Titel: Städtisches Wasserwerk mit Rammröhrenbrunnen.
Fundstelle: Band 265, Jahrgang 1887, S. 454
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Städtisches Wasserwerk mit Rammröhrenbrunnen. Mit Abbildung. Städtisches Wasserwerk mit Rammröhrenbrunnen. Die Stadt Brooklyn hat einen täglichen Wasserbedarf von 200000 bis 250000cbm, und da Wasservorrath oder Zufluſs von Belang nicht vorhanden ist, nahm man seine Zuflucht zu Rammröhrenbrunnen, die man in einer wenig bebauten Gegend anlegte. Ein gemauerter Kanal leitet das Wasser zu den Druckpumpen der Stadt. Bis zum J. 1882 war das Wasser aus groſsen offenen Brunnen gewonnen. Zu dieser Zeit wurde mit der Firma Andrevs und Brs ein Vertrag auf eine Mehrlieferung von etwa 22750cbm täglich abgeschlossen, welche aus Rammröhrenbrunnen gewonnen werden sollten. Zu diesem Zwecke wurden 4 Pumpstationen in Betrieb gesetzt und so tief eingebaut, daſs das Wasser nach Menge und Beschaffenheit mit Sicherheit genügt. Der Unternehmer hat noch ein Uebriges geleistet, denn anstatt 5 Millionen, wie bedungen, kann die Anlage bei stärkster Beanspruchung 9 Millionen Gallonen täglich liefern, und liefert thatsächlich durchschnittlich 6 bis 7 Millionen Gallonen oder rund 27000 bis 32000cbm. Für die vier Stationen war eine Lieferung von rund 84000cbm in Aussicht genommen, es konnten aber schon 123000cbm geliefert werden und ist jetzt der durchschnittliche Verbrauch 100000cbm. Die Röhren sind in der bekannten gewöhnlichen Weise eingerammt und bestehen aus einem zweizölligen Röhrensatz, welche Gröſse sich im Allgemeinen am besten bewährt hat, sie haben eine galvanisirte Stahlspitze und über derselben ein durchbohrtes Filterrohr. Geht man bei der Anlage mit der nöthigen Sorgfalt zu Werke, so daſs man sich überzeugt hat, daſs ein dauernder Zufluſs sicher zu erwarten ist, so hat man den offenen Brunnen gegenüber den nicht zu unterschätzenden Vortheil, das Wasser nun auch wirklich aus der beabsichtigten Tiefe zu erhalten. Die Anlage ist in folgender Weise ausgeführt: Die Rammröhren sind in zwei langen Reihen angebracht, in der Mitte dieser Reihen liegt das sechzehnzöllige Sammelrohr A, in welches die Rammrohrbrunnen B ihr Wasser durch dreizöllige horizontale Zuleitungsrohre C entsenden. Die Zuleitungsröhren sind vom Sammelrohre einzeln durch Schieber abzusperren. Bei F ist eine Vorrichtung vorgesehen, um nach Bedarf noch weitere Rammröhren anzuschlieſsen. (Nach dem Scientific American, 1887 Nr. 7 S. 95.) Textabbildung Bd. 265, S. 454