Titel: Kolben-Steuerschieber für hydraulische Apparate.
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, S. 99
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Kolben-Steuerschieber für hydraulische Apparate. Mit Abbildung auf Tafel 7. Spannagel's Kolben-Steuerschieber für hydraulische Apparate. In Stahl und Eisen, 1883 S. 173 berichtet R. M. Daelen über einen Steuerapparat für hydraulische Maschinen (Bessemer-Wendemaschinen u. dgl.), welcher wegen seiner Einfachheit und Zweckmäſsigkeit beachtenswerth ist. Nachdem die von Oberingenieur Spannagel im Stahlwerke Phönix in Laar bei Ruhrort mit Kolbenschiebern nach englischem Vorbilde (bei welchen die Abdichtung der einzelnen Abtheilungen des Schiebergehäuses mittels gegen einander festgeklemmten Federstulpen erfolgt) vorgenommenen Versuche ungünstige Resultate ergaben, indem die inneren Seiten der Stulpen bald durch den Kolbenschieber zerstört wurden und Wasser durchlieſsen, hat Spannagel den Kolbenschieber nach Fig. 13 Taf. 7 ausgeführt und die Abdichtung zwischen den einzelnen Abtheilungen aus Lederscheiben hergestellt, welche Einrichtung dem Zwecke vollkommen entsprach. Die Lederscheiben erleiden bei Bewegung des Kolbenschiebers keine Veränderung in Form und Lage und geben eine gute Dichtung. Durch einfaches Niederschrauben der Stopfbüchse werden die Packungen gleichmäſsig nachgezogen. Eine solche Dichtung ist ungleich dauerhafter als die mittels Stulpen hergestellte; sie hält erfahrungsgemäſs 1 bis 1½ Jahre. Die Ersparniſs an Druckwasser soll gegenüber Flachschiebern etwa 25 Proc. betragen. Als Material für die Kolbenschieber wird Phosphorbronze empfohlen, weil stählerne Kolben (vermuthlich durch Stoſs des Wasserstrahles) an den Uebergängen aus den stärkeren in die schwächeren Theile eingefressene, neben einander liegende Aushöhlungen zeigen.

Tafeln

Tafel Tafel 7
Tafel 7