Titel: | Maschinen zum Auswalzen bez. Eindrücken von Schraubengewinden. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 501 |
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Maschinen zum Auswalzen bez. Eindrücken von
Schraubengewinden.
Patentklasse 49. Mit Abbildungen auf Tafel 36.
Maschinen zum Einwalzen von Schraubengewinden.
Die Harvey Screw-Company in Jersey-City (* D. R. P. Nr.
25 978 vom 20. Mai 1883) erzeugt Holzschrauben mit Spitze durch Auswalzen der Gewinde zwischen kreisenden Walzen (vgl.
1880 238 * 458. 1883 250 *
497) und dieselben umschlieſsenden feststehenden Backen. Die Walzen und Backen sind
mit parallelen, unter dem richtigen Neigungswinkel zur Drehebene liegenden Gängen
versehen und es werden die zwischen das erste Walzen- und Backenpaar A, A1 (Fig. 6 Taf. 36)
gelangenden Drahtstifte zunächst mit Schraubengängen von geringer Tiefe versehen.
Zwischen dem zweiten Paare B, B1 werden die Nuthen etwas tiefer eingedrückt und
erst das dritte Walzenpaar C, C1 drückt die Gewinde auf volle Tiefe aus. Die
Bildung der allmählich verlaufenden Spitze erfolgt bloſs zwischen dem ersten und
dritten Backenpaare; es sind mit jedem, wie Fig. 4 bis 6 Taf. 36 zeigen, ein oder
mehrere stellbare, ebenfalls mit Gängen versehene Stücke a,
a1 bezieh. c,
c1 verbunden, welche aus der Oberfläche der
Walze und des Backens mit windschiefer Fläche hervorragen. Diese Backenstücke müssen
durch seitliche Stellschrauben so eingestellt werden, daſs ihre Gänge als
Fortsetzung jener auf der Scheibe und dem festen Backen erscheinen. Durch Verstellen
in radialer Dichtung können die Backenstücke mit ihren äuſsersten Kanten bis zur
Berührung gebracht werden; sie bilden dann eine rasch verjüngte Spitze; entfernt man
die Backenstücke aber von einander, so zeigt die Schraube ein allmählich
verlaufendes Ende. Um die Arbeit zu erleichtern, wird empfohlen, nur zugespitzte
Stifte zu verwenden.
Das selbstthätige Zuführen der mit Köpfen versehenen Stifte bewirkt der Mechanismus
Fig. 7.
Von einer Daumenscheibe und einem Webelwerke wird der Schieber m während einer Umdrehung der Arbeitsscheibe so oft
zurückgeschoben, als bei einem Umgange Schrauben gefertigt werden. Bei jedem
Zurücktreten des Schiebers m gelangt aus der Rinne E ein Stift zu dem keilförmig abgeschrägten Schieber
n, welcher den Stift zwischen Walze und Backen
einführt, Behufs richtiger Einstellung der Scheiben gegen einander, sind die Lager
der zwei äuſseren Scheiben A und C etwas verstellbar angeordnet und werden diese
Scheiben der mittleren immer so weit genähert, daſs der eine Scheibe und den dazu gehörigen Backen
verlassende Stift von der folgenden Scheibe sicher erfaſst und mitgenommen wird.
Eine andere Maschine, welche durch Eindrücken auf
glatten Bolzen Gewinde erzeugt, ist von St. A. Davis
und Rob. Blake in Newark (* D. R. P. Nr. 26346 vom 5.
Juni 1883) angegeben. Dieselbe scheint allerdings mehr für Metallsehrauben berechnet
zu sein, da eine eigentliche Spitzenbildung nicht vorgesehen ist.
Das Gewinde wird durch drei im Dreiecke angeordnete Scheiben b (Fig.
