Titel: | Weston's elektrischer Strommesser. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 455 |
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Weston's elektrischer Strommesser.
Mit Abbildung auf Tafel
30.
Weston's elektrischer Strommesser.
Eine bemerkenswerthe Anwendung der Faraday'schen Ströme
zur Messung elektrischer Ströme hat kürzlich Weston in
dem in Fig. 7
Taf. 30 dargestellten Strommeſsinstrument gemacht. Das Gestell desselben trägt 4
Magnetrollen M in der Anordnung wie bei einer
Dynamomaschine. An die Magnetkerne sind die Polschuhe B
angesetzt, zwischen denen sich in der Richtung der Lothrechten ein sehr kräftiges
magnetisches Feld bildet. In diesem befindet sich die senkrechte Achse der drehbaren
Faraday'schen Scheibe A, deren Rand nach unten umgebogen ist und in eine mit Quecksilber
angefüllte Rinne eintaucht. Die Polstücke B sind
durchbohrt, um für die Achse E der Scheibe A Platz zu lassen, welche oben an Spiralfedern S aufgehängt ist. Unten befindet sich ebenfalls ein
Quecksilbergefäſs L, in welches die Achse E mit einer Verlängerung eintaucht; am Fuſsende der
Achse ist der Kork H angebracht, welcher zur Entlastung
der Federn S dient.
Der Strom tritt z.B. unten ein, nimmt in der Scheibe A
einen radialen Verlauf und wird nun um die Elektromagnete geführt. In Folge der
Einwirkung des kräftigen Feldes wird die Scheibe um ihre Achse gedreht. Die Gröſse
dieser Kraft, welche offenbar dem Quadrate der Stromstärke proportional ist und mit
der sich die Feder S ins Gleichgewicht setzt, wird
durch den Drehungswinkel an der Skalenscheibe D
gemessen.
In dem wesentlich dieselbe Einrichtung besitzenden Energiemesser
sind nach dem Centralblatt für Elektrotechnik, 1886 * S. 266 die
Elektromagnete durch eine besondere Leitung mit den Endpunkten des Leiters in
Verbindung gesetzt, weil der Effect gemessen werden soll, während die Kupferscheibe
getrennt vom Hauptstrome durchflössen wird. An Stelle der Feder S ist ein Zählwerk gesetzt.