Titel: E. Schrabetz's Ausflussventil.
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, S. 402
Download: XML
E. Schrabetz's Ausfluſsventil. Mit Abbildung. E. Schrabetz's Ausfluſsventil. Das von E. Schrabetz in Wien angegebene neue Ausfluſsventil (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 19951 vom 26. Februar 1882) ist eine wesentliche Verbesserung des älteren Ventiles (* D. R. P. Nr. 1882), welches in Wien gelegentlich eines Concurrenzausschreibens für Wasserleitungsventile mit einem Preise ausgezeichnet worden ist (vgl. 1879 233 * 94). Der als Abschluſsorgan benutzte Gummiball ist beibehalten worden. Während aber bei der älteren Construction das Abheben des Balles vom Ventilsitz durch einen auf denselben von unten drückenden Stift bewirkt wird, ist die neuere dahin verbessert, daſs dieses Abheben allein vom Wasserdruck besorgt, mithin der hauptsächlich durch die Einwirkung des Stiftes hervorgerufene Verschleiſs des Balles vermieden wird. Textabbildung Bd. 247, S. 403 Wie aus der Figur zu ersehen, liegt der hohle Kautschukball a auf dem halbkugelförmigen durchlöcherten Ventilsitz c und sperrt für gewöhnlich die Verbindung zwischen dem Zufluſsrohr b und dem Ausfluſsrohr g ab; dem durch das Rohr b zuflieſsenden Wasser ist durch eine enge Oeffnung bei d der Zutritt in das Innere des Balles gestattet, wodurch der letztere gespannt und fest auf den Ventilsitz gepreſst wird. Der Ball hat bei e eine zweite etwas weitere Oeffnung, welche durch ein mittels Spiralfeder nach oben gedrücktes Ventil geschlossen gehalten ist. Wird nun dieses Ventil durch einen Druck auf den Knopf f geöffnet, so muſs, da dem Ausströmen des Wassers aus dem Balle in die Kammer h und von da in das Abfluſsrohr g ein geringeres Hinderniſs entgegensteht als dem Einströmen in das Innere des Balles durch d, dieser in die punktirte Form übergehen, wodurch dem Wasser freier Durchfluſs von b nach g gestattet ist. Sowie das Ventil e sich wieder schlieſst, füllt sich der Ball langsam und wird neuerdings auf den Ventilsitz gepreſst. Die Abdichtung der Kammer b gegen auſsen ist dadurch erreicht, daſs der Knopf f in eine zwischen Gehäuse und Deckel gepreſste Platte aus Gummi o. dgl. eingelassen ist. Die Eigentümlichkeit des Ventiles, selbst bei kurz währendem Niederdrücken des Knopfes f eine immerhin beträchtliche Menge Wasser durchflieſsen zu lassen, welche daher rührt, daſs sich bei richtiger Wahl der Oeffnungen e und d ein rasches Heben und langsames Schlieſsen des Balles erreichen läſst, macht dasselbe vielleicht zur Closetspülung geeignet. Wenn sich die Einrichtung treffen lieſse, daſs die Schlieſsbewegung des Abortdeckels, zum Druck auf den Knopf benutzt, hinreichen würde, um mit dem nach erfolgtem Schluſs noch durchströmenden Wasser eine ausgiebige Spülung zu bewirken, so würde dadurch dem übermäſsigen Spülen der Closets in Städten mit Abfuhrsystem wirksam vorgebeugt werden können.