Titel: E. Schultz's halbfestes Eisenbahnrad.
Fundstelle: Band 258, Jahrgang 1885, S. 152
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E. Schultz's halbfestes Eisenbahnrad. Mit Abbildung. E. Schultz's halbfestes Eisenbahnrad. Um die beiden Räder einer Achse unabhängig von einander drehbar zu machen und so das Durchfahren von Curven wesentlich zu erleichtern, schlägt E. Schultz in Berlin (* D. R. P. Kl. 20 Nr. 28999 vom 16. April 1884) vor, eins der Räder in nebenstehend gezeichneter Weise zweitheilig herzustellen. Die Nabe trägt eine Scheibe a, gegen die sich eine Scheibe b, auf welche der Radkranz fest aufgezogen ist, anlegt und durch verschraubte oder eingesprengte Ringe c und d an jeder Seitenverschiebung gehindert wird. Der Zwischenraum zwischen den Scheiben a und b soll mit Schmiermaterial ausgefüllt werden. Das Rad macht im Vergleiche zu manchen anderen zweitheiligen Achsen (vgl. Eyre 1884 254 * 12. Miltimore 1877 224 * 128) einen recht soliden Eindruck und dürfte insbesondere durch die sehr groſse Reibungsfläche am äuſseren Umfange von a und b eine schädliche Abnutzung und daraus folgende Spurveränderung sicher vermieden sein. Allerdings wird die Reibung an dieser Stelle bei dem groſsen Hebelarme eine immerhin nicht unbeträchtliche Arbeitsleistung verzehren. Dieser Verlust wird aber jedenfalls insbesondere der Schmierung wegen bedeutend geringer sein als der durch Schleifen des Rades auf der Schiene bei festen Achsen entstehende. Ein Herabmindern des Durchmessers der Scheibe a, um diesen Arbeitsverlust zu vermindern, würde gleichzeitig eine Beeinträchtigung der Sicherheit des Rades herbeiführen, da gerade durch die groſse Abmessung der Scheibe a ein Kippen des Rades auf der Achse verhütet wird. Textabbildung Bd. 258, S. 152