Titel: Die elektrische Strassenbeleuchtung in Temesvar.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 144
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Die elektrische Straſsenbeleuchtung in Temesvar. Mit Abbildungen. Die elektrische Straſsenbeleuchtung in Temesvar. Am 1. November 1884 hat die ungarische Stadt Temesvar die elektrische Straſsenbeleuchtung an Stelle der Gasbeleuchtung treten lassen und die dortige Gasanstalt lieſs ihre Laternen herabnehmen und liefert seitdem Gas nur noch an Private. Am 27. November haben die zur Begutachtung der Anlage berufenen Prof. Dr. J. H. Sztoczek und Telegraphencommissär J. Kareis ein im Allgemeinen günstiges Urtheil abgegeben. Ueber diese Anlage berichtet Direktor Lázár der Gasanstalt in Szegedin im Journal für Gasbeleuchtung, 1884 S. 875 (vgl. auch Centralblatt für Elektrotechnik, 1885 * S. 71) Folgendes: Die Anlage zur Beleuchtung der Straſsen Temesvars mit elektrischem Lichte wurde von der International Electric Company Limited in Oesterreich-Ungarn und Rumänien (die sogen. Brush Company) durchgeführt und nach mehrmaligem Hinausschieben des ursprünglich für den 1. September 1883 angesetzten Zeitpunktes die allgemeine Straſsenbeleuchtung am 1. November 1884 eröffnet. Anstatt der vorhanden gewesenen 470 Gaslaternen und 261 Erdöllampen wurden – genau entsprechend der alten Eintheilung – 731 Glühlampen angebracht, wovon jede angeblich 16 Normalkerzen Leuchtkraft besitzt, während die Gasflammen nur 15 Normalkerzen Leuchtkraft zu haben brauchten. Diese 731 Glühlampen (System Lane-Fox), welche der Brush Company patentirt und in deren Wiener Fabrik hergestellt sind, wurden in 4 Stromkreise eingetheilt; jeder Stromkreis enthält ungefähr 184 Glühlampen, welche ihrerseits wieder in Gruppen von 8 Lampen abgetheilt sind. Jede solche Gruppe besitzt einen selbstthätigen Umschalter oder Regulator zu dem Zwecke, damit im Falle etwa eine oder mehrere Glühlampen nicht brennen sollten, der Umschalter selbstthätig die übrigen derselben Gruppe gehörigen Lampen ausschalte, während alle übrigen Lampen desselben Stromkreises ungestört weiter brennen können. Bei einer Betriebsstörung in einem Stromkreise brauchen also nicht alle 184, sondern höchstens 8 Lampen einer Gruppe auſser Betrieb zu kommen. Jede Lampe besteht aus einem Wandarme, welcher entweder an den Häusern, oder auf eisernen bezieh. hölzernen Säulen befestigt ist, mit Schirm, Schutzglas und 2 Glühlampen sammt selbstthätigem Umschalter; von diesen 2 Glühlampen brennt jedoch nur eine, die zweite dient als Ersatz für den Fall, als die erste zufällig unbrauchbar würde, und die Einschaltung erfolgt selbstthätig. Der elektrische Strom wird zu den Lampen mittels Kabel von 4mm,6 Dicke geleitet. Dieses Kabel ist mit einer ziemlich starken Isolirschicht umhüllt und oberirdisch an hölzernen Stangen oder an den Mauern der Häuser auf Trägern gezogen und mit Porzellan-Isolatoren versehen. Die gesammte Länge aller Leitungsdrähte beträgt nahezu 60km; die Entfernung der von der Centralanlage am weitesten gelegenen Laterne beträgt 4600m, während die Kabellänge derselben Laterne 6900m beträgt. (Das gesammte Rohrnetz der Gasgesellschaft beträgt im Gegensatze hierzu 30km.) Die Centralanlage ist, vom maschinen-technischen Standpunkte beurtheilt, eine sehr schöne und gelungene zu nennen. Das Gebäude befindet sich in der Vorstadt „Fabrik“ auf der sogen. Seilerwiese am