Titel: | H. Meier's Fallhammersteuerung. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 489 |
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H. Meier's Fallhammersteuerung.
Mit Abbildungen auf Tafel 33.
H. Meier's Fallhammersteuerung.
Die Fallhammersteuerung von H. Meier in Aerzen (* D. R.
P. Kl. 49 Zusatz Nr. 21546 vom 15. August 1882, vgl. 1881 239 * 83) hat eine Verbesserung dahin erfahren, daſs das Schweben und
Aufhalten des Bars nicht mehr auf Kosten der Betriebskraft erfolgt, sondern daſs der
Antrieb sich sofort auslöst, wenn der Bär in beliebiger Höhe abgestellt wird.
Auf der Welle e (Fig. 15
Taf. 33) ist eine Scheibe k unverschiebbar festgekeilt,
deren Kranz beiderseits conisch ausgedreht ist. In die rechtsseitige Ausdrehung
wird, mittels der Schraubenfeder r1, welche sich einerseits gegen eine auf das rechte Ende der
Welle e aufgeschraubte Mutter f, andererseits gegen die mit der Windetrommel i und dem Reibungskegel k2 ein Ganzes bildende hohle
Schraubenspindel x legt, der Reibungskegel k2 hineingepreſst und
so die Windetrommel i mit der Scheibe k gekuppelt. Die Schraubenspindel x dreht sich in der Mutter m, welche im Maschinengestelle durch den Winkelhebel s von Hand achsial verschoben werden kann. Am Ende von
x ist ein Hals eingedreht, über welchen der Ring
q geschoben ist; gegen letzteren preſst eine zweite
Schraubenfeder r, welche sich andererseits gegen das mit dem Gestelle
fest verbundene Querstück n stützt. Hierdurch wird,
wenn m nicht festgehalten ist, das ganze System xik und, mittels der Scheibe k, auch e nach links
verschoben und k auch mit dem Reibungskegel k1 gekuppelt. Dieser
ist mittels seiner verlängerten Nabe h, welche
ihrerseits wieder der Welle e als Führung dient, im
Maschinengestelle gelagert und erhält mittels der auf h
aufgekeilten Riemenscheibe unter Mitwirkung eines Schwungrades fortlaufende Drehung.
Diese theilt sich dann durch die doppelte Reibungskupplung k1 k k2 der Windetrommel i mit und der Bär
wird gehoben. Gleichzeitig schraubt sich die Mutter m
auf der Spindel x nach links und hebt daher mittels des
Hebels s die Zugstange p.
Sobald ein an dieser befindlicher Anschlag am Handhebel anliegt, wird die Mutter m festgehalten und die Schraubenspindel x so weit in m
hineingezogen, daſs durch das Heraustreten des Kegels k2 aus der Scheibe k die Verbindung der Windetrommel i mit dem
Schwungrade gelöst wird. Da die Welle e etwas Spielraum
in der Längenrichtung besitzt, so kann sie der Bewegung der Windetrommel folgen,
wobei die innere Feder r1 die Kupplung k k2 geschlossen erhält. Um die Scheibe k ist ein Bremsband v gelegt, welches eine
Drehung durch die Riemenscheibe erlaubt, ein Umlaufen in entgegengesetzter Richtung
aber verhindert. Daher kann auch der Bär nicht fallen, so lange die Kupplung k k2 eingerückt bleibt.
Wird nun aber der Steuerhebel niedergedrückt und die Welle e dadurch nach rechts verschoben, bis dieselbe gegen die Schraube o stöſst. Mit e wird nun
aber auch die Scheibe k festgehalten und k2 daher ausgelöst, so
daſs der Bär herabfallt.
Beim Auffangen des Bars in beliebiger Höhe durch Stillhalten des Steuerhebels kommt
ebenfalls zunächst diese Kupplung k2 in Thätigkeit und nur, wenn der Hebel
dabei angehoben wird, auch die laufende Kupplung k1 zum Angriffe. Auf diese Weise hat die an
der Scheibe g wirkende Triebkraft lediglich das Heben
des Bars zu bewirken, so daſs der mit diesem Vorgelege ausgestattete Hammer nur
geringe Ansprüche an die Triebkraft macht.
Statt der zwei Belastungsfedern r und r1 kann auch eine
einzige von entsprechender Stärke genommen werden, wie in Fig. 16
Taf. 33 dargestellt. Dieselbe stützt sich aber nicht direkt gegen das Querstück f, sondern gegen ein Paar Hebel a und b, welche diesen Druck theilweise auf
die Mutter n übertragen. Auch beim zufälligen oder
absichtlichen Loslassen des Steuerhebels wird in Folge eines auf demselben
angebrachten Gewichtes die laufende Kupplung gelöst und der Bär durch die ruhende
Kupplung und das Gesperre schwebend erhalten.