben sie nicht die Menge desselben an im Vergleich zur Kohle. Rinman und FernqvistJernkontorets Annaler, 1865 S. 59. führten solche Kohle in ein mit Quecksilber gefülltes Glasgefaſs und erhitzten sie auf 800°, wodurch das Gasgemisch B erhalten wurde. Verfasser hat von einer Durchschnittsprobe der Nadelholzkohle, zur Hälfte Waldkohle und zur Hälfte Säge-Backkohle, welche im Mai 1875 für den Hochofen der Dalkarlshütte verwendet wurde und die vorher in der dort vorhandenen Trockenanstalt getrocknet war, im Stickstoffstrome geglüht, wobei das Gasgemisch C erhalten wurde; eine zweite Probe, im Wasserstoffgasstrome geglüht, gab das Gasgemisch D. Dabei fand sich an: A B C D Proc. cc g cc g cc g Kohlensäure 16,0 23,5 0,046 24,6 0,048 24,4 0,048 Kohlenoxyd 13,6 15,8 0,020 39,5 0,049 36,2 0,045 Grubengas 20,3 14,5 0,010 25,4 0,018 37,8 0,027 Wasserstoff 50,1   5,5 0,005 82,4 0,007 ? ? Stickstoff   5,2 0,006 Wasserstoff erfuhr in Probe D nicht allein keinen Zuwachs, sondern es ging noch ein Theil des Wasserstoffes, welcher über die in einer Porzellanröhre geglühten Holzkohlen geführt wurde, verloren, wenn sich die Kohle in demselben Gas, welches früher über sie geleitet worden war, abkühlte. Es scheint daher eine bedeutende Menge Wasserstoff während der Abkühlung zurückgehalten zu sein, welche Annahme dadurch bestärkt wird, daſs das Gewicht der Holzkohle nach dem Glühen nicht um so viel geringer geworden war, als nach dem Glühen im Stickstoff erwartet werden konnte. Die verwendete Gasmenge wurde durch Messen des abgeflossenen Baumöles bestimmt, über welchem die Gasgemische aufgesammelt wurden. Die Uebereinstimmung der Analyse C und D ist derart, daſs man wohl annehmen darf, es habe sich Grubengas gebildet. 1g Holzkohle enthielt 0,053 Wasser; unter der Annahme, daſs die Holzkohle 1 Proc. Asche enthielt, dürfte in Uebereinstimmung mit Analyse C die Zusammensetzung von Holzkohle der Dalkarlshütte gewesen sein: Kohlenstoff 81,5 Gew.-Proc. Kohlensäure   4,8 Kohlenoxyd   4,9 Grubengas   1,8 Wasserstoff   0,7 Wasser   5,3 Asche   1,0 Ungefähr 0,5 Proc. Stickstoff und Luft dürften als der Holzkohle anhängend angenommen werden. Schlieſst man Wasser und Asche aus, so erhält man für 100 G.-Th. von Asche und Wasser freier Holzkohle: Kohlenstoff Sauerstoff Wasserstoff Kohlenstoff   87,0 87,0 Kohlensäure     5,1   1,4 3,7 Kohlenoxyd     5,3   2,3 3,0 Grubengas     1,9     1,45 0,45 Wasserstoff     0,7 0,70 ––––– –––––– –––––– –––––– 100,0   92,15 6,7 1,15.