8 Taf. 36) mit entsprechender Neigung und Zuschärfung eingedrückt. Diese
Scheiben werden gegen den sich drehenden und aufsteigenden Bolzen angepreſst und
vollenden das Gewinde bei einmaligem Durchgange. Die doppelte Bewegung wird dem
Bolzen von der Achse E (Fig. 10) mitgetheilt,
welche ähnlich wie die Spindel einer Bohrmaschine angetrieben wird. Sobald in Folge
der Einwirkung der mit einem entsprechenden Ausschnitte versehenen Scheibe Q1 (Fig. 9) auf den
Winkelhebel Q die bloſs als Segment ausgeführte Mutter
R gegen das Gewinde L
der Achse E angedrückt wird, schraubt sich die letztere
sammt dem von ihr erfaſsten Bolzen T1 drehend nach aufwärts, bis der Ausschnitt der
Scheibe Q1 an den Hebel
Q anlangt, in welchem Augenblicke dieser sowie die
Mutter R von einer Feder zurückgezogen werden. Die nun
in ihrer Achsenrichtung frei verschiebliche Spindel E
wird von dem Hebel F herabgeschoben, welcher seine
Bewegung auf folgende Weise erhält: Das eine Ende desselben umfaſst die auf der
Spindel E drehbare Hülse G, während das andere Ende mit einer Gleitrolle i
in der Nuth des Cylinders H derart geführt wird, daſs
in dem richtigen Zeitpunkte das mit der Rolle versehene Hebelende seinen Aufgang
beginnt und die Spindel E herabgeschoben wird. Ein
anderer, von der Daumenscheibe P bethätigter Hebel O besorgt das selbstthätige Erfassen und Klemmen des
Schraubenbolzens. Durch die Erschütterung veranlaſst, fällt nach jedem Hube von der
schiefen Ebene e (in der Zeichnung um 90° verstellt
gezeichnet) ein Stift in das hohle, in der tiefsten Stellung sich befindliche Rohr
W hinab. Eine Einrichtung, welche diesen Vorgang
mit Sicherheit erfolgen läſst, ist in der Patentschrift nicht erwähnt. Von dem Rohre
W wird der Stift durch die entsprechend von
einander entfernten Rollen b (Fig. 8) hindurch gehoben,
ein Schraubenzieher ähnlicher Theil f des herabgehenden
Spannkopfes T der Spindel E legt sich in den Schlitz des Bolzenkopfes ein und die zwei von einer
Feder aus einander gehaltenen, drehbaren Backen T1 umschlieſsen den Bolzen. Darauf schiebt der durch
die Scheibe P bethätigte Hebel O den Ring O1
über die beiden Backen und nähert dieselben so weit, bis der Stift festgeklemmt ist.
Die 3 Scheiben Q1, H und P sitzen auf
derselben senkrechten Achse l, welche von der Spindel
E aus durch ein Schneckengetriebe und ein
Kegelradpaar entsprechend verlangsamt ihre Bewegung empfängt.
Die drei das Gewinde eindrückenden Scheiben b, sowie
ihre Bewegungstheile sind aus Fig. 8 ersichtlich.
Concentrisch zu der Achse E ist unter derselben die
3mal geschlitzte Scheiben angebracht. In drei radialen Schlitzen derselben sind die
Backen b1 geführt, in
deren inneren Enden die drei wirksamen Scheiben b
gelagert sind, während die äuſseren Enden nach einer excentrisch gekrümmten Fläche
bearbeitet sind. Auf diese Flächen wirken die in dem Ringe U angebrachten Schrauben j. So lange der Arm
U1 dem Zuge der
Feder U3 folgend in dem
Ausschnitte der sich drehenden Scheibe U2 anliegt, sind die Backen b von den Federn h zurückgeschoben, so daſs
der im Rohre W befindliche, unangeschnittene Bolzen,
wie oben erwähnt, frei hindurch gehoben werden kann. Gelangt aber der vorspringende
Theil der Scheibe U2
zum Anliegen an den Arm U1, so wird der Ring U mit den Schrauben j etwas verdreht und dadurch eine Annäherung der Backen
b1 mit den
Druckrollen b bewirkt. In demselben Augenblicke legt
sich, wie oben beschrieben, die Mutter R in das Gewinde
L der Spindel E ein,
wodurch letztere gehoben wird und das Eindrücken des Gewindes erfolgen kann. Ist
dann der Schraubenbolzen B ganz aus den Schneidrollen
b herausgeschraubt, so bewirkt ein entsprechender
Daumen der Scheibe P, daſs der Hebel O den Ring O1 heraufschiebt, wodurch sich die Klauen T1 öffnen und den
Schraubenbolzen B fallen lassen.