Titel: | Kappe für die Propellerschraube flachgehender Dampfer. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 187 |
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Kappe für die Propellerschraube flachgehender
Dampfer.
Mit Abbildungen auf Tafel
13.
[Kappe für die Propellerschraube flachgehender
Dampfer.]
Für flachgehende Schraubendampfer können nur kleine Schraubenpropeller benutzt
werden, da diese sonst bei einem Emporragen über die Wasserlinie das Wasser
peitschen und verschiedene ungünstige Einflüsse äuſsern. Die geringere Kraftwirkung
kleiner Schrauben suchte man durch Anwendung mehrerer solcher Propeller zu umgehen.
Th. Wulff in Bromberg (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 28844
vom 26. März 1884) macht nun den Vorschlag, demzufolge bei Anwendung einer verhältniſsmäſsig groſsen Schraube das etwaige
Emporragen über die Wasserlinie durch ein Gehäuse ausgeglichen werden soll, welches
den überstehenden Flügel bedeckt bezieh. von der Luft abschlieſst; die arbeitende
Schraube wird dann dieses Gehäuse stetig mit Wasser gefüllt halten, also nie in die
Luft schlagen.
Fig. 12 und
13 Taf.
13 zeigen dieses Gehäuse in Seiten- und Vorderansicht über der Schraube angebracht.
Hat das Schiff beispielsweise den Tiefgang p, so daſs
die Schraube ganz unter Wasser liegt, so wird die Kappe ikl wagerecht gestellt und leistet dann während der Fahrt keinen
nennenswerthen Widerstand. Ebenso widerstandslos wird das Wasser an dem wagerecht
liegenden Cylinderabschnitte ikl und rkt vorübergleiten, welcher sich einerseits dem
Hintertheile des Schiffes anschlieſst und andererseits mit der niedergelassenen
Klappe rk einen Hohlraum rkt bildet, welch letzterer beim Flachgange des Schiffes, also etwa bei
Erreichung des Wasserspiegels q, das schädliche
Einpeitschen und Mitreiſsen von Luft verhindert und somit eine normale Wirkung der
benetzten Schraube hervorruft. Die gedeckte Schraube gestattet somit nicht nur die
Anwendung kräftiger, flachgehender Schraubendampfer zum Befahren seichter Küsten und
Fluſsgebiete, sondern auch eine vollkommenere Ausnutzung der Schraubenkraft in
solchen Fällen, in denen die Belastung des Schiffes die Schrauben nicht vollkommen
unter Wasser hält.