Titel: Neuerungen an Kolbendichtungen.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 175
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Neuerungen an Kolbendichtungen. Mit Abbildungen. Neuerungen an Kolbendichtungen. Ganz ähnlich wie F. Hofmann (1884 252 * 227) hat auch R. H. Taylor in Sheffield (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 30178 vom 29. Juni 1884) eine Kolbendichtung ausgeführt, indem ebenso, wie aus Fig. 1 hervorgeht, die Kolbenringe A andrückende selbstspannende, jedoch centrische, innen geschlitzte oder gezackte oder mit Rippen versehene Ringe B benutzt werden. Der Druck auf die Kolbenringe ist noch zu regeln durch einen besonderen, mit Hilfe von Schrauben an der Verbindungsstelle zu erweiternden Ring C, dessen Anlageflächen gegen die Ringe B einen Winkel von 90° bilden, so daſs der dadurch den Kolbenringen A ertheilte Druck gegen die Cylinderwandung sowie gegen Boden und Deckel des Kolbens gleich ist. Die Ringe B können, wie die rechte Seite in Fig. 1 zeigt, innen oder auſsen geschlitzt oder mit Rippen versehen sein. Die Ringe B sind als selbstspannend im freien Zustande im Durchmesser gröſser als der innere Durchmesser der Kolbenringe A und ein Gleiches ist der Fall mit dem Spannringe C, bei welchem jedoch noch die angedeutete Nachstellung möglich ist. Beim Zusammensetzen des Kolbens wirken also gleichzeitig die Federkräfte der Ringe B und die halbe Federkraft des Ringes C nach auſsen, wodurch ein sehr gleichmäſsiger Druck gegen die Cylinderwand erzielt werden soll, während die andere halbe Federkraft des Ringes C auf eine Abdichtung am Boden und Deckel des Kolbens hinzielt. Fig. 1., Bd. 257, S. 175 Fig. 2., Bd. 257, S. 175 Wie bei anderen neueren englischen Kolbendichtungen (vgl. 1884 254 * 197) wird auch bei der von Durham und Churchill in Sheffield angegebenen Kolbendichtung nach dem Engineer, 1885 Bd. 59 S. 231 bezieh. Engineering, 1885 Bd. 39 S. 275 eine aus Draht gewundene Feder benutzt, welche gleichzeitig die Kolbenringe nach auſsen, oben und unten aus einander drückt. Die Feder setzt sich nach Fig. 2 zusammen aus einer Anzahl unter einander verbundener Spiralfedern, welche zwischen die beiden Kolbenringe A zu stehen kommen. Die einzelnen Spiralen ergeben den Druck nach oben und unten und die bei der Rundbiegung der geraden Feder innerhalb der Ringe auftretende Spannung den Druck nach auſsen. Die Enden der Feder sind zu dicht liegenden Spiralen E gewunden, welche die Feder einestheils in ihrer Lage festhalten und anderentheils durch Aufdrehen ihrer Gänge ein Verlängern der Feder und damit bei ihrer Aneinanderlage eine Spannungsregelung gestatten.