| Titel: | A. Büttner und C. Meyer's Verdampfapparat. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 33 | 
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                        A. Büttner und C.
                              									Meyer's Verdampfapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									3.
                        A. Büttner und C. Meyer's Verdampfapparat.
                        
                     
                        
                           Zum Eindampfen und Eintrocknen von breiigen Massen haben A.
                                 										Büttner und C. Meyer in Uerdingen (* D. R. P.
                                 										Kl. 62 Nr. 34031 vom 16. December 1884) einen Apparat angegeben, bei
                              									welchem die Verdampfung unter gänzlichem Ausschluſs von mittelbarer Wärmezuführung,
                              									durch Unterfeuerung von Pfannen, allein durch unmittelbare Berührung der Heizgase
                              									mit den Massen, also durch Oberfeuerung, bewerkstelligt
                              									und so insbesondere ein Anbrennen derselben vermieden wird.
                           Die in einem Generator erzeugten Feuergase werden zunächst in der Kammer A (Fig. 10 Taf. 3) durch
                              									eine in derselben niederhängende Zunge z von der
                              									mitgerissenen Flugasche gereinigt. Die Gase treten dann in den Abdampfherd B und durchstreichen darin die Zwischenräume von den
                              									Plattenrechen (ähnlich den drehenden Scheiben Gontard's, vgl. 1885 258 * 498), hinter welchen
                              									Wehre b angebracht sind. Die beiden ersten
                              									Plattenrechen I und II
                              									werden, wie in Fig.
                                 										10 angedeutet, durch ein Kurbelgetriebe abwechselnd gehoben und gesenkt,
                              									so daſs immer die Hälfte ihrer Gesammtoberfläche in der breiigen Masse eingetaucht
                              									und folglich der Stand derselben bis zum ersten Wehr b
                              									gleich bleibt. Die weiteren Plattenrechen III bis VI werden durch Curvenscheiben f (Fig.
                                 										9 Taf. 3), welche versetzt auf einer gemeinschaftlichen Welle g befestigt sind und auf Hebel h wirken, so auf und ab bewegt, daſs sie 3 bis 6mal so lange auſserhalb
                              									der Masse bleiben als in derselben und stets ungefähr die gleiche Plattenoberfläche
                              									eingetaucht ist. Um die Platten der Rechen mit einer Schicht der zu verdampfenden
                              									Masse bedeckt zu erhalten, sind an denselben Stäbe a
                              									angenietet, welche von der oberen Kante aus zunehmend immer gröſseren Abstand haben,
                              									um dem Umstände Rechnung zu trafen, daſs die oberen Theile der Platten am leichtesten trocken
                              									werden. Auch nimmt die Höhe der Rechen von I angefangen
                              									immer zu, um der Gefahr des schnellen Abtrocknens der oberen Theile vorzubeugen.
                              									Auch ist die Entfernung der Platten in den hinteren Rechen entsprechend der
                              									zunehmenden Dicke des Breies gröſser als in den ersten Rechen. Die Wehre b sind so angeordnet, daſs stets der dickere Theil des
                              									Breies in die nächste Abtheilung übertreten kann. Im Anfange werden sich die
                              									dickeren Theile der Masse am Boden der Abtheilungen befinden, weshalb das erste Wehr
                              										b unten durchlässig gemacht ist. Die Platten der
                              									Rechen sollen je nach den abzudampfenden Massen, da sie keine Steifigkeit zu
                              									besitzen brauchen, aus Gewebe, besonders getränktem Papier, wie auch aus dünnem
                              									Metallblech hergestellt werden.
                           Ist die Eindickung der Masse in dem Herde B so weit
                              									vorgeschritten, daſs sie nicht mehr flieſst, so wird sie durch die Schnecken d und k dem Eintrockner
                              										C (vgl. Fig. 13 Taf. 3)
                              									zugeführt. Dieser besteht aus paarweise angeordneten Cylindern m, n, in welchen sich durch einander greifende
                              									Schaufeln drehen. Jede Schaufel wirft die vor ihr befindliche Masse in den anderen
                              									Cylinder hinüber und wird die Masse folglich unter beständiger Zertheilung dem durch
                              									die Cylinder ziehenden heiſsen Luftstrome dargeboten. Die Geschwindigkeit der
                              									Schaufeln ist so bemessen, daſs die Wurfhöhe der Masse gerade dem obersten Theile
                              									der Cylinderwandung entspricht und die Schaufeln sind auf eine gewisse Länge gezahnt
                              									und schlagen, wie aus Fig. 11 und 12 Taf. 3 zu
                              									entnehmen ist, die Zähne durch einen am unteren Theile der Cylinderwandung
                              									befindlichen Rechen y, um ein Zusammenballen der
                              									trocknenden Masse zu verhindern. Damit sich an dem Rechen y keine Klumpen ansetzen, wird derselbe nach jeder Umdrehung der
                              									Schaufelwelle immer um eine Zinke verschoben. Diese Verschiebung vermittelt eine auf
                              									der Schaufelwelle sitzende Daumenscheibe i, wobei eine
                              									am Ende des Rechens y eingelegte Feder f das Zurückgehen desselben sichert. Um auch noch
                              									kleinere Klümpchen zu zertheilen, wird die zu trocknende Masse nach dem Verlassen
                              									der oberen Cylinder m durch die Schnecke o einer besonderen Zerkleinerungsmaschine und von
                              									derselben dann durch eine andere Schnecke in die unteren Cylinder n zurückgeführt. Die Cylinder m und n werden von einem Luftstrome
                              									durchzogen, der an der Blechkammer L, durch welche die
                              									Feuergase ziehen, erhitzt wird. Dieser Luftstrom, wie auch die Feuergase ziehen in
                              									einen gemeinschaftlichen Schornstein S. Das fertige
                              									Product verläſst die unteren Trommeln durch die Schnecke Z in Form von trockenem Mehl.
                           Unter Umständen kann die breiige Masse gezwungen werden, 2mal durch den Verdampfherd
                              										B zu gehen. Von den Schnecken d und e wird die Masse
                              									dann an den Anfang des Herdes b zurückbefördert und
                              									tritt bei c in denselben wieder ein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
