Titel: E. M. Eckardt's Biegemaschine.
Fundstelle: Band 256, Jahrgang 1885, S. 210
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E. M. Eckardt's Biegemaschine. Mit Abbildung auf Tafel 14. E. M. Eckardt's Biegemaschine. Bei der von E. M. Eckardt in Dresden (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 30637 vom 13. Mai 1884) angegebenen Biegemaschine für Rohre und Façoneisen erfolgt das Biegen zwischen zwei gegen einander verstellbaren, während der Arbeit jedoch feststehenden Widerlagern und einer Biegeklaue, welche in der Halbirungslinie des Widerlagerabstandes mittels einer Schraubenspindel gegen die eingelegte Stange o. dgl. vorbewegt werden kann. In der Tischplatte a (Fig. 7 Taf. 14), welche auf einem geeigneten Gestelle ruht, ist in dem Schlitze b die Biegeklaue c durch die Schraubenspindel h verschiebbar; die Klaue sitzt auf einem Gleitstücke d, welches auf vier Rollen e ruht und dadurch eine Art Wagen bildet; letzterer läuft auf Führungsschienen, welche unter der Tischplatte in einem kastenartigen Angüsse angebracht sind. In diesem Kasten ist die Schraubenspindel h an ihren beiden Enden drehbar gelagert; dieselbe greift in die Mutter i ein, welche sich mit ihren Ansätzen k an den Biegeklauenwagen anlegt. Bei Drehung der Spindel h wird die Mutter i und damit zugleich der Wagen gegen das Arbeitstück vorbewegt, welches durch die entlang der Zahnstange m verschiebbaren, passend gezahnten Keile l gestützt und dann von der Klaue c durchgebogen wird. Der Abstand der Keile von einander bedingt den Radius der Krümmung. Auf der Welle o ist das Zahnrad n verschiebbar aufgesetzt, damit dasselbe mit dem Zahnrade p in Eingriff gebracht werden kann, wenn die Biegemaschine mit Vorgelege arbeiten soll. Um den Wagen aus der Gleitbahn entfernen zu können, sind in dem Tische zwei Deckplatten angebracht, welche aus der Tischplatte a leicht herausgehoben werden können. Nachdem dies geschehen ist, kann die Mutter i auf den gewindelosen vorderen Theil der Spindel h gerückt werden, so daſs dieselbe zugleich als Antriebswelle für andere Werkzeugmaschinen Verwendung finden kann, die sich mit vorliegender Maschine leicht verbinden lassen. Durch die Anordnung des Wagens für die Biegeklaue c, also eines Theiles, welcher den unmittelbaren Druck gegen das Arbeitstück ausübt, indem die Mutter i in centraler Richtung auf den Wagen wirkt, wird die Schraubenspindel h nicht auf Durchbiegung beansprucht; auſserdem wird durch den Wagen die Reibung verringert. Zur Bedienung der Maschine ist selbst für die stärksten Werkstücke nur ein Arbeiter erforderlich; ferner können mittels dieser Maschine auch die Enden von Rohren gebogen werden, welche bei der bisher üblichen Art des Biegens im Biegestocke gerade bleiben und daher oft abgeschnitten werden müssen. Auſserdem soll die Maschine zum Biegen von Rohren in kleinsten Radien, besonders aber zur Herstellung von Schlangenrohren dienen.

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