Titel: Freistehender hydraulischer Krahn von 3000k Tragkraft und grosser Hubhöhe; von Rudolf Bredt.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 85
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Freistehender hydraulischer Krahn von 3000k Tragkraft und groſser Hubhöhe; von Rudolf Bredt. Mit Abbildungen. Bredt's freistehender hydraulischer Krahn. In neuerer Zeit werden für Stahlwerke zuweilen Erahne verlangt, welche eine gröſsere Hubhöhe besitzen sollen, als sich in bequemer Weise durch einen einfachen Kolbenhub erzielen läſst, wodurch Constructionen bedingt werden, welche von denjenigen der gebräuchlichen hydraulischen Erahne erheblich abweichen. In den beigegebenen Figuren ist nach Stahl und Eisen, 1885 S. 285 ein solcher Krahn mit gröſserer Hubhöhe dargestellt, welcher von der Maschinenfabrik Ludwig Stuckenholz in Wetter a. d. Ruhr für verschiedene Stahlwerke ausgeführt wurde. Textabbildung Bd. 257, S. 85 Der Hub des Lasthakens ist hier doppelt so groſs wie der Kolbenhub; doch kann man denselben ebenso gut 3 oder 4mal so groſs machen; auch ist man bei dieser Construction in der Tragkraft nicht beschränkt. Zur Erläuterung der Zeichnung ist nur wenig hinzuzufügen. Der Eintritt des Druckwassers erfolgt von oben durch eine Stopfbüchse in der Mitte der Krahnachse, der Austritt durch ein ringförmiges drehbares Rohrstück, welches durch Lederstulpen abgedichtet wird. Unmittelbar an die Stopfbüchse schlieſsen sich die Schieberkasten für die Steuerung an, wovon der eine einen gröſseren Schieber für den Hubcylinder, der andere zwei kleine Schieber für die Dreh- und Radialbewegung enthält. Die Schieber werden durch drei bequem liegende Handhebel vom Flur aus bewegt und ist die Handhabung eine übersichtliche und einfache. Alle drei Schieberspiegel sind mit kleinen Sicherheitsklappen versehen, damit, sobald durch zu schnelles Arbeiten der Druck in den Arbeitscylindern gröſser wie in der Druckleitung werden sollte, das Wasser zurückflieſsen kann und schädliche Stöſse vermieden werden. Der Hubcylinder ist in der Mitte des senkrechten Trägers eingebaut und hat der Plunger 2 Kettenrollen; die Kette ist also vierfach und, da die Last mit doppelter Kette gehoben wird, der Hub der Last doppelt so groſs wie der Kolbenhub. Der Kettenzug ist so angeordnet, daſs die beiden Ketten, an welchen die Last hängt, gleichzeitig heben, so daſs also während des Hebens die Flaschenrolle sich nicht dreht. Die radiale Bewegung wird unmittelbar durch einen oben liegenden, langen, doppelt wirkenden Cylinder erzielt, welcher des bequemen Ausbohrens wegen aus mehreren Stücken zusammengesetzt ist. Die Bewegungsübertragung der Drehbewegung ist etwas umständlicher. Die beiden hydraulischen Cylinder für dieselbe liegen ebenfalls oben auf dem wagerechten Träger und wird durch die Bewegung der Plunger mittels einer Gall'schen Gelenkkette und einer verzahnten Rolle eine senkrechte Achse bewegt, welche mit einem Zahnrade in die verzahnte Bodenplatte eingreift. Der Bau des Krahnes ist freistehend mit Fairbairn'schem Fundamente; doch läſst sich der Krahn auch mit oberem und unterem Zapfen nach Art der Gieſsereikrahne ausführen. Der Wasserdruck ist in dem vorliegenden Falle nur 12at; für höheren Druck wird die Construction noch gedrungener und bequemer.