Titel: | E. Kaselowsky's Steuerung mit schwingendem Hahne. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 472 |
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E. Kaselowsky's Steuerung mit schwingendem
Hahne.
Mit Abbildungen auf Tafel
28.
Kaselowsky's Steuerung mit schwingendem Hahne.
Die Steuerung mit schwingendem Hahne von E. Kaselowsky
in Berlin (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 34869 vom 23. August 1885) ist für Dampfmaschinen
nach Brotherhood's Dreicylindersystem (vgl. 1884 252 * 345) bestimmt, bei welchen mehrere Cylinder, in
radialer Stellung im Kreise herum vertheilt, einfach wirkend auf ein und dieselbe
Kurbel treiben.
Nach Kaselowsky ist jeder Cylinder mit einem
angegossenen Gehäuse versehen, in welchem sich ein vollkommen entlasteter
schwingender Cylinderhahn befindet. Fig. 8 und 10 Taf. 28 zeigen die
allgemeine Anordnung dieses Hahnes in Seiten- und Stirnansicht. Der Hahn A besteht aus einem Hohlcylinder mit Rippen, die den
Innenraum in zwei Theile theilen, von welchen der eine H mit dem Auspuffrohre und der andere Theil J
mit dem Dampfrohre in Verbindung steht. Auſserdem ist derselbe am unteren Theile mit
einem Sicherheits- und zugleich Ablaſsventile c
versehen, das sich öffnet und eine Verbindung mit dem Auspuffrohre herstellt, wenn
der Compressionsdruck im Betriebscylinder gröſser wird als die Spannung des
treibenden Dampfes.Der Zeichnung nach öffnet sich das Ventil aber nach dem unter dem Hahne
befindlichen Dampfraume.Auch soll das Ventil den Zweck erfüllen,
angesammeltes Wasser, insbesonders bei Torpedobetriebsmaschinen, mit Hilfe der
kleinen Kanäle d selbstthätig in das Auspuffrohr
entweichen zu lassen.
Die Entlastung des Hahnes wird durch die den Eintritts- und Austrittskanälen genau
und in gleicher Gröſse gegenüber stehenden blinden Kanalflächen a (Fig. 9 und 10) bewirkt, die sowohl
im Hahne, als in dem Mantel angebracht sind und welche durch die Bohrungen b mit den betreffenden Eintritts- und Austrittsräumen
in Druck ausgleichender Verbindung stehen. Auſserdem ist durch den im Cylinderhahne
in der Kanalüberdeckung angebrachten kleinen Nachströmungskanal k die Maschine befähigt, in jeder beliebigen Stellung
der Kurbel anzugehen.
Gesteuert wird der Kaselowsky'sche Cylinderhahn von
einer auf der Kurbelwelle sitzenden Nuthscheibe E, in
welche die Achsen aller drei Hähne mit kurzen, Reibungsrollen D tragenden, kurbelartigen Hebeln C eingreifen. Die Achsen der Hähne stützen sich mit
kräftigen Anläufen B gegen ein Lager, welches
solchergestalt den gegen die Unterseite des Hahnes wirksamen Dampfdruck aufzunehmen
hat. Zur Verminderung der Reibung sind zwischen den Bund der Achse und zwischen das
Lager mehrere Metallscheiben x eingelegt.