Titel: Joh. Möller's Brauapparat.
Fundstelle: Band 262, Jahrgang 1886, S. 32
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Joh. Möller's Brauapparat. Mit Abbildung auf Tafel 3. J. Möller's Brauapparat. Auf der Schwäbischen Kreisausstellung in Augsburg 1886 hatte Joh. Möller in Mindelheim (vgl.* D. R. P. Kl. 6 Nr. 20 675 vom 16. Mai 1882) einen Brauapparat vorgeführt, welcher eine Vereinigung von Braukessel mit unmittelbar darüber befindlichem, oben offenem Maischkessel und einem diese beiden einhüllenden Vorwärmer darstellt; der Apparat scheint nicht ohne Bedeutung zu sein, wenigstens zeigte der mehrmalige Verkauf desselben seine Brauchbarkeit namentlich für kleinere Brauereien, um so mehr als der Apparat einer besonderen Dampfzuführung, also besonderer Dampfkesselanlagen nicht bedarf. Fig. 1 Taf. 3 veranschaulicht die Anordnung des Brauapparates. Den Braukessel A und den auf denselben gestellten Maischkessel B umgibt ein Mantel, welcher mit einem Ringboden etwa in der halben Höhe der Wandung des Kessels A mit dieser und nahe am Rande des Kessels B mit letzterem verbunden ist. Auf diese Weise ist ein ringförmiger Raum C gebildet, welcher als Vorwärmer dient und von den Heizgasen der Unterfeuerung des Kessels A in dem Kanäle D mit bespült wird. An einer Seite ist der Mantel des Raumes C ausgeschnitten und in den Ringraum C bei dieser Oeffnung ein Blechrahmen gesetzt, so daſs eine Art Nische gebildet wird, welche durch eine Thür t zugänglich ist. In dieser Nische befinden sich die Verbindungsrohre mit den Verschluſshähnen für die Kessel A und B, die Zugangsthür zum Kessel A, sowie die Ablaſskappe n für den Kessel B, welche in Fig. 1 jedoch auf der anderen Seite gezeichnet ist. Nachdem der Kessel A entsprechend mit Wasser gefüllt ist, geschieht das Gleiche mit dem Vorwärmer C und zwar durch den Hahn b, bis das Wasser den Stand des Hahnes a erreicht hat. Der Maischkessel wird nun mit Malz und Wasser gefüllt, aus dem Kessel A mittels der Pumpe E und der Röhren d und e heiſses Wasser nach einander in verschiedenen Wärmegraden nachgefüllt und das beliebig eingerichtete Rührwerk R, welches durch Riemen von einem Motor, oder auch von Hand in Bewegung gesetzt wird, umgedreht. Ein Theil der Maische wird dann durch das mit dem Hahne f versehene Rohr in den Kessel A abgelassen, aus demselben aber durch die Pumpe E wieder in den Maischkessel hinauf befördert und diese beiden Vorgänge wiederholt. Diesen Kreislauf der Maische läſst man bis zum Ausscheiden der Würze vor sich gehen, so daſs aber schlieſslich auch die Füllung des Kessels A sich ganz im Kessel B befindet. Nach der nöthigen Ruhezeit, wenn sich die Würze niedergeschlagen hat, wird mit dem Ablassen begonnen und zwar durch den im Rohre h eingeschalteten Dreiwegehahn g, worauf die Würze unter dem kegelförmigen Siebboden i des Kessels B abläuft, an dem Hahne g jedoch aufgefangen und wieder in den Kessel B zurückgeschüttet wird. Sobald am Hahne g die anfänglich teigige Würze klar und rein auszulaufen beginnt, wird der Hahn g umgestellt, so daſs die Würze dann in den Kessel A gelangt. Nachdem diese Abläuterung sich vollzogen hat, wird die Maische im Kessel B angeschwänzt, d.h. mit einer entsprechenden Menge warmen Wassers aus dem Vorwärmer C übergössen, welches durch das Rohr m die Pumpe E und das Rohr e in den Kessel B befördert und aus demselben durch den Hahn f nach dem Kessel A abgelassen wird; dann kann die Kappe n zur Entfernung der Treber aus dem Kessel B geöffnet werden. Damit bei einer gröſseren Anlage der zu seiner Steifheit kegelförmig ausgeführte Boden k des Kessels B besser gestützt wird, ist in dem Kessel A ein Bogenstück F angeordnet, welches das Lager für die Rührwerksachse trägt und gleichzeitig den Boden k stützt. Die Dämpfe aus dem Kessel A und Vorwärmer C treten in den mit Drosselklappen o und p versehenen Rohren in den Schornstein der Kesselfeuerung. Dabei ist durch Stellung der Klappen o und p auch eine gewisse Regelung der Dampfspannung möglich, namentlich für die Warmerhaltung der Maische in dem Kessel B.

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