Titel: J. E. Reinecker's Feinmessapparat.
Fundstelle: Band 255, Jahrgang 1885, S. 226
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J. E. Reinecker's Feinmeſsapparat. Mit Abbildung auf Tafel 17. J. E. Reinecker's Feinmeſsapparat. Bei den zum Vergleichen und Messen von Endmaſsen benutzten Maschinen wird die Richtigkeit der Messungen sehr durch die gröſsere oder geringere Geschicklichkeit des Arbeitenden beeinfluſst, besonders bei denjenigen Maschinen, bei welchen man die zu messenden Stücke mit einem Normalstreichmaſse vergleicht und sich zur Ablesung eines Mikroskopes bedient, oder bei welchen mit Hilfe des Gefühles gemessen wird, wie z.B. bei der Whitworth'schen Werkstatt-Meſsmaschine (1879 233 * 278). Diesen Einfluſs will J. E. Reinecker in Chemnitz (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 29831 vom 8. Juni 1884) dadurch beseitigen, daſs er die eine Meſsfläche als Endfläche eines Bolzens d ausbildet (Fig. 13 Taf. 17), der in einem Reitstock ähnlichen Gestelle verschiebbar angeordnet ist und dessen andere Endfläche auf eine versteifte elastische Platte drückt, welche eine offene, mit einem sehr engen Steigröhrchen c versehene und mit einer beliebigen Flüssigkeit gefüllte Kammer a abschlieſst. Eine geringe Verschiebung des Bolzens d wird demnach ein bedeutendes Steigen der Flüssigkeit in dem engen Glasröhrchen c zur Folge haben. Beim Messen bezieh. Vergleichen von Endmaſsen und Normalmaſsen bringt man nun erst das Normalmaſs zwischen die zwei Endflächen und bewegt dann mit Hilfe des auf übliche Weise construirten Meſsrades h mit Schraube die eine Fläche g so weit vor, daſs das Stück zum Anliegen an den Bolzen d kommt, letzteren zurückschiebt und so ein Steigen der Flüssigkeit im Röhrchen c verursacht, dessen Betrag mit Hilfe eines Schiebers k festgestellt wird. Nun wird die Stellung des Meſsrades zum Zeiger i bezieh. Nonius abgelesen, das zu messende Stück zwischen die Meſsflächen gebracht und das Rad h so lange bewegt, bis die Flüssigkeitssäule mit dem Zeiger k wieder übereinstimmt. Eine Ablesung bei h ergibt dann den Längenunterschied der beiden Vergleichsstücke. Die Muttern f sind so eingestellt, daſs der Bolzen d etwas von der elastischen Platte absteht, also erst ein Stück bewegt werden muſs, ehe derselbe auf die Flüssigkeit einwirkt.

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