Titel: F. Schichau's selbstthätiger Dampfdruck-Minderungsapparat für Compound-Dampfmaschinen.
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 16
Download: XML
F. Schichau's selbstthätiger Dampfdruck-Minderungsapparat für Compound-Dampfmaschinen. Mit Abbildung auf Tafel 2. Schichau's Dampfdruck-Minderungsapparat für Compoundmaschinen. Zum selbstthätigen Einlassen von Dampf von bestimmter Spannung in den Behälter von Compoundmaschinen beim Anlassen derselben hat F. Schichau in Elbing (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 34186 vom 28. April 1885) das in Fig. 16 Taf. 2 dargestellte Dampfdruck-Minderungsventil angegeben. Dasselbe hat beim jedesmaligen Anlassen der Maschine den Zutritt von frischem Kesseldampfe mit der sonst im Zwischenbehälter herrschenden Spannung in den letzteren zu gestatten, diesen Dampfzutritt aber aufzuheben, sobald in dem Zwischenbehälter die höchste zulässige Spannung herrscht. Diese Arbeit des Ventiles ist vollkommen selbstthätig und wird durch ein Doppelsitzventil mit verschiedenen Durchgangsflächen und einem damit verbundenen doppelten Belastungskolben hervorgebracht. Die Gröſse der beiden Ventile C und D ist so gewählt, daſs der Durchmesser des freien Durchganges vom oberen Ventile C etwas gröſser ist als der Durchmesser des Tellers von D, so daſs, da der Raum A zwischen beiden mit der Dampfzuleitung zur Maschine in Verbindung steht, durch den sich ergebenden Drucküberschuſs das Doppelventil gehoben und Dampf durch die Oeffnungen l nach B und dem Zwischenbehälter der Maschine gelangen kann. Auf die Stange der Ventile C und D stützt sich der Doppelkolben FG und steht der Raum über demselben durch einen Kanal e mit B in Verbindung, so daſs der Doppelkolben nach Einlaſs von Dampf in B mit einer Kraft, welche sich aus dem Unterschiede seiner Druckflächen und der in B herrschenden Spannung ergibt, niedergedrückt wird. Steigt also die Spannung in B bis zu dem Maſse, daſs der nach abwärts gerichtete Druck auf den Doppelkolben den nach aufwärts gerichteten Druck auf das Doppelventil überwiegt, so wird das letztere geschlossen. Das Doppelventil setzt dieser Bewegung nur einen geringen Widerstand entgegen, da dasselbe ja nahezu entlastet ist. Hierzu müssen die Oeffnungen l so klein gewählt werden, daſs der in den Raum zwischen A und l übergeströmte Dampf etwa die gleiche Spannung mit dem in 4 befindlichen Dampfe behält. Zu gleichem Zwecke hat Schichau auch einen Dampfdruck-Minderungsschieber (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 34187 vom 28. April 1885) angegeben. Derselbe stellt sich als ein Doppelkolben dar und steht der Raum zwischen den beiden verschieden groſsen Kolben durch Oeffnungen, welche bei der Verschiebung der Kolben verengt werden, mit dem frischen Dampfe wie auch durch einen beständig offen bleibenden Kanal mit dem Zwischenbehälter in Verbindung, während auf die äuſsere Fläche des groſsen Kolbens der Druck im Zwischenbehälter, auf die äuſsere Fläche des kleinen Kolbens eine die Verschiebung des Doppelkolbens bewerkstelligende Feder wirkt.

Tafeln

Tafel Tafel
									2
Tafel 2