Titel: E. Arnold's hydraulischer Uebertrager für Dampfmaschinen-Steuerungen.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 10
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E. Arnold's hydraulischer Uebertrager für Dampfmaschinen-Steuerungen. Mit Abbildungen auf Tafel 1. E. Arnold's hydraulischer Uebertrager für Steuerungen. Für Steuerungen, bei welchen die zur Aenderung der Füllung nöthige Verstellung eine erhebliche Arbeit erfordert, will E. Arnold in Riga (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 28110 vom 15. November 1883) den in Fig. 18 Taf. 1 veranschaulichten, durch Wasserdruck bethätigten indirekten Uebertrager benutzen. Der Regulator steht in Verbindung mit einem Steuerkolben S, so daſs dieser bei einer Geschwindigkeitsänderung der Maschine gehoben oder gesenkt wird. Das Druckwasser tritt bei a in die Höhlung des Schiebers ein und kann bei der gezeichneten Mittelstellung desselben, welche dem Normalgange der Maschine entspricht, durch die Kanäle b und c sowohl über, als unter den Kolben K gelangen. Letzterer wird daher, da die betreffenden Druckflächen gleich groſs sind, seine Stellung beibehalten, in welcher Lage derselbe sich auch befinden mag. Sobald aber in Folge einer Aenderung der Geschwindigkeit eine der Mündungen von b oder c durch die äuſsere Schieberkante i frei gelegt ist, wird auch sofort der Kolben auf einer Seite entlastet und daher nach dieser Seite hin bewegt, bis der Regulator wieder zurückgegangen ist und der Kolbenschieber S den betreffenden Kanal wieder abgesperrt hat. Der Apparat ist hauptsächlich für solche Schiebersteuerungen bestimmt, bei welchen die Aenderung der Füllung durch eine Drehung der Schieberstange bewirkt werden kann (z.B. Meyer'sche und Rider'sche Steuerung). Die Kolbenstange k braucht dann nur als Zahnstange ausgebildet zu werden, welche in ein auf der Schieberstange befindliches Zahnrad eingreift. Vor den durch den Dampfdruck bethätigten ähnlichen Vorrichtungen hat der beschriebene Apparat den Vorzug, daſs die Geschwindigkeit des Kolbens K wie auch des Steuerkolbens S beliebig klein gemacht werden kann, indem man die Zufluſs- und Abfluſskanäle verengt, wie es z.B. an der Ausfluſsöffnung d mittels der Schraube f bewirkt werden kann. Der Apparat bildet also zugleich einen Bremskatarakt. Ein Uebelstand ist der der Ueberdeckung des Schiebers entsprechende todte Gang desselben; doch könnte die Anordnung auch wohl so getroffen werden, daſs in der Mittelstellung der Schieber die Kanalmündungen verschlieſst. Die Schieberstange hat eine Stopfbüchsenpackung nicht nöthig; auch für die Kolbenstange kann dieselbe vermieden werden, wenn man statt eines doppelt wirkenden zwei einfach wirkende Kolben benutzt, wie in Fig. 17 angedeutet ist.

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