Titel: | Th. H. Ward's Differentialflaschenzug. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 432 |
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Th. H. Ward's
Differentialflaschenzug.
Mit Abbildungen auf Tafel 29.
Th. H. Ward's Differentialflaschenzug.
In recht zweckmäſsiger Weise ist das Prinzip der Weidtman'schen Sicherheitskurbel (vgl. 1882 243
* 272)Eine ganz ähnliche Einrichtung besitzt übrigens auch ein Flaschenzug von Tangye und Holmann
(vgl. 1871 199 * 443). Bei demselben ist
gleichfalls eine Reibungskuppelung zwischen der Antriebs- und
Lastkettenscheibe vorhanden, welche beim Heben der Last zur Wirkung kommt,
indem die Scheiben durch ein auf der Achse eingeschnittenes Gewinde
zusammengerückt werden. Ebenso ist ein Sperrrad eingeschaltet, welches das
Zurücksinken der Last verhindert. von Th.
H. Ward in Tipton (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 21392 vom 31. März 1882) bei der
Construction von Differentialflaschenzügen verwendet worden. Die Patentschrift führt
verschiedene im Prinzipe nicht von einander abweichende Anordnungen an solchen
Flaschenzügen an, von welchen in Fig. 16 bis
18 Taf. 29 die beiden einfachsten wiedergegeben sind und einer näheren
Betrachtung unterzogen werden mögen.
Die obere Lastkettenscheibe A (Fig. 17 und
18) besitzt, wie bei den gewöhnlichen Differentialflaschenzügen, 2
Kimmen, in deren Aussparungen sich die Kettenglieder so einlegen, daſs ein Gleiten
der Kette nicht eintreten kann. Der Unterschied in den Durchmessern der Kimmen ist
so groſs, daſs das resultirende Moment der Belastung die Reibung überwinden und die
Scheibe A drehen würde, wenn dieselbe frei beweglich
wäre. Dies ist aber nicht der Fall; vielmehr greift die Scheibe A mit einem in die Nabe eingeschnittenen Muttergewinde in ein
entsprechendes, ziemlich steiles Gewinde der Achse B
ein. Auf diese ist auſserhalb der Flasche F eine
Scheibe C für die Antriebskette festgekeilt. Wird mit
Hilfe der letzteren die Achse B entsprechend gedreht,
so schraubt sich dieselbe aus der Scheibe A heraus,
oder vielmehr es verschiebt sich diese Scheibe, welche durch die anhängende
Belastung an einer Drehung vorläufig gehindert wird, so lange, bis sie durch den
Anlauf D und das zwischenliegende, lose auf der Welle
drehbare Sperrrad E am weiteren Fortschreiten
aufgehalten wird und an der Drehung der Achse B
theilnehmen muſs. Die Last wird alsdann gehoben. Das Herabsinken der Last beim
Freilassen der Zugkette wird dagegen durch die Sperrklinke G verhindert, welche sich entsprechend in die Zähne des nun zwischen dem
Anlaufe und der Scheibe A festgeklemmten Sperrrades E einlegt.
Wird dagegen mittels der Zugkette die Scheibe C und
damit auch die Achse B in umgekehrter Richtung gedreht,
so wird die Doppelrolle A von dem Sperrrade E abgerückt; dieselbe kann mit der Achse sich drehen
und die Last sinkt. Hält man dann aber die Zugkette an, so schraubt sich A sofort gegen das Sperrrad E und den Anlauf D wieder fest und es bedarf
einer neuen Drehung von C, um ein weiteres Sinken der
Last zu veranlassen.
Anstatt das Muttergewinde in der Doppelrolle A
anzubringen, kann man dasselbe in die Nabe der Kettenscheibe C verlegen, wie Fig. 16
zeigt. In diesem Falle muſs die Rolle A auf der Achse
B verschiebbar sein, ohne sich unabhängig von
derselben drehen zu können. Die Wirkungsweise ist von der der vorigen Anordnung
nicht verschieden.