Titel: J. Spiel's Kleindampfkessel mit Erdölfeuerung.
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, S. 479
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J. Spiel's Kleindampfkessel mit Erdölfeuerung. Mit Abbildungen auf Tafel 37. J. Spiel's Kleindampfkessel mit Erdölfeuerung. Der Hauptzweck des in Fig. 6 und 7 Taf. 37 dargestellten kleinen Dampfkessels von J. Spiel in Berlin (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 18589 vom 5. Oktober 1881) ist die Verwendung desselben zum Reinigen der Leitungen von Bierdruckapparaten, obgleich er auch für andere Zwecke benutzt werden könnte. Der schmiedeiserne Cylinder A ist unten mit einer Flansche auf den Sockel aufgeschraubt und oben durch einen gleichfalls auf einer Flansche aufgeschraubten Deckel verschlossen. An dem letzteren ist ein in A hinabhängender, unten geschlossener Cylinder B, welcher eine Art Feuerbüchse bildet, befestigt. Der Mantelraum zwischen A und B enthält das zu verdampfende Wasser. Der Dampf gelangt durch e in einen kleinen Dampfsammler E, welcher mit Manometer, Sicherheitsventil u.s.w. versehen ist. Zur Speisung ist neben dem Kessel eine kleine Handpumpe F angebracht. Durch eine Oeffnung im Deckel D ist in den Cylinder B der Heizapparat, aus einem Cylinder H und einer Anzahl an diesem befestigter Röhren i bestehend, eingehängt. Der Cylinder H ist mit Scheiben feiner Drahtgaze und einer Filzscheibe l angefüllt. Ein durch H hindurchgehendes Rohr J bildet den Schornstein. Soll der Kessel in Betrieb gesetzt werden, so wird mit Hilfe des im Sockel untergebrachten Blasbalges K durch das Rohr m Luft in H eingepreſst und zugleich der Hahn n des auf m aufgesetzten Erdölbehälters L geöffnet. Das Erdöl wird beim Durchgang durch die Filzscheibe und Drahtgaze fein zertheilt, bezieh. verdunstet und bildet mit der Luft ein brennbares Gemisch, welches, unten aus den Röhren i ausströmend, den Raum M ausfüllt und dann durch den Schornstein J entzündet wird. Zunächst wird dabei eine ziemlich starke Rauchentwickelung auftreten. Nach kurzer Zeit jedoch werden die Röhren i glühend, das brennbare Gemenge wird dann stark vorgewärmt und es findet Rauchverbrennung statt. Ganz ungefährlich scheint die Sache allerdings nicht zu sein. Die Verbrennung läſst sich übrigens durch Aenderung der Luft- und Erdölzuführung reguliren. Soll dieser Dampferzeuger zur Reinigung von Bierdruckapparaten benutzt werden, so wird noch der Behälter N zur Aufnahme von Soda angebracht. Man kann dann den zu den Bierleitungen führenden Schlauch an den Behälter N bei q oder an einen seitlichen Stutzen des Doppelweghahnes r oder an die Dampfleitung bei t befestigen. Im ersten Falle wird das Kesselwasser durch die Soda hindurch in die Leitung gepreſst, im zweiten Falle direkt, ohne durch die Soda zu gehen, und im dritten Falle wird Dampf hineingeblasen. Durch h kann der Kessel ausgeblasen werden. Der ganze Apparat soll nur 25 bis 30k wiegen und 100 bis 150 M. kosten. Er soll ferner, mit kaltem Wasser gefüllt, in 4 bis 6 Minuten Dampf von 6 bis 8at Spannung liefern.

Tafeln

Tafel Tafel 37
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