Titel: Apparat zur Gewinnung von Lampenruss.
Fundstelle: Band 255, Jahrgang 1885, S. 247
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Apparat zur Gewinnung von Lampenruſs. Mit Abbildungen auf Tafel 18. R. Dreyer's Gewinnung von Lampenruſs. Der von Roh Dreyer in Halle a. d. S. (* D. R. P. Kl. 22 Nr. 29261 vom 18. Januar 1884) angegebene Apparat zur Gewinnung von Lampenrufs besteht in seinen Haupttheilen aus einer Reihe von Brennern l (Fig. 1 und 2 Taf. 18), über welchen sich eine mit Wasser gekühlte Blechtrommel B langsam umdreht und hierbei mit Rufs bedeckt, der durch eine an die Trommel anliegende Schiene t abgestrichen wird und durch einen Trichter F in den Auffangkasten S fallt. Die Dämpfe und der nicht abgesetzte Rufs werden in einen über dem Rufsapparate angebrachten Kasten a abgesaugt und der Rufs durch ein Abklopffilter O zurückgehalten. Wegen der verschiedenartigen Stellmechanismen für den Betrieb der Trommel und Filter ist die ganze Einrichtung etwas umständlich ausgefallen, wie aus den Abbildungen ohne weiteres ersichtlich ist. Im Gestelle A ist die Blechtrommel B mittels Schneckengetrieb cd drehbar gelagert. Die Zapfen sind hohl und zur Durchleitung des Kühlwassers passend eingerichtet. Mit Hilfe eines im Kniestücke i steckenden Thermometers wird die Temperatur des Ablaufwassers nachgesehen, bezieh. der Wasserabfluſs nach Erforderniſs geregelt. Unter der Trommel B befindet sich das Lampensystem D, welches aus den Brennern l, dem Vertheilungsrohre m, dem Gummischlauche N und der Vorrichtung besteht, mit deren Hilfe die Brenner in senkrechter Richtung gehörig eingestellt werden können. Durch Zwischenstücke u aus Gummi lassen sich die Vertheilungsröhren bezieh. die Brenner neben einander oder verschränkt aufstellen, wie dies zur besseren Vertheilung des Ruſses am zweckmäſsigsten erscheint. Unterhalb des Gestelles A befindet sich in einem Kanäle das Zuleitungsrohr J, von welchem aus der Zufluſs des Brennstoffes zu den Brennern durch den Schlauch N mittels eines Hahnes v geregelt wird. Die Blechtrommel B ist in einem entsprechenden Abstande von einem Blechmantel umgeben, welcher mittels Handhaben auf den Gestellseitenwänden aufruht; den Untertheil dieses Mantels bilden die Klappens und x1, welche den Zutritt zu den Brennern l bezieh. zum Abstreichmechanismus gestatten. Die Abstreichschiene t wird durch Hebel und Gegengewichte stets gegen die kreisende Blechtrommel angedrückt, so daſs der abgenommene Rufs durch den Auffangtrichter F in das Sammelgefäſs S herabfällt. Beim Auswechseln der Kästen S wird die Klappe K am unteren Ende des Trichters F zeitweilig geschlossen, so daſs der Betrieb des Apparates nicht unterbrochen werden muſs. Behufs etwaiger innerer Reinigung der Blechtrommel B ist dieselbe an einer Seite mit einem verschlieſsbaren Einsteigloche M versehen. Um das sogen. Schwitzen des Fabrikraumes zu verhüten und denselben im Interesse der Gesundheit der Arbeiter zu lüften, sowie etwa an der Blechtrommel B vorbeistreichenden Rufs aufzufangen und damit eine gröſsere Ausbeute zu erzielen und gleichzeitig die Nachbarschaft vor Rufsbelästigungen zu bewahren, werden die Dämpfe durch Rohrstutzen C in den zur Verhütung von Abkühlung mit Filz verkleideten und in der Mitte getheilten Holzkasten a gesaugt. Jede Abtheilung des Kastens ist durch eine kleine Thür zugänglich gemacht und enthält einen Rufsfänger aus einem eisernen Gerippe, welches mit Flanell überzogen ist. Behufs Abdichtung und Einhängung dieser Flanellfilter O in einer Kastenabtheilung dienen die ledernen Seitenwände k und der Holzrahmen d, welcher letzterer seine Unterstützung durch die Leisten e findet. Zur Vermeidung der Verstopfung der Flanellfilter durch den sich ansetzenden Rufs dient eine selbstthätige Abklopfvorrichtung auf dem Deckel des Holzkastens, die mittels eines Riemens, welcher von der Trommelachse B auf die Riemenscheibe R geht, in Gang gesetzt wird. Um die Abklopffilter ohne Betriebsstörung ununterbrochen in Wirksamkeit zu erhalten, sind dieselben nebst der sich aufschlieſsenden Abzugseinrichtung doppelt angeordnet und treten die Abklopffilter abwechselnd in Thätigkeit. Jede der beiden Abzugsröhren T ist an ihrem oberen Ende mit einer Drosselklappe U versehen, welche beim Abklopfen des Trichters selbstthätig geschlossen und dann wieder geöffnet wird. Damit nun der von den Filtern abgestoſsene Rufs nicht zurück auf die Trommel B fallen kann, sind Schutzdeckel E und Einsatzstücke G angebracht. Die Füſse unter den Schutzdeckeln lassen so viel freie Oeffnung, daſs die warme, feuchte Luft ungehindert von dem Mantel aus durch die Stutzen C nach dem Inneren des Holzkastens a gelangen kann. Die beiden Ableitungsröhren T stehen mittels Krümmer mit dem für mehrere Apparate dienenden und zum Luftsauger führenden gemeinsamen Abzugschlote m Verbindung.

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