Titel: | Mac Evoy's elektrischer Metallsucher für den Meeresgrund. |
Autor: | E–e. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 105 |
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Mac Evoy's elektrischer Metallsucher für den
Meeresgrund.
Mit Abbildung.
Mac Evoy's elektrischer Metallsucher für den
Meeresgrund.
Prof. Hughes Inductionswage (vgl. 1882 244 331) wird nach Engineering, 1882 Bd. 34 S. 155 jetzt von Capitän Mac Evoy in einer Form angewendet, welche das Suchen von Metallen auf dem
Grunde der Flüsse und der Seen erleichtern soll. In den Stromkreis einer Batterie
B werden 2 Inductionsrollen P und P1,
sowie ein Stromunterbrecher U, ferner gegenüber P und P1, aber isolirt von ihnen, in einen zweiten
Stromkreis 2 andere Inductionsrollen S und S1 und ein Telephon T eingeschaltet. Wird in U
der Strom geschlossen, so werden die in S und S1
inducirten Ströme das
Telephon T zum Tönen bringen, wenn S und S1 so gewickelt sind, daſs in beiden die
Ströme gleich gerichtet sind. Werden S und S1 entgegengesetzt
gewickelt, so bleibt das Telephon stumm, wenn die beiden Inductionsströme gleich
stark sind. Bei ungleicher Stromstärke verstärkt man den schwächeren einfach
dadurch, daſs man der Rolle ein Stück eines Metalles nähert, wie dies schon Hughes that. Hat man so den Apparat justirt, so wird
jedes in die Nähe von S1 oder P1 gebrachte Metall das Telephon zum Tönen bringen und sich so
verrathen.
Textabbildung Bd. 248, S. 106
In dem von Mac Evoy construirten Apparate sind P und S in einem tragbaren
Kasten, welcher auch die Batterie (2 Leclanché-Elemente, noch besser Silberchloridzellen, wenn der Kasten möglichst
klein sein soll) enthält und worauf der Stromunterbrecher und das Bell'sche Telephon sich befinden. Als Unterbrecher
dient eine schmale Eisenzunge, welche zwischen den Doppelpolen eines Magnetes hin
und her schwingt und so einen im Telephon leicht zu erkennenden Ton gibt. Ein
Umschalter gestattet, die Batterie auszuschalten, die auch durch eine kleine
magnetelektrische Maschine ersetzt werden könnte, wobei der Unterbrecher unnöthig
würde. P und S sind durch
eine Kautschukscheibe von einander isolirt und können durch eine Elfenbeinschraube
mehr oder weniger zusammengepreſst werden, wodurch man das Telephon einfach ganz
stumm oder, was sich mehr empfiehlt, schwach tönend machen kann. Die 2
Leitungsdrähte je für P1 und S1
bilden ein Kabel mit einer Guttaperchahülle, dessen Poren mit heiſsflüssigem
Ozokerit gefüllt werden, um die Isolirung zu verbessern. P1 und S1 selbst befinden sich in einer mit
Paraffin getränkten Holzbüchse von der Form einer gewöhnlichen Pulverflasche. Man
zieht die letztere auf dem Grunde des Wassers hin und her, bis der bekannte Ton
angibt, daſs ein Metall, ein Anker, Kabel, eine Torpedohülle o. dgl., in ihrer
unmittelbaren Nähe sein müssen. Natürlich kann man nicht beurtheilen, ob ein halb
verrostetes Stück Eisen oder eine werthvolle Kupferplatte sich so meldet. Der
Apparat kann trotzdem sehr nützlich sein und arbeitet jedenfalls sicher. Die
Behörden in Chatham wollen weitere Versuche damit anstellen.
Schon Anfang 1880 hat J. Munro eine zur Auffindung von
Metalllagern und Adern unter der Erde bestimmte Form der Inductionswage
beschrieben.
E–e.