Titel: Instrument zur Ermittelung der Abnutzung der Eisenbahnschienen.
Fundstelle: Band 258, Jahrgang 1885, S. 117
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Instrument zur Ermittelung der Abnutzung der Eisenbahnschienen. Mit Abbildungen. Instrument zur Ermittelung der Abnutzung der Eisenbahnschienen. Die Construction des von A. Brüggemann in Breslau im Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 1884 S. 161 beschriebenen, von P. Suckow und Comp. in Breslau zur Ausführung übernommenen Instrumentes und seine Anwendung beruht darauf, daſs die Endpunkte einer Geraden, welche sich in der Richtung der Centralen zweier Kreise von gleich groſsem Durchmesser, von denen einer auf dem anderen rollt, bewegt, bei einer Länge gleich dem Durchmesser dieser Kreise congruente Figuren beschreiben. Führt man also das eine Ende vorerwähnter Geraden in einer bestimmten Curve, so verzeichnet das andere Ende die congruente Curve auf dem rollenden Kreise. Textabbildung Bd. 258, S. 117Wie aus der Zeichnung hervorgeht, stellen die Zahnräder z und z1 die Kreise, der Stift s die betreffende Gerade dar. Das Zahnrad z ist fest mit dem Gestelle A verbunden, während das Umlaufrad z1 mit seinem Mittelpunkte um das Rad z in einem Kreisbogen, dessen Radius gleich dem Theilkreisdurchmesser der Zahnräder ist, geführt wird. Diese Führung erfolgt durch den im Gestelle beweglichen Coulissenstein C, auf welchem das Umlaufrad z1 drehbar befestigt ist. Mit C fest verbunden ist die Geradführung des in der Richtung der Centralen beider Kreise gleitenden Stiftes s, welcher durch eine schwache Spiralfeder mit dem unteren, in eine gehärtete Stahlspitze auslaufenden Ende gegen den Schienenkopf gedrückt wird. Die von der Stiftspitze beschriebene Figur überträgt der mit einer feinen Stahlspitze versehene Stift s1 auf eine Tafel aus 0mm,5 starkem Zinkblech, welche auf dem Umlaufrade z1 mittels feiner Körner und Klemmplättchen befestigt ist. Die Entfernung der beiden vorgenannten Stahlspitzen s und s1 muſs dem Theilkreisdurchmesser eines Zahnrades gleich sein. Durch die Einrichtung der Stifte s und s1 wird es ermöglicht, dieselben bei Nichtbenutzung des Instrumentes in ausgerückter Lage zu erhalten. Die Aufstellung des Instrumentes erfolgt mit Körnerspitzen auf dem Fuſse der Schiene und wird dasselbe durch Vermittelung der Stellschraube D und der Libelle L in eine zur Schiene gesicherte Lage gebracht. Durch den Bügel B und die Stellschraube E wird das Instrument auf der Schiene befestigt. Vor der Aufnahme werden im Fuſse der Schiene Körnerpunkte eingeschlagen, in welche dann in gewissen Zeitabschnitten das Instrument wagerecht eingestellt wird. Die Zinktafel, auf welcher sich das erst aufgenommene Profil befindet, wird wieder benutzt und erhält man durch die wiederholte Aufnahme auf der Tafel eine unmittelbare Darstellung der abgenutzten Fläche des Schienenkopfes, deren Inhalt mit Hilfe des Planimeters leicht ermittelt werden kann. Die Handhabung des Instrumentes ist eine einfache und beansprucht eine Aufnahme im ungünstigsten Falle einen Zeitaufwand von 5 Minuten.