Titel: Spülapparat von J. Schmidt in München.
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, S. 151
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Spülapparat von J. Schmidt in München. Mit Abbildung. J. Schmidt's Spülapparat. Der Spülapparat von J. Schmidt in München (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 23773 vom 13. März 1883) liefert in bestimmter Zeit eine bestimmte Wassermenge, so daſs er sich zur Spülung öffentlicher Abtritte und, im Falle an dem Spülrohre direkt über dem Closetsitze ein Hahn angebracht ist, auch für Tonnenclosets eignet. Textabbildung Bd. 252, S. 151 Der Apparat besteht aus zwei über einander aufgehängten Behältern. Der Wassereintritt erfolgt von der Wasserleitung aus durch einen im oberen Behälter vorgesehenen Schwimmkugelhahn, dessen Schwimmer sich im unteren Behälter befindet, so daſs, wenn dieser leer ist, der Schwimmkugelhahn geöffnet und der Wasserzutritt zum oberen Behälter möglich ist. Es füllt sich also zunächst der obere Behälter bis über den in demselben angebrachten Heber, dessen längerer Arm in den unteren Behälter mündet. Ist das Wasser so weit gestiegen, so wirkt der Heber und saugt den ganzen Inhalt des oberen Behälters in den unteren; hierdurch wird aber der Schwimmer des Schwimmkugelhahnes gehoben und der Wasserzufluſs abgesperrt. Erfolgt nun durch Oeffnen des Closethahnes oder eines im unteren Behälter angebrachten Ventiles der Wasserabfluſs aus diesem, so fallt der Schwimmer des Schwimmkugelhahnes, letzterer öffnet sich und der Wasserzutritt zum oberen Behälter beginnt aufs Neue. Die Wassermenge ist durch die Gröſse der Behälter bestimmt, kann jedoch noch leicht dadurch verkleinert werden, daſs man den kürzeren Arm des Hebers noch weiter verkürzt. Die Zeit, nach welcher die Spülwassermenge immer wieder zur Verfügung steht, kann durch Regulirung des Wasserzuflusses durch den Schwimmkugelhahn bestimmt werden. Der Abfluſs vom unteren Behälter zum Closet wird behufs wirksamer Spülung durch ein Rohr von 20 bis 24mm Weite rasch vor sich gehen, während der Zufluſs also beliebig verlangsamt werden kann.