Titel: Färbe-Kochkessel für Laboratorien.
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 91
Download: XML
Färbe-Kochkessel für Laboratorien. Mit Abbildungen auf Tafel 6. [Färbe-Kochkessel für Laboratorien.] An Stelle der Heizung mittels Leuchtgas von in Wasser- oder Oelbädern hängenden Kochkesseln in Laboratorien für Färberschulen u. dgl. hat Prof. Hummel in Huddersfield die Heizung mittels hochgespannter Dämpfe in Vorschlag gebracht und daraufhin haben D. Dawson und H. Broadbent daselbst einen Apparat (Englisches' Patent, vgl. Textile Manufacturer, 1886 * S. 90) construirt, welcher von Th. Broadbent und Söhne in Huddersfield zur Ausführung gebracht wird. In eine drehbar in einem Gestelle gelagerte, starke Guſseisenmulde M (Fig. 7 und 8 Taf. 6) werden dampfdicht die guſseisernen Kessel D eingeschraubt oder sonstwie befestigt. Die Kessel D nehmen das zum Flüssigkeitsbade verwendete Wasser oder an dessen Stelle besser Glycerin auf, in welches dann die eigentlichen Kochkessel E aus Kupfer gesetzt und mittels eines Messingringes B und untergelegter Gummiringe r festgehalten werden. Der untere Gummiring dichtet ab und verhindert so, daſs aus dem Flüssigkeitsbade belästigende Dämpfe austreten können; der obere Gummiring sichert eine ungleichen Ausdehnungen u. dgl. nachgebende Befestigung. In die Mulde M wird nun auf einer Seite durch den Drehzapfen Dampf von etwa 4at eingeleitet, während das sich niederschlagende Wasser vom tiefsten Punkte der Mulde aus durch einen senkrechten Kanal und dann durch den anderen Drehzapfen hinausgedrückt wird. Zum Ausleeren der ganzen Kesselreihe durch Schwenken der Mulde M ist dieselbe mit Handgriffen H versehen. Da in solchen Färbereilaboratorien stets Dampf zu haben sein wird, so kann diese Einrichtung, welche namentlich bei Benutzung in Schulen o. dgl. die Kochkessel aller Schüler unabhängig von diesen gleichmäſsig zu erwärmen gestattet, nur zu empfehlen sein.

Tafeln

Tafel Tafel
									6
Tafel 6