Titel: L. Brüggemann's hydraulische Presse.
Fundstelle: Band 262, Jahrgang 1886, S. 507
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L. Brüggemann's hydraulische Presse. Mit Abbildungen auf Tafel 32. L. Brüggemann's hydraulische Presse. Zum Entwässern von Rückständen, zur Absonderung der Treber aus Wein, zum Auspressen von Rübenschnitzeln u. dgl. m. soll die von L. Brüggemann in Heilbronn (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 36564 vom 19. Januar 1886) angegebene stehende Presse mit Druckwasserbetrieb verwendbar sein. Bei derselben dient zur Aufnahme des Preſsgutes ein ringförmiger, von zwei in einander steckenden Cylindern mit langen schlitzförmigen Oeffnungen gebildeter Raum, in welchem sich zwei Druckkolben so bewegen, daſs beim Druckanlaſs durch den oberen Kolben der Preſsraum oben geschlossen wird und beim Aufgange des unteren Kolbens zuerst der Schluſs der Zulauföffnung für das Preſsgut und dann das Zusammendrücken des letzteren selbst erfolgt. Beim Aufheben des Druckes auf den oberen Kolben werden durch Weiterbeförderung des unteren Kolbens die Preſsrückstände aus dem Preſsraum gedrückt. Wie aus Fig. 20 Taf. 32 zu ersehen ist, welche auf der einen Seite die arbeitenden Theile in der Stellung vor dem Pressen, auf der anderen Seite in der Stellung am Schlüsse der Pressung veranschaulicht, ist von den beiden geschlitzten Cylindern d und i (vgl. auch Fig. 19 Taf. 32) der Cylinder d auf dem Preſswassercylinder c festgeschraubt, während der Cylinder i über die inmitten des Cylinders c befestigte starke Schraube a geschoben ist und durch den an letzterer angebrachten Bund n festgehalten wird. Zur Verstärkung des Cylinders i ist in denselben der Cylinder o geschoben; in gleicher Weise dient dem Cylinder d der übergeschobene Cylinder f zur Verstärkung gegen den von innen nach auſsen wirkenden Druck. In dem ringförmigen Hohlräume zwischen den Cylindern d und i bewegt sich der Kolben k. An dem oberen Ende der Schraube a ist ein kleiner Druckcylinder b befestigt, in welchem sich der Gegenkolben g bewegt und, bei seinem Niedergange in den Hohlraum zwischen den Cylindern d und i tretend, letzteren an seinem oberen Ausgange verschlieſst. Die Rinne d1 dient der durch den Cylinder d gepreſsten Flüssigkeit zum Ablaufe, während die durch den inneren Cylinder i gepreſste Flüssigkeit in das Innere des Kolbens k tritt und von hier aus durch die im Boden desselben angebrachten Ablaufröhren l aus der Presse tritt. Die Rohre l sind im Boden des Druckcylinders c verschiebbar, aber wasserdicht geführt. Das Rohr e mündet in den von den Cylindern d und i gebildeten Hohlraum und dient dem Preſsgute zum Einlauf. Die Rohre p sind die Zuleitung für das Druckwasser. Der über den Cylinder f gestülpte Blechmantel m verhindert, daſs die bei r ausgestoſsenen Preſsrückstände in die Rinne d1 fallen können. Wenn die Kolben g und k niedergedrückt sind, ist der Einlauf e frei und das Preſsgut gelangt zwischen die Cylinder d und i. Bei nunmehr erfolgendem Druckanlaſs wird der Kolben k gehoben, wobei derselbe unter Zusammendrücken des Preſsgutes den Einlauf e schlieſst, während durch den gleichzeitig auf den Kolben g ausgeübten Druck dieser in der den Hohlraum oben abschlieſsenden Stellung gehalten wird. Nach ausreichendem Pressen wird der auf den Kolben g geäuſserte Druck aufgehoben, in Folge dessen der Kolben g zurückgeht und die Preſsrückstände aus der jetzt freigelegten oberen Oeffnung des Preſsraumes bei r durch den Kolben k vollends herausgedrückt werden.

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Tafel 32