Titel: | Marcelin's Pressschraube. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 518 |
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Marcelin's Preſsschraube.
Mit Abbildung auf Tafel
32.
Marcelin's Preſsschraube.
Die Mutter von Druckschrauben bei Weinpressen u. dgl.
ersetzt Marcelin in Bordeaux nach dem Génie civil, 1886 Bd. 9 * S. 187 durch Reibungsrollen. Zu diesem Zwecke besitzt das Gewinde
der Schraube, wie aus Fig. 14 Taf. 32 zu
entnehmen ist, trapezförmigen Querschnitt, so daſs die kegelförmigen Rollen G, welche unter Winkeln von 45° stehen, in die Gänge
desselben eintreten können. Die Rollen G sind lose
drehbar in einem Kopfe K, welcher die Schraube S umfaſst und mittels einer bekannten
Schaltwerkseinrichtung durch die Schwingungen des Hebels H bewegt wird. Der Kopf K läuft mit drei
kegelförmigen Reibungsrollen R auf der entsprechend gestalteten
Fläche der Krone des Preſsgestelles. Die sonst bei gewöhnlicher Schraube mit Mutter
auftretende gleitende Reibung ist durch die beschriebene Anordnung in rollende
Reibung übergeführt und damit ein leichterer Betrieb der Presse bei gleichem Drucke
ermöglicht. Marcelin gibt auf Grund von Versuchen das
Verhältniſs des erlangten Preſsdruckes bei gleicher Kraftäuſserung am Hebel H gegen eine Presse mit gewöhnlicher Schraubenmutter
mit 1,5 : 1 an. Die neue Anordnung ist allerdings nur bei Schrauben von über 40mm Durchmesser nützlich anzuwenden. (Vgl. Weickum 1883 248 * 11.)