Titel: F. Pelzer's Fangvorrichtung.
Fundstelle: Band 259, Jahrgang 1886, S. 158
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F. Pelzer's Fangvorrichtung. Patentklasse 5. Mit Abbildung. F. Pelzer's Fangvorrichtung. Die Aufgabe, das Fangen der Förderschalen bei stattfindendem Seilbruche nicht plötzlich, sondern durch allmähliches Aufzehren der in jenen aufgespeicherten mechanischen Arbeit zu bewirken, ist in neuerer Zeit u.a. auch von F. Pelzer in Dortmund (* D. R. P. Nr. 31259 vom 2. September 1884) zu lösen versucht worden, zunächst indem er die Excenter der Fangvorrichtung nach einer Spirale gestaltete; die Fahrstrahlen der Spiralcurve im Verhältnisse zur Winkelzunahme nehmen erst stark, dann weniger zu, so daſs beim Seilbruche zunächst die Zähne bis zu einer gewissen Tiefe schnell in den Leitbaum eingreifen, das tiefere Eindringen derselben aber hiernach langsamer und immer langsamer erfolgt. Textabbildung Bd. 259, S. 159 Neuerdings nun hat Pelzer (* D. R. P. Nr. 32 768 vom 12. März 1885) die ursprüngliche Einrichtung der Excenter aufgegeben und statt derselben Ketten mit gezahnten Gliedern in Anwendung gebracht, welche so lange die Fangvorrichtung nicht in Thätigkeit tritt, in der Führung f abgewickelt herabhängen. Die Fangvorrichtung besteht aus gezahnten Rollen R, welche die Schachtleitung nicht berühren. Tritt nun ein Seilbruch ein, so werden, ganz wie bei den früheren Excentern, die Achsen der Rollen R durch Federkraft so gedreht, daſs sich das erste Glied der Kette auf die Rolle wickelt und, indem es, wie ein Excenter, nach unten stärker wird, seine Zähne tiefer und tiefer in den Leitungsbaum eindrückt. Bei fortgesetztem Aufwickeln der Kette entsteht nun ein Rad von immer gröſser werdendem Durchmesser, womit das Eindringen der Zähne in die Gestellführung ein stetig wachsendes wird, bis dadurch allmählich die Förderschale zum vollen Stillstande gelangt.