Titel: F. B. Fischer's Neuerungen für Webegeschirre.
Fundstelle: Band 255, Jahrgang 1885, S. 63
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F. B. Fischer's Neuerungen für Webegeschirre. Patentklasse 86. Mit Abbildungen. F. B. Fischer's Webegeschirre. Zwei während der kurzen Zeit ihres Bestehens vielfach eingeführte und sich sehr gut bewährende Neuerungen für Webegeschirre sind der stellbare Schaftzug (* D. R. P. Nr. 21771 vom 30. September 1882) und die aus Blech hergestellten Geschirrstäbe (* D. R. P. Nr. 25683 vom 30. Juli 1883) von F. B. Fischer in Poesneck i. Th. Textabbildung Bd. 255, S. 63 Der Schaftzug setzt sich aus drei Theilen zusammen: dem mit einer Reihe Löchern versehenen Blatte B, dem federnden Bügel A, welcher an seinen Enden eine Anzahl in die Löcher des Blattes B passender Stifte besitzt, und dem über den Bügel A geschobenen Ringe C. Das Blatt B ist an den Geschirrstab S, der Bügel A an die Verbindungskette zum Hebel der Schaftmaschine angehängt. Nach dem Zurückschieben des Ringes C, wodurch die Stifte der Bügel A aus den Löchern des Blattes B treten können, läſst sich die Verbindung des Schaftes mit dem Hebel der Schaftmaschine leicht und schnell auf die gewünschte Länge einstellen, was bei den bisherigen Schaftzügen mit Stellvorrichtungen durch Schrauben, Schnüre u. dgl. immer umständlicher war. Auch bieten diese Schaftzüge nicht genügende Sicherheit gegen Selbstverstellung wie der vorliegende. Das straffe Anspannen kann leicht durch festes Auftreiben des Ringes C mit Hilfe eines in den Löchern von B und zwischen die Stifte von A angreifenden Doppelhebels erreicht werden. Die Geschirrstäbe aus Bleck werden mit verschiedenen Querschnittsformen hergestellt, von welchen sich ovale und wellenförmige Profile am besten bewähren, da diese bei geringer Breite eine groſse Widerstandsfähigkeit nach allen Richtungen aufweisen. Die Querschnittsform darf jedoch keine groſse Breite, der Geschirrstab also keine groſse Stärke erhalten, damit bei vielschäftigen Geschirren die Entfernung vom ersten bis zum letzten Stabe nicht zu groſs und das Kettenfach beim Weben nicht zu unrein und niedrig wird. Diese Entfernung kann bei Benutzung der Blechgeschirrstäbe gegen hölzerne Geschirrstäbe noch verringert werden. Es brauchen dann die einzelnen Stäbe auch nicht so dicht an einander zu liegen, so daſs die Litzenfäden nicht mehr so leicht zerrieben werden. Daſs die metallenen Geschirrstäbe sich nicht wie diejenigen aus Holz verziehen, ist ebenfalls ein nicht unwesentlicher Vorzug.