Titel: | Luftprüfer und Anzeiger für Nachtfrost, Gewitter, Hagel und Wind. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 68 |
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Luftprüfer und Anzeiger für Nachtfrost, Gewitter,
Hagel und Wind.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Klinkerfues' Luftprüfer.
Da nach W. Klinkerfues in Göttingen (* D. R. P. Kl. 42
Zusatz Nr. 20445 vom 5. Mai 1882, vgl. 1882 244*378) das
entfettete Menschenhaar durch hygroskopische Einwirkung seine Länge so ändert wie
der Logarithmus der relativen Feuchtigkeit, so wird ein Zeiger z (Fig. 11 und
12 Taf. 6), aufweichen diese Längenänderungen des Haares h übertragen werden, Wege beschreiben, welche dem
Logarithmus des Procentsatzes p relativer Feuchtigkeit
für irgend eine Basis oder Einheit gleich sind, wird also, wenn man auf dem Umfange
einer festen Scheibe A die Logarithmen von p aufträgt, bei Bezifferung dieser Skala durch die
Gröſsen p selbst, letztere angeben. Trägt man nun auf
einer zweiten, mit der ersteren concentrischen Scheibe B, die aber drehbar ist, die Logarithmen der Dampfspannungen für die
verschiedenen Lufttemperaturen auf und bezeichnet diese Temperaturskala mit den
Temperaturen selbst, bringt dann durch Drehung der inneren Scheibe den Grad der
Lufttemperatur in Berührung mit dem 100procentigen Strich der festen Scheibe, so zeigt der Zeiger auf
letzterer die relative Feuchtigkeit, auf der inneren den Thaupunkt an.
Ist beispielsweise die Temperatur bei einer Ablesung 20°, die relative Feuchtigkeit
60 Proc., so findet man den Thaupunkt, wenn man die Theilung 20 der inneren Skala
auf 100 der äuſseren Skala dreht, worauf der Zeiger auch auf 12,5° der inneren Skala
zeigt, d. i. der Thaupunkt. Oder zeigt beispielsweise bei 10° Temperatur der Zeiger
auf 30 Proc. relative Feuchtigkeit, so ergibt, nach Einstellung von 10° der inneren
Skala auf 100 der äuſseren Skala, der Zeiger – 6,5° der inneren Skala als den
zugehörigen Thaupunkt.