Titel: Fräsmaschine mit Universalkopf oder Aufsatz und nur einem Werkzeughalter.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 16
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Fräsmaschine mit Universalkopf oder Aufsatz und nur einem Werkzeughalter. Mit Abbildungen auf Tafel 2. A. Antonio's Fräsmaschine mit Universalkopf. Bei der von Alex. Antonio in Paris (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 26992 vom 20. September 1883) angegebenen, in Fig. 1 bis 3 Taf. 2 dargestellten Fräsmaschine steht der gegen das Werkstück in beliebiger Stellung ein- und feststellbare Stirn-, Cylinder- oder Formfräser fest, während das auf dem Schlitten eines Kreuzsupportes befestigte Arbeitstück von der Maschine selbstthätig gegen den Fräser vorgeschoben wird; dabei ist die Maschine mit einer Ausrückvorrichtung versehen, welche den Arbeitsschlitten augenblicklich von selbst in Ruhe bringt, sobald der Fräser seinen Weg auf dem Arbeitstücke durchlaufen hat. Die den Fräser W (Fig. 1) erforderlichen Falles mit Unterstützung durch den abnehmbaren Gegenarm Q tragende Frässpindel I erhält ihre Drehung von der Stufenscheibe G aus unter Vermittelung der ausziehbaren zweitheiligen Welle J und L, der beiden Kegelräderpaare N und P und der kurzen Zwischenwelle M. Die beiden Wellenstücke L und J sind durch Nuth und Feder mit einander verkuppelt, um die bei der genauen Einstellung des Fräsers in achsialer Richtung erforderliche Längenänderung der Antriebswelle zu ermöglichen. Letztere ist auſser in dem Lager z des Gestelles B in dem hohlen Arme F gelagert, welcher an seinem aus dem Lagerbocke B vorstehenden Ende die um die Achse Y drehbare und unter beliebigen Winkel feststellbare, die Lager für die Spindel I enthaltende Platte H trägt und behufs Einstellung des Fräsers durch das Schneckenradgetriebe S um die Achse X gedreht werden kann. Zur Bewegung des Arbeitschlittens E dienen die stufenförmigen Schnurscheiben a, a1 die Welle b, das Schneckengetriebe g, die Welle d, das Wendegetriebe e, die lothrechte Nuthenwelle m, das mit dem Vertikalsupporte C verschiebbare Kegelrädergetriebe f und die wagerechte Nuthenwelle p, deren Schraubenrad in die Spindel des Tisches E eingreift. Mittels des Hebels i und der Gabel x kann das Wendegetriebe e beliebig in und auſser Thätigkeit gesetzt werden. Um den Schlitten E augenblicklich und selbstthätig in den betreffenden Arbeitsendstellungen auszurücken, ist die Welle p mit ihrem einen Lager um den Punkt o (Fig. 3) drehbar angeordnet, so daſs ihr Schraubenrad mit der Schlittenspindel in und auſser Eingriff gebracht werden kann. Ihre zweite Lagerung findet die Welle in der Hülse r, welche in ihrem Träger l federnd auf- und niederbewegt werden kann. Die Hülse r ist während der Arbeit der Maschine durch den in dieselbe eingreifenden Riegel s festgelegt. Auf dem Schlitten E sitzen die beiden Anschlägen und u1 (Fig. 2), deren Entfernung von einander beliebig geregelt werden kann. Dieselben stoſsen beim Hin- und Hergehen des Schlittens E abwechselnd gegen die beiden Drücker t und t1 und bewirken dadurch ein Zurückgehen des Sperriegels s, d.h. ein Freilassen der Hülse r und damit eine Unterbrechung des Eingriffes des Schraubenrades der Welle p mit der Spindel des Schlittens E. Die Hülse r ruht in ihrem Träger l auf einer in der Zeichnung nicht angedeuteten Spiralfeder, welche nachgibt, wenn der Riegel s angezogen wird. Der Drücker t ist mit s fest verbunden; der Drücker t1 hat dagegen am Schlitten D seinen Drehpunkt, so daſs sein unteres Ende den Riegel s nach derselben Richtung wie durch den Drücker t zu bewegen vermag und so ebenfalls bewirkt, daſs die Welle p bezieh. das auf derselben verschiebbare Schraubenrad aus der Schraubenspindel des Tisches E ausgerückt wird, obgleich der Drücker t1 in entgegengesetzter Richtung angeschlagen wurde. Fig. 3 läſst noch erkennen, wie bei Verwendung einer Stirnfräse W nach Drehung des Armes F um 90° die Frässpindel unter verschiedenen Winkeln gegen das Arbeitstück angestellt werden kann. In diesem Falle wird natürlich der Gegenhalter Q entfernt.

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