Titel: J. Thom's Schieber für Dampfmaschinen.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 125
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J. Thom's Schieber für Dampfmaschinen. Mit Abbildungen auf Tafel 10. Thom's Schieber für Dampfmaschinen. Der in Fig. 4 und 5 Taf. 10 nach Engineering, 1884 Bd. 38 S. 566 dargestellte Schieber von J. Thom in Barrow-in-Furness ist hauptsächlich für den Niederdruckcylinder von Compoundmaschinen bestimmt und wurde u.a. von der Barrow Shipbuilding Company bei der Maschine des Dampfschiffes County of Salop angewendet. Der Schieber ist wie der Trick'sche Schieber mit einem Kanäle versehen, welcher die Drosselung des Dampfes beim Beginn der Einströmung und, was wichtiger ist, beim Schlusse derselben vermindert. Gegenüber dem gewöhnlichen Trick'schen Schieber zeigt die vorliegende Form jedoch noch zwei Eigenthümlichkeiten. Zunächst ist durch Anordnung von Hilfskanälen a, welche für den frischen Dampf stets geschlossen bleiben, für die Ausströmung aber gleichzeitig mit den Hauptkanälen geöffnet werden, auch eine Drosselung des ausströmenden Dampfes möglichst vermieden. Ferner sind die Mündungen des durch den Schieber gehenden Kanales so gelegt, daſs derselbe beim Durchgange des Schiebers durch seine Mittelstellung (Fig. 5) nahe am Ende des Kolbenhubes auf kurze Zeit die beiden Cylinderenden mit einander in Verbindung bringt und zwar, ehe die Ausströmung hinter dem Kolben beginnt. Es wird daher in dieser Zeit ein Theil des Hinterdampfes auf die andere Kolbenseite überströmen und zur Bildung des Dampfkissens beitragen. Die Hinterseite des Kolbens wird dadurch schneller entlastet und die Spannung im schädlichen Räume bei Eröffnung des Einlaſskanales verstärkt. Der dabei erzielte Gewinn wird um so gröſser ausfallen, je geringer die Expansion des Dampfes ist; er wird allerdings immer nur unbedeutend sein, da die Compression schon vor Beginn des Ueberströmens anfängt, letzteres nur sehr kurze Zeit dauert und der überströmende Dampf noch stark gedrosselt wird.

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