Flusse Bega und besteht aus zwei von einander getrennten Abtheilungen: 1) aus dem Dynamosaale und 2) aus dem Maschinen- und Kesselhause. Daran schlieſsen sich einige Räumlichkeiten für die Beamtenarbeitszimmer. Das Gebäude selbst ist ein Nützlichkeitsbau von gröſster Nüchternheit, jedoch solid construirt; es besitzt eine Länge von 27m,0, die Breite des Dynamomaschinensaales ist 12m,0, jene des Maschinensaales 15m; der Dachstuhl ist aus Eisen. Es sind 2 Lancashire-Dampfkessel vorhanden, gebaut von Edward Heaton, Star Boiler Work in Manchester. Jeder Kessel besitzt 2 Feuerröhren mit Galloway'-schen Kreuzröhren; dadurch soll eine gröſsere Heizfläche und ein besserer Wasserumlauf erzielt werden. Jeder Kessel hat 4 Sicherheitsventile mit direkter Belastung für die normale Dampfspannung. Die Betriebsmaschine ist eine Compound-Dampfmaschine von 300e mit Expansion, Condensation, Corliſssteuerung und 2 Regulatoren. Das Schwungrad ist gedreht, genau ausgewogen, hat ein Gewicht von 15000k und macht 100 Umläufe in der Minute. Der Gang der Maschine ist ein sehr gleichmäſsiger, wie die vorhandenen Diagramme am Tachyometer nachweisen. Das Schwungrad wird durch die Maschine mittels eines Kettenriemens in Bewegung gesetzt und überträgt seine Geschwindigkeit an die Transmissionen mit 300 Umdrehungen in der Minute und diese ihrerseits mittels einfacher Lederriemen an die Dynamomaschinen mit 700 minutlichen Umläufen. Die Dynamomaschinen sind Nr. 8 des Systemes Brush; es sind 5 Stück vorhanden, wovon 4 im Betriebe sind zur Versorgung der vier Stromkreise. Die fünfte steht zum Ersatze in Nothfällen. In einem an den Dynamosaal anstoſsenden Räume ist ein Siemens'scher Stromstärkemesser untergebracht, welcher mit Hilfe einer Umrechnungstabelle die gemessenen Ampere in Normalkerzen auszudrücken ermöglicht. Da die Beleuchtung der Straſsen bis Mitternacht in voller Stärke, nach Mitternacht jedoch nur in halber Stärke stattfinden soll, sind Leitungswiderstände angebracht, welche auf sinnreiche Weise gestatten, mittels eines einfachen Handgriffes – nämlich durch Einschiebung eines Messingstiftes in den Stromkreis – die Leitungswiderstände zu erhöhen. Im Photometerraume sind auch die Umschalter angebracht, mittels welcher man den elektrischen Strom aus einer Dynamomaschine in einen beliebigen Stromkreis schicken kann. Die Kabelleitungen sind oberirdisch geführt. Dabei wurde von dem Rath Koller der ungarischen Telegraphenverwaltung und von Prof. Sztoczek nachgewiesen, daſs die elektrischen Beleuchtungsströme störend auf den Telegraphen- und Telephonbetrieb einwirkten, was eine unterirdische Führung der Kabel nothwendig machen dürfte.Noch im April 1885 waren diese Störungen nicht behoben, während die Leistung der Lampen bis zum Juni 1885 ausgezeichnet genannt wird, dieselben auch von Gewittern nichts zu leiden hatten (vgl. Zeitschrift für Elektrotechnik, 1884 S. 729. 1885 S. 254 u. 352). Direktor Lázár spricht sich ferner dahin aus, „daſs das Bild mit elektrischen Lampen erhellter Straſsen sich nicht von demjenigen unterscheidet, welches die Gaslampen bieten, bis auf einen Umstand: Die Perspective, welche eine lange gerade Zeile bietet, die in regelmäſsiger Aufeinanderfolge leuchtende Punkte zeigt, ist eine gefällige, dem Auge wohlthuende und befriedigt das ästhetische Gefühl, wie dies auch bei öffentlichen Festbeleuchtungen oder Kunstfeuerwerken in noch höherem Maſse