Titel: | Colas' Strassenwalze aus einzelnen Scheiben. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 326 |
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Colas' Straſsenwalze aus einzelnen
Scheiben.
Mit Abbildungen auf Tafel
22.
Colas' Straſsenwalze aus einzelnen Scheiben.
Zur Erzielung einer gröſseren Lenkfähigkeit von Straſsenwalzen ist bereits früher
vorgeschlagen worden, die Walze aus einzelnen, unter einander leicht auf einer
gemeinschaftlichen Achse beweglichen Scheiben herzustellen. Diese Anordnung ergibt
durch die unvollkommene Schmierung der Scheiben auf der Achse verschiedene
Uebelstände. Das Schmieröl wird nicht gut an der Achse gehalten und läuft deshalb in
den Zwischenräumen der Scheiben herab; dadurch wird ein groſser unnützer
Oelverbrauch bedingt und das Oel verbindet sich an den Scheiben mit Sand und hindert
dann die Beweglichkeit der Scheiben. Die Zwischenräume der Scheiben sind auch nicht
vor dem Eindringen von Sand geschützt und derselbe kommt an die Achse, wodurch eine
rasche Abnutzung derselben und durch die schwere Beweglichkeit der Scheiben beim
Drehen oder Wenden der Walze oft Bruch der Achse herbeigeführt wird.
Diese Uebelstände werden nun bei einer von Colas in
Rachecourt sur Marne ausgeführten Straſsenwalze aus einzelnen Scheiben vermieden.
Wie nach dem Portefeuille économique des Machines, 1886
* S. 56 aus Fig.
9 und 10 Taf. 22 zu entnehmen ist, sind anstatt wie früher 6 nur 4 Scheiben S von je 275mm Breite
und 1m,30 Durchmesser auf eine lose drehbare
Stahlachse A von 100mm Durchmesser gesteckt. Die Schmierung der Achse in den Lagern L erfolgt durch von Federn angedrückte Fettkissen. Die
Naben der Scheiben S sind ausgedreht und die
entstandene Höhlung mit einem durch Schraube s
verschlieſsbaren Loche versehen. Durch letzteres wird das Schmieröl eingefüllt,
welches gegen das seitliche Auslaufen an den Scheiben durch in der Nabe eingelegte
Gummiringe geschützt wird. Die Scheibenzwischenräume werden durch Ringe r abgedeckt.
Oberhalb der Scheiben S ist auf dem Rahmen der Walze
eine Bremse mit Klötzen b für die beiden äuſsersten
Scheiben angebracht. Diese Klötze können jeder für sich durch Stellen der
Schraubenspindeln t mittels Handrad h angepreſst werden, was erfolgt, wenn man die Walze
umkehren will. Die Belastung der Walze ist in zwei zu beiden Seiten der Scheiben
hängenden Blechkasten untergebracht und dadurch einseitig regelbar, so daſs leicht
jede für den Anzug der Pferde günstigste Schräglage des Rahmens erreicht werden
kann. Das Anhängen der Pferdegeschirre erfolgt ebenfalls für einen besseren Anzug
und ein leichteres Umkehren und Lenken der Walze, so daſs die Lenkdeichsel entlastet wird, an den
zwei an dem Rahmen der Walze entlang geführten Stangen m.
Eine solche Straſsenwalze von den gegebenen Abmessungen der Scheiben und 1m,20 langen, 0m,80 breiten und 0m,90 hohen
Belastungskasten wiegt ohne Belastung 4200k, mit
derselben 6500k.