Titel: Kendall und Gent's Fräserschneidmaschine.
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, S. 314
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Kendall und Gent's Fräserschneidmaschine. Mit Abbildung. Kendall und Gent's Fräserschneidmaschine. Eine interessante kleine Maschine zur Herstellung von Fräsern, Schneidscheiben u. dgl. wird nach dem Engineer, 1883 Bd. 56 S. 23 von Kendall und Gent in Manchester gebaut. Diese Maschine arbeitet mit einem kleinen Fräser, welcher mittels eines Storchschnabel ähnlichen Hebelwerkes von Hand so über das Arbeitstück geführt werden kann, daſs er einen Schneidzahn aus demselben herausarbeitet, dessen Profil einer einfach aus Blech hergestellten Führungsschablone durchaus ähnlich ist. Wie aus der beigegebenen Abbildung hervorgeht, ist die Spindel des arbeitenden Fräsers i in dem Gabelhebel A gelagert, welcher selbst seinen Drehpunkt in dem Hebel B findet. 2 Schienen C und D bilden mit den Hebeln A und B ein verschiebbares Parallelogramm und zwar derart, daſs das Eckgelenk CD mit der Fräserachse und dem Drehpunkte des Hebels B sich in einer geraden Linie befindet. Dies ist nun bei jeder beliebigen Stellung der Hebel A und B der Fall; ebenso bleibt das Verhältniſs der Entfernungen des Eckpunktes CD und der Achse des Fräsers i von der Drehungsachse des Hebels B ungeändert. Die Vorrichtung stellt daher in der That einen Pantographen dar und die Bewegungen des Fräsers sind denen des Eckpunktes CD geometrisch ähnlich und nur in dem oben erwähnten Verhältnisse verkleinert. Die zu schneidende Frässcheibe wird passend vorgearbeitet auf die vertikale Spindel o aufgesetzt und durch eine Schraube festgehalten. Wird nun eine um den Bolzen des Gelenkes CD drehbare Rolle r an der Schablone s vorbeigeführt, was mittels der Handgriffe der Hebel A und B leicht geschehen kann, so muſs, wie nach dem Obigen unmittelbar einleuchtet, der Fräser i den Zähnen der zu schneidenden Scheibe ein Profil ertheilen, welches der Schablone s genau ähnlich ist, vorausgesetzt, daſs die Rolle r um dasselbe Verhältniſs gröſser als der Fräser i genommen wurde, um welches ihre Entfernung von der Drehungsachse des Hebels B gröſser ist als die Entfernung des Fräsers i von dieser. Textabbildung Bd. 252, S. 315 Die Drehung wird von der Riemenscheibe m aus durch ein Rädergehänge, wie aus der Abbildung ersichtlich, auf die Achse des Fräsers übertragen. Durch einen dem bekannten Brown und Sharp'schen (vgl. 1875 217 * 172) ähnlichen Theilmechanismus E, wie ihn J. C. Scott ausführt (vgl. 1877 225 * 330), wird die das Werkstück tragende Spindel o nach Fertigstellung jedes Zahnes um eine bestimmte Winkeldrehung geschaltet. Wie aus vorstehender Beschreibung hervorgeht, gestattet dieser Apparat, Fräser u. dgl. von beliebig profilirten Zähnen herzustellen, wobei für jedes Zahnprofil nur eine einfache Führungsschablone aus Blech nöthig ist. Ebenso wäre er auch gewiſs in manchen Fällen zu einer genauen Berichtigung der Fräsen nach dem Härten zu verwenden, indem nur auf die Arbeitspindel anstatt des Fräsers i eine Schleifscheibe aufzubringen wäre.