der Fall ist. Sehen wir aber ein wenig näher zu, so machen wir die dem Auge wehthuende Wahrnehmung, daſs das Licht, welches von den Glühlampen ausstrahlt, von dem Reflector in einem Kegel auf die Erde geworfen wird, dessen Basis einen scharf umgrenzten Lichtkreis bildet, innerhalb welchem groſse Helle, über den hinaus jedoch tiefe Finsterniſs herrscht. Es finden sich sonach abwechselnd helle Kreise und sehr lange finstere Zwischenräume. Eine solche Straſsenbeleuchtung ist unzureichend und wegen des grellen Ueberganges von Licht zur Finsterniſs dem Auge schädlich. Hauptbedingung einer öffentlichen Beleuchtung ist eine möglichst gleichförmige Vertheilung des Lichtes auf der ganzen Strecke, so daſs zwischen je zwei Laternen auch nicht ein einziger Punkt erscheint, der absolut finster ist.“ Die später folgende Abbildung der in Temesvar verwendeten Lampen läſst jedoch erkennen, daſs der Reflector nach oben gerichtet ist und daher das Licht nicht über einen kleinen, sondern über einen verhältniſsmäſsig groſsen Kreis vertheilen müſste. Nach dem vorläufigen Vertrage soll die Stadt an die Gesellschaft als Entschädigung für die öffentliche Beleuchtung mit 731 Glühlampen jährlich einen runden Betrag von 29000 fl. ö. W. bezahlen. Der Beleuchtungskalender schreibt für die Flamme rund 3000 Brennstunden jährlich vor und hieraus ergibt sich für 1 Lampe und 1 Brennstunde 1,3 kr., oder für den Abend 79,45 fl. Rechnet man nun die Selbstkosten des Betriebes, wobei für die Pferdekraft und Stunde nur 1k,5 Kohlen gesetzt werden und desgleichen die Generalunkosten (als Löhne, Gehalte, Schmiermaterialien, Instandhaltung der Leitungen, Ersatz der Glühlampen u. dgl.) mit Mindestsätzen in die Rechnung eingeführt werden mögen, so gelangt man zu 75 fl. für den Abend, wobei weder eine Verzinsung des Anlagekapitals, noch eine Tilgung der Werthe vorausgesetzt ist. Ein solcher Betrieb ist daher für die Dauer nicht haltbar, weil eine auf Gewinn berechnete Erwerbsgesellschaft nicht dauernd mit Verlust zu arbeiten vermag. Der Vortheil der neuen Beleuchtung gegen die bestandene Gasbeleuchtung liegt für die Stadtgemeinde Temesvar in dem billigeren Preise. Die Stadt zahlte an die Gasgesellschaft bisher jährlich für 470 Gasflammen rund 21000 fl. oder für die Brennstunde 1,5 kr.; der Unterschied im Preise ist also kein erheblicher. Die Privatbeleuchtung kam bisher bei allen Verhandlungen gar nicht in Betracht. Es wurde als selbstverständlich vorausgesetzt, daſs es der International Electric Company im eigenen Interesse darum zu thun sein würde, so bald als möglich auch die Privatbeleuchtung zu erobern, und deshalb vergaſs oder unterlieſs es die Stadtbehörde, einen hierauf bezüglichen Punkt in den Vertrag aufzunehmen. Da nun die Temesvarer Gasgesellschaft gleichzeitig mit der Einstellung der Straſsenbeleuchtung auch daran gehen wollte, gewisse für diese Gesellschaft unfruchtbare Strecken in den weit entlegenen Vorstädten, wie „Fabrik“ und „Josefstadt“ jenseits der Bega, aus dem Rohrnetze auszuschalten, die in jenen Bezirken wohnenden Geschäftsleute, wie Kaffehäuser, Speisehäuser, Wirthschaften u. dgl., jedoch weder einen Ersatz für die Gasbeleuchtung durch die Elektriker fanden, noch auch Aussicht vorhanden ist, daſs dies bald geschehen werde, ist die Aufregung und Besorgniſs keine geringe und wird von Seite der Betroffenen bei der Gasgesellschaft um Belassung der alten Einrichtungen eingeschritten. Die Electric Company erklärt rund heraus, daſs sie kein Interesse daran habe, die Privatbeleuchtung aufzunehmen; sie brauche nicht viele Flammen mit wenig Brennstunden, sondern im Gegentheile wenig Flammen mit einer groſsen Anzahl von Brennstunden. Es sei möglich, daſs dies später vielleicht anders würde, wenn die Verhältnisse günstiger, die Stromzähler vollkommener sein würden; aber jetzt könne und wolle die Gesellschaft keinerlei bindende Verpflichtung übernehmen. Die Gasgesellschaft hinwieder erklärt sich bereit, die Privatbeleuchtung zu den gegenwärtigen Bedingungen weiter zu führen, wenn die Stadt sich verpflichte, den Prozeſs gegen die Gasgesellschaft wegen Entfernung der Gasrohren aus der Erde niederzuschlagen und diesbezüglich einen neuen Vertrag auf mindestens 6 Jahre zu schlieſsen. Ueber die für die Stadtbeleuchtung in Temesvar benutzten Lane-Fox'schen Lampen theilt die Zeitschrift für Elektrotechnik, 1885 S. 14 bezieh. das Centralblatt für Elektrotechnik, 1885 S. 72 Folgendes mit: Da man sehr hoch gespannte Ströme der Oekonomie wegen in den Leitungen anzuwenden gezwungen war, so müssen die Glühlampen einer Anordnung sich fügen, nach welcher dieselben, in Bezug auf Widerstand und Stromverbrauch, der vollsten Analogie mit den Bogenlampen verfielen. Die Lane-Fox'schen Lampen sind für 55 Volt Klemmenspannung construirt und haben im glühenden Zustande einen Widerstand von 40 Ohm. Werden somit Gruppen von je 8. parallel geschalteten Glühlampen hinter einander angeordnet, so hat man 40 : 8 = 5 Ohm, als mittleren Widerstand einer Bogenlampe mit ungefähr der ihr ebenfalls entsprechenden Klemmenspannung. Da in jedem Stromkreise ungefähr 23 solcher Gruppen sind, wovon jede 55 Volt beansprucht, und man auch der vielen Stützpunkte halber auf sonstigen, als den durch die Abmessungen der Leitung bedingten Spannungsverlust zu rechnen hat, so ergibt sich, daſs die Klemmenspannung an den bekannten Brush-Maschinen bei 700 Umläufen gerade für den vorliegenden Bedarf ausreicht. Der Regulirung bedarf es allerdings dennoch und in dem Meſsraume des Maschinenhauses ist eine wahre elektrische Heizanstalt vorgeführt. Die Maschinen in Temesvar unterscheiden sich von ihren Vorgängerinnen dadurch, daſs die Metalltheile des Ankerringes und der Elektromagnete nicht blank vernickelt sind, sondern behufs besserer Wärmestrahlung einen dunklen Anstrich besitzen. Die Regulirung auf halbe Leuchtkraft der Lampen erfolgt durch Einschaltung von Widerständen in die Elektromagnete der Maschinen. Die Umschaltevorrichtungen im Meſsraume sind lothrecht so angebracht, daſs die Objekte, mit denen der Beamte hantirt, voll beleuchtet sind. Das Trittbrett, welches man bei der Handhabung der Stöpsel betreten muſs, ist durch Doppelglocken-Isolatoren an seinen Stützen vor Erdverbindungen geschützt. Der Gang der Maschinen läſst nichts zu wünschen übrig. Die Dampfmaschine ist ein Muster von Gleichmäſsigkeit. Auſser der doppelten Regulirung sichert ein Registrirapparat, welcher die Achtsamkeit der Wärter controlirt, den erforderlichen Gleichgang. Im Maschinensaale ist an den Riemen, welche von der Transmission zu den Dynamomaschinen führen, die reichlichste Entwickelung von Büschel- und Funken-Entladungen wahrzunehmen. Hält man eine Glühlampe gegen den Riemen, so wird derselbe sofort zu einer kleinen Leydner Flasche, deren äuſsere Belegung die Hand und deren innere Belegung der Kohlenfaden darstellt. Das Farbenspiel der Entladungsfunken, die Fluorescenz des Glases ist auſserordentlich schön. Fig. 1., Bd. 257, S. 147 Weniger Worte bedarf es, um die Lampenständer selbst zu schildern. Im Freien sind dieselben sehr einfach: nämlich aus Telegraphensäulen, welche nicht immer ganz gerade sind, hergestellt. An den Mauern ragen Pfähle, von 33cm Länge und prismatischem Querschnitt von ungefähr 6cm Längenseite vor, welche die Lampen tragen, wie sie in Fig. 1 dargestellt sind. Der Helm schützt das Gehäuse vor Nässe und wird dabei vom Lampenschirme unterstützt; an diesem ist, wie ersichtlich, die Glasglocke befestigt, in welcher unter einem Winkel von 60° die beiden Zwillingslampen angebracht sind. Zwei Lampen sind darum in jeder Glocke, um mittels des sofort zu beschreibenden Umschalters die Stabilität der Beleuchtung zu sichern. Da beim Erlöschen einer der in der Gruppe befindlichen 8 Lampen, auf welche bei regelmäſsigem Betriebe (10 : 8) = 1,25 Ampère kommen, auf die anderen 7 je 1,43 Ampère treffen, so würde ein Durchbrennen einer oder der anderen Lampen und sodann wohl ein Erlöschen der Reihe und somit des ganzen Stromkreises zu gewärtigen sein. Fig. 2., Bd. 257, S. 148 Dem soll nun die in Fig. 2 skizzirte Schaltung vorbeugen. Hier bezeichnet E einen mit doppelter Bewickelung versehenen Elektromagnet; die Windungen des einen (dicken) Drahtes sind denen des anderen (dünnen) Drahtes entgegengesetzt geführt; Stromstärke und Windungszahlen sind derart bemessen, daſs der Anker des Hebels H bei normaler Stromtheilung nicht angezogen wird. Der Strom tritt bei + ein, durchläuft den Elektromagnet, die Lampe L2 und tritt bei – aus; nur ein sehr geringer Zweigstrom durchflieſst die dünnen und zahlreichen Windungen der dünnen Elektromagnetbewickelung. Wenn nun L2 durchgebrannt ist, wirkt der Strom dieser dünnen Bewickelung allein auf den Kern: H wird angezogen, taucht mit dem rechten Arm des um das Gelenk C drehbaren Hebels, dessen Laufgewicht G zum Reguliren dient, in den Quecksilbernapf N1 und dann geht der Strom von + zu N1 , von hier zum Napfe N durch L1 sowie zu den anderen Lampen über – hinaus. L1 wird also glühen; dies thut die Lampe auch mit zuverläſsigster Gleichmäſsigkeit. Die Regulirung kann so empfindlich als möglich gemacht werden; jeder vorüberfahrende Wagen setzt die Lampen beide in Thätigkeit. Fig. 3., Bd. 257, S. 148 Der Gruppen-Ausschalter Fig. 3, welcher dazu dient, um, wenn eine ganze Lampengruppe erlöschen sollte, den ihr gleichkommenden Widerstand einzuschalten, hat nur eine und zwar sehr dünne und lange Bewickelung auf dem Elektromagnete E. Das Laufgewicht G auf dem um C drehbaren Hebel H ist so gestellt, daſs der durch E gehende geringe Stromantheil und die dadurch bewirkte Magnetisirung des Kernes die Anziehung des Ankers nicht bewirken können. Der Hauptzweig des Stromes verfolgt die Richtung der Pfeile und speist die Lampen. Brennen nun einige derselben durch und vermehrt sich so der Widerstand in diesem Zweige, so kommt ein gröſserer Stromantheil in den Elektromagnetdraht; der Hebel H wird gesenkt. Der Strom geht dann zum gröſseren Theile durch den von N1 ausgehenden, parallel zu den Lampen geschalteten Widerstand und ein kleiner Antheil erhält die noch unversehrt gebliebenen Lampen dunkelglühend, damit der Lampenwärter, welcher die Aufsicht führt, erkenne, welche Lampen ausgelöscht